Die Töchter der großen Herrscherin waren keine Marionetten habsburgischer Heirats- und Familienpolitik, sondern interessante und eigenständige Charaktere
Friedrich Weissensteiner Bücher
Friedrich Weissensteiner (* 25. November 1927 in Großpertholz, Niederösterreich; † 21. Jänner 2023 in Wien) war ein österreichischer Historiker und Autor.







Mutter und Großmutter, Schwester und "Ersatzmütter", Ehefrau und Mätressen ..
Seine Lebensgeschichte unter Berücksichtigung der erblichen und erzieherischen Faktoren, sowie der Umwelteinflüsse, die zur charakterlichen Entwicklung des 1914 ermordeten Thronfolgers beitrugen.
Lieber Rudolf
- 182 Seiten
- 7 Lesestunden
Und Elisabeth an ihren Sohn; eingeleitet und kommentiert von Friedrich Weissensteiner
"Ich sehne mich sehr nach Dir"
- 255 Seiten
- 9 Lesestunden
Franz Joseph war nicht nur ein seelenloser, verknöcherter Autokrat, wie uns viele Historiker Glauben machen wollen: Er war ein Mensch aus Fleisch und Blut. Er war Stimmungen unterworfen, die er allerdings nicht offen zur Schau trug, er wurde von Sorgen gequält und von Gewissensbissen geplagt, er musste schwere Schicksalsschläge verkraften, er konnte lieben und hassen, unerbittlich und nachtragend sein, aber auch fürsorglich und liebevoll, vornehm und ritterlich. Diese menschliche Seite seiner Persönlichkeit und seines Psychogramms kommt in vielen Darstellungen zu kurz, bleibt jedenfalls unterbelichtet. In seinem neuesten Werk legt Friedrich Weissensteiner sein Augenmerk auf ebendiese dunklen Flecken in Kaiser Franz Josephs Biografie. Augenmerk wird dabei auch auf die Erziehung, Kindheit und Jugend des Monarchen gelegt – Lebensphasen, die auch bei ihm prägenden Charakter hatten. Franz Joseph war für weibliche Schönheit durchaus empfänglich. Er unterhielt ein langjähriges, ganz auf seine sexuellen Bedürfnisse abgestelltes Liebesverhältnis zu einem süßen Wiener Mäderl namens Anna Nahowski, von der seine Sisi nichts wusste. Auch seine Beziehung zu Katharina Schratt war gewiss nicht platonisch, wie jüngst aufgetauchte Briefe dokumentieren.
Fünf der 16 Kinder, die Maria Theresia zwischen ihrem zwanzigsten und neununddreißigsten Lebensjahr zur Welt brachte, waren Söhne, und im Gegensatz zu ihren Schwestern überlebten sie das Kindesalter. Doch auch sie erreichten nicht das Lebensalter ihrer Mutter: Joseph starb mit 49, Leopold mit 47, Karl Joseph mit 16, Ferdinand Karl mit 52 und Maximilian Franz mit 45 Jahren. Im 18. Jahrhundert wurde man nicht alt. Maria Theresia behandelte ihre Söhne mit der gleichen Fürsorge wie ihre Töchter, sorgte für eine sorgfältige Erziehung und einen soliden Unterricht, da alle für eine Regententätigkeit vorgesehen waren. Ihr Einfluss auf das Leben der Söhne war prägend; jeder war für eine bestimmte dynastische Aufgabe bestimmt und musste die von ihr ausgewählte Frau heiraten. Nur bei Karl, der früh starb, musste sie ihre Pläne ändern. Sie kritisierte und ermahnte ihre Söhne bis ins Erwachsenenalter, lobte sie jedoch selten. Ihr Interesse an ihrer Entwicklung und ihrem Schicksal zeigte sich in regelmäßigem Gedankenaustausch, sowohl schriftlich als auch persönlich. Mit ihrem ältesten Sohn Joseph, ihrem Mitregenten und Nachfolger, hatte sie die schwierigste Beziehung, möglicherweise aufgrund der größeren Reibungsflächen, die sich durch seine Nähe ergaben.
Berühmte Selbstmörder
- 207 Seiten
- 8 Lesestunden
So verschieden die Menschen, so verschieden die Motive, weshalb sie den Freitod wählten. Friedrich Weissensteiner versucht die Motive zu ergründen, weshalb berühmte Menschen Hand an sich legten
Schon immer waren Liebe und Politik eng miteinander Die Mächtigen setzten ihre Liebhaberinnen als Mittel zum Zweck ein, und manche Geliebte bestimmte das Staatsgeschehen mit. So bekannte sich Ludwig XV. öffentlich zu seiner einflussreichen Mätresse Madame de Pompadour, und der Geliebte der Zarin Katharina II. verhalf ihr sogar zum Thron. Dem bayerischen König Ludwig I. dagegen wurde die Leidenschaft zur Tänzerin Lola Montez zum Verhängnis und zwang ihn zur Abdankung. br> >Friedrich Weissensteiner versteht es meisterhaft, Geschichte und Privatleben der Mächtigen diskret, aber amüsant und informativ zu erzählen.
Habsburgs Erzherzoginnen wurden nach allen Regeln der Staatskunst an der Heiratsbörse verschachert. Sie sicherten mit ihren Ehen politische und dynastische Zwecke ab. Um das persönliche Glück der in alle Welt verkauften Töchter ging es dabei nicht.



