Eine Bluttat erschüttert die Berliner Brecht-Uni im Herbst 2010. Was hat Tabea Thuleweit dem umstrittenen Literaturprofessor Gothial angetan? Was steckt hinter der Verzweiflung der ehemaligen Germanistikstudentin? Das versuchen die Ermittler Felder und Linde herauszufinden. Während Tabea die Strafe für ihre Gewalttat in Moabit und Hessen hinter Gittern absitzt, tauchen die Leser episodenhaft in die Hintergründe und das Umfeld der gescheiterten Akademikerin. Durch Zeitreisen ins brandenburgische Zehdenick der 80er über Kameraschwenks ins heutige Istanbul, wo Tabeas Freund Alparslan von der Haft erfährt, bis zum umkämpften Afghanistan, in dem Tabeas Bruder Friedrich als Bundeswehr-Arzt lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt ist. „Ausgekafkat“ ist ein Gesellschaftsroman, der zeigt, wie sich Intellektuelle manchmal so weit von der realen Welt entfernen, bis sie nirgendwo mehr ankommen – und ihren Träumen und falschen Vorstellungen im angeblichen Land der Dichter und Denker erliegen. Die Geschichte zeigt in greifbarer, szenischer Art, wie eine verzweifelte Frau ganz langsam erkennt, worin ihre Irrtümer liegen. Dieser Brückenroman zeigt die Arroganz der akademischen Welt ebenso wie die ignorante Haltung vieler Nicht-Akademiker – und wie die Welten sich ohne Fremdwörter begegnen können. Und irgendwo, ganz tief im Roman, geht es auch um Kafka.
Es gibt viele Worte, um einem lieben Menschen Glück zu wünschen. Warum nicht gleich mit einem Wörterbuch? 50 Wörter von A wie Augenblick bis Z wie Zuversicht drücken aus, was Glück alles bedeuten kann. Ein hübsch gestaltetes Geschenkbuch mit inspirierenden Gedanken zum wichtigsten Gut, das wir haben.
Jüdisches Leben zwischen Friedrichstraße und Wedding 1871–1939
112 Seiten
4 Lesestunden
Ein Sommer in Berlin-Mitte: An der Chausseestraße Ecke Liesenstraße steht eine Tankstelle, bunte Lichter leuchten auf, dahinter moderne Wohnblocks. Irgendwo dazwischen stand eine kleine Hofsynagoge. Sie wurde 1899 errichtet und vom Verein Ohel Jizchak gut vier Jahrzehnte genutzt. Der kleine Verein, gegründet 1879, gehörte zu den zahlreichen Berliner Privat-Synagogenvereinen. Hier, in der Oranienburger Vorstadt, befand sich die Wiege des Berliner Industriezeitalters. Und zwischen Arbeiterbewegung und frühem Antisemitismus entstand jüdisches Leben mit Geschäften, Bibliothek, Religionsunterricht und einer wachsenden Gemeinde. Später verlief genau dort, wo die Synagoge stand, ein Teil der Grenze zwischen Ost- und West-Berlin. Der Stadthistoriker Carsten Schmidt geht auf Spurensuche nach jüdischen Lebenswelten, die vollständig in Vergessenheit geraten sind. Schmidt rekonstruiert anhand der einstigen Synagoge das Gemeindeleben im Chausseestraßen-Kiez. Dabei werden Rabbiner-Persönlichkeiten, Mitglieder des Vereins und Veranstaltungen in der Synagoge und im Viertel auf der Grundlage der damaligen Tageszeitungen erstmals zu einer eigenen Welt verknüpft.
