Seit Anfang der 1990er-Jahre ist es in Deutschland zu zahlreichen rassistischen, antisemitischen und extrem rechten Gewalttaten gekommen. Hoyerswerda, Hünxe, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen, die NSU-Morde, Halle und Hanau stehen heute stellvertretend für alle diese Anschläge und Pogrome. Die Liste ist bei Weitem nicht vollständig. Nach 30 Jahren ist es an der Zeit, sich mit dem rassistischen Brandanschlag von Solingen auseinanderzusetzen. Eine fachliche, gesellschaftliche, politische und wissenschaftliche Auseinandersetzung über diesen ist bisher nur marginal erfolgt. Das Hintergrundwissen in diesem Band bietet Fachkräften und Multiplikator*innen didaktisches Begleitmaterial zum Thema Rassismus(-kritik) mit Fakten, Folgen, Ursachen etc. zum Brandanschlag; die praktischen Materialien verfolgen das Ziel, Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 18+ Jahren an den Brandanschlag zu erinnern und sie so über rechte Gewalt und Rassismus zu sensibilisieren, aufzuklären und ihr Wissen darüber zu erweitern.
Birgül Demirtaş-Coşkun Bücher



Solingen, 30 Jahre nach dem Brandanschlag
Rassismus, extrem rechte Gewalt und die Narben einer vernachlässigten Aufarbeitung
- 420 Seiten
- 15 Lesestunden
Der rassistische Brandanschlag in Solingen jährt sich 2023 zum 30. Mal. Eine fachliche, gesellschaftspolitische und wissenschaftliche Auseinandersetzung ist bisher jedoch kaum erfolgt. Die Beiträger*innen ordnen die Geschehnisse und Zusammenhänge um den Mordanschlag kritisch ein und diskutieren seine Nachwirkungen und Folgen aus unterschiedlichen Perspektiven reflexiv. Neben zivilgesellschaftlichen und wissenschaftlichen Stimmen kommen auch Überlebende und Angehörige der Familie Genç sowie andere Betroffene rassistischer und extrem rechter Gewalt zu Wort.
Turkey, Germany and the wars in Yugoslavia
- 319 Seiten
- 12 Lesestunden
With the Cold War's conclusion, both Eastern and Western bloc countries faced significant internal and external challenges. Western nations, in particular, grappled with emerging domestic issues and shifting international dynamics. Among them, Turkey and Germany were notably impacted and pressured to adapt their structures. This study explores the responses of Turkey and Germany to the Yugoslav conflicts, starting from the wars in Slovenia and Croatia in 1991 through the end of the Kosovo War. It analyzes how the quest for state identity influenced their foreign policies during this period. Turkey sought to reaffirm its Western orientation and aimed to establish itself as a "regional power," contributing to Western security. Conversely, Germany aimed to demonstrate its commitment to European identity, avoiding a return to power politics or a renationalization of its foreign policy. Berlin wanted to assure its allies of its loyalty and relevance in the evolving geopolitical landscape. This study ultimately seeks to enhance understanding of identity in international relations, focusing on how these two nations navigated their roles amid the Yugoslav wars.