Beratung in Umweltfragen hat sich in Europa zu einer Nische im Consulting-Markt entwickelt. In den 1990er Jahren erkannten Techniker, Management-Berater, Juristen und internationale Beratungsgesellschaften die steigende Nachfrage und entwickelten umweltorientierte Angebote. Doch nur wenige konnten sich dauerhaft etablieren. Diese Arbeit untersucht, was überdurchschnittlich erfolgreiche Öko-Consulting-Anbieter anders gemacht haben. Dazu wurde die verstreute Literatur über erfolgreiche Unternehmens- und Umweltberatung einer Meta-Analyse unterzogen, Daten von mehr als 100 Öko-Consulting-Anbietern über acht Jahre ausgewertet und eine qualitative Fallstudie durchgeführt. Zwei unterschiedliche Forschungsdesigns werden kontrastiert: Der positivistisch-quantitative Ansatz versucht, langfristigen ökonomischen Erfolg durch ein Set von „richtigen“ Entscheidungen zu erklären, während das qualitativ-hermeneutisch ausgewertete Fallbeispiel die Rationalität und konstruktivistischen Leistungen eines herausragend erfolgreichen Unternehmens beleuchtet. Die Arbeit liefert einen theoretischen Bezugsrahmen des strategischen Managements von Beratungsunternehmen, der über das Segment umweltorientierter Beratung hinausgeht. Zudem wird die Rolle des Beratungssektors auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise hervorgehoben und bietet praktische Orientierung zur Entwicklung von Unternehmensstrategien für langfristigen Erfolg im Öko-Consulting.