Die vorliegende Ausgabe setzt die Trendstudienreihe »Bank & Zukunft« für das Jahr 2016 fort. Sie zeigt Entwicklung der politischen, marktlichen und operativen Entwicklungen des Bankenmarktes und deren Einfluss auf Banken im deutschen Markt auf und leitet Hinweise für die strategische und operative Entwicklung von Banken ab. Die empirische Markterhebung wurde unter der wissenschaftlichen Leitung des Fraunhofer IAO durchgeführt. Dabei werden allgemeine Markttrends, Entwicklungen, Herausforderungen und Maßnahmen von Banken für das Jahr 2016 erhoben und analysiert. Die Untersuchung umfasst die Bereiche »allgemeine Entwicklungen im Bankenmarkt«, »Trendmanagement«, »Kundenmanagement«, »Vertriebsmanagement«, »Produkt- und Dienstleistungsmanagement«, »Organisation und Prozessmanagement« sowie den »Einsatz von IT« in Banken. Darüber hinaus bietet die Studie einen Ausblick hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen und der zu erwartenden Strukturveränderungen im Bankenmarkt in den kommenden fünf Jahren.
Der Gedichtband von Carsten Schmidt lädt dazu ein, die östlichste Stadt Deutschlands, Görlitz, durch persönliche Erfahrungen und Empfindungen zu entdecken. Er thematisiert das Ankommen und Staunen, während er eine kritische Auseinandersetzung mit der Mentalität der Stadt und ihren Menschen bietet.
Fahrerassistenzsysteme moderner Kraftfahrzeuge, z. B. der sog. Abstandsregeltempomat, stützen ihre Regelstrategie nicht nur auf den erfassten Bewegungszustand des Eigenfahrzeuges, sondern Betrachten bei ihrer Regelstrategie dieses Fahrzeug als Teil des durch eine Umfeldsensorik beobachteten Verkehrsflusses. Bedingt durch die Aufgabe solcher Assistenzsysteme die Verkehrsteilnehmer durch aktive Eingriffe in die Fahrzeugführung, z. B. einer Verzögerung, vor Schaden zu bewahren, zählen solche Systeme zunehmend zu den sicherheitsrelevanten Komponenten eines Kraftfahrzeuges. Diese Dissertation beschreibt in diesem Kontext die Modellierung und Visualisierung des Fahrzeugumfeldes, wie sie von einer Entwicklungsplattform zum Test der oben charakterisierten Fahrerassistenzsysteme verwendet werden kann. Dabei wird die Systemumgebung dieser Assistenzsysteme durch mehrere Simulationsmodule auf einem Echtzeitsimulator nachgebildet, was einen reproduzierbaren und im Entwicklungsprozess durchgängigen Test ermöglicht. Als Bezugspunkt der verschiedenen Simulationsmodule wird ein dreidimensionales, analytisches Fahrbahnmodell definiert. Durch die vorgestellte Möglichkeit die Position eines Verkehrsteilnehmers in verschiedenen Koordinatensystemen darzustellen, können die einzelnen Simulationsmodule der Testumgebung in der für ihren Anwendungszweck optimalen Koordinatendarstellung entwickelt werden. Eine funktionale Kopplung der einzelnen Simulationsmodule untereinander wird dann durch Vereinbarung eines einheitlichen Koordinatensatzes ermöglicht. Zur Visualisierung des für die Testumgebung erforderlichen Fahrbahnverlaufes werden geeignete Datenstrukturen entwickelt, die durch moderne Graphiksysteme verarbeitet werden können. Im Gegensatz dazu erfolgt die Visualisierung der Verkehrsteilnehmer durch ein Mehrkörpersystem, dass verschiedene Anwendungsfälle der Fahrzeugsimulation ermöglicht und einem Anwender der Testumgebung eine einfache Parametrierung der darzustellenden Fahrzeuge gestattet. Um die verschiedenen Konzepte zur Modellierung und Visualisierung der Systemumgebung einem Anwender der Testumgebung zugänglich zu machen, wird das