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Bookbot

Boris Hoge-Benteler

    Schreiben über Russland
    Sonnenstadt
    Liebe Dunkelheit
    • 2023

      »Wann und wo immer für uns die Stimme des Zerstörers im Vagen des Laubschattens zu hören ist, werden wir schon am Ende sein. Und wie bei der Jagd oder dem Wettlauf hinunter zum Fluss darum streiten, wer als Erstes und wer zuletzt, müssen wir auch nicht mehr.« Der gemeinsame Schrecken schweißte sie als Kinder zusammen. Aber was geschah an ihrem Zufluchtsort »zwischen See und Meer«, das sie als junge Erwachsene auseinanderbrachte? Nele, inzwischen Mutter und halbwegs zurechtkommend mit ihrem Leben, weiß ihrem Bruder nicht zu helfen: Nilas flüchtet sich vor seinen Ängsten in ein Dorf, wo sich seine Situation allerdings nur weiter verschärft. Solveig, die immer von Island träumte, ist ihm verlorengegangen, und erst jetzt wendet er sich ihr in unermüdlichen Briefen zu. Auch Sten verschwand damals spurlos, jedoch mit dem Vorsatz, noch ein letztes Mal ins Dorf zurückzukehren und sich für das Erfahrene zu rächen. Die Fäden ihrer Vergangenheit laufen, soviel wird sehr bald deutlich, an Nilas’ Aufenthaltsort zusammen, ohne dass er es schaffte, sie zu entwirren. ›Liebe Dunkelheit‹ ist ein geheimnisvoller Roman über das Ausgeliefertsein und den Verlust zweier Menschen, der in traumwandlerisch-halluzinativer Sprache die Grenzen zwischen Innen- und Außenwelt auf kunstvolle Weise zum Verschwinden bringt.

      Liebe Dunkelheit
    • 2022
    • 2012

      Schreiben über Russland

      Die Konstruktion von Raum, Geschichte und kultureller Identität in deutschen Erzähltexten seit 1989

      In der deutschen Roman- und Reiseliteratur seit 1989 finden sich zahlreiche Bezugnahmen auf Russland und seine Bewohner. Die vorliegende Studie rückt Formen des gegenwärtigen Schreibens über Russland ins Zentrum des Interesses. Die Beschäftigung mit dem 'Bild vom anderen Land' stellt dabei lediglich die Voraussetzung dar für die weiterführende Frage nach dem spezifischen Beitrag literarischer Texte zu einem russlandbezogenen Gesamtdiskurs. Denn Literatur, so die Kernthese des Verfassers, transportiert nicht einfach Bilder des Fremden und Anderen. Vielmehr werden innerhalb eines Werkes die Konstruiertheit und Funktionalität, die Bedingungen, Motive und Mechanismen literarischer Russlandwahrnehmung und konstituierung immer wieder selbst Gegenstand der Darstellung. Das metakonstruktive Potential literarischer Texte ist beträchtlich. Es vermag sich implizit oder explizit, entsprechend oder entgegen einer möglichen Autor- oder Textintention zu entfalten. Gerade die Fokussierung auf metakonstruktive Textverfahren unterschiedlicher Ausprägung führt schließlich zur Erkenntnis: Noch die scheinbar bornierteste Festschreibung von Fremd- und Eigenbildern im Medium der Literatur vermag entscheidend zur Auflösung derselben beizutragen.

      Schreiben über Russland