Konzept der Simulationsumgebung vorgestellt. Mit Hilfe dieser Simulationsumgebung können die Verschiedenen Parameter zur Durchführung eines Tests, z. B. die Anzahl der benötigten Fremdfahrzeuge und die von ihnen durchzuführenden Fahrmanöver, anschaulich definiert und die einzelnen Simulationsmodule dadurch problemangepasst konfiguriert werden. Die Konfiguration der Simulationsumgebung erfolgt dabei durch das entwickelte Programmsystem PRAETORIA, dass darüber hinaus auch zur Visualisierung des Fahrzeugumfeldes durch den HiL-Simulator und zur SiL-Simulation der entwickelten Simulationsmodule genutzt werden kann. Durch die Integration einer Co-Simulation in diese SiL-Umgebung PRAETORIAs kann eine Kopplung zu den etablierten Simulationswerkzeugen erfolgen und so ein funktionaler Test von Fahrerassistenzsystemen bereits während der Entwicklungsphase durchgeführt werden. Erste Erfahrungen zum Einsatz der Testumgebung konnten im EU-Forschungsprojekt DECOS gesammelt werden. Ziel dieses Forschungsprojektes ist die Erprobung neuer Methoden und Technologien zur Entwicklung sicherheitsrelevanter, verteilter Systeme. Mit der in diesem Projekt entwickelten Methodik und Systemarchitektur wurden mehrere Fahrerassistenzsysteme zur Umfeldüberwachung eines Kraftfahrzeuges implementiert und durch den Betrieb mit der vorgestellten Entwicklungsplattform an einem HiL-Simulator der zugehörige Funktionsnachweis erbracht.
Über den Prager Literaten Felix Weltsch (1884- 1964) wissen die meisten Menschen leider nichts. Er ist jedoch zu Unrecht vergessen und war über viele Jahre ein interessanter, mutiger Journalist, Philosoph und Bindeglied im so genannten „engen Prager Kreis“ zwischen Franz Kafka und Max Brod. Sein interdisziplinares Schaffen und die dauerhafte Freundschaft zu Zionisten wie seinem Cousin Robert Weltsch, Hugo Bergman und Martin Büber werden hier ebenso beschrieben wie seine Rolle als führender Philosoph, Zionist und Journalist in Prag und dem werdenden Israel der 1940er Jahre bis zu seinem Tod 1964 in Jerusalem. Bisher gibt es nur eine Hand voll Essays zu Felix Weltsch, verstreut auf der ganzen Welt. Hunderte Quellen und Fakten aus zum Teil erstmalig gesichteten privaten und öffentlichen Archiven sowie befragte Zeitzeugen wie Weltschs Verwandte eröffnen nun neue Erkenntnisse u. a. für die Kafka-Forschung. Über Kafkas Leben und Werke weiß man enorm viel. Seine Freunde sind viel weniger bekannt; sie waren jedoch mit ihren Hilfen und Ideen von großer Bedeutung für ihn. Diese Biographie versucht Kafkas wichtigsten Freund neben Max Brod wiederzuentdecken. Das Buch schließt die Promotion des Autors ab und stellt das erste umfassende Werk zu Weltsch überhaupt dar.
Der Maschinen- und Anlagenbau besitzt aufgrund seiner überdurchschnittlich hohen Exportquote eine Schlüsselrolle für unsere Volkswirtschaft. Gleichzeitig gilt er als größter industrieller Arbeitgeber Deutschlands. Die überwiegend mittelständisch geprägten Unternehmen dieser Branche koordinieren die Herstellung ihrer technologisch höchst anspruchsvollen Investitionsgüter in komplexen, meist projektbezogenen Wertschöpfungsnetzwerken mit mehreren hundert Lieferanten. Vielfach unterschätzt werden jedoch die daraus resultierenden Schnittstellenund Koordinationsprobleme der nun in den überbetrieblichen Kontext gerückten Auftragsabwicklung. Zusätzlich erschwert wird die Koordination dieser Vielzahl an Wertschöpfungspartnern durch die Vielfalt real existierender Beziehungsformen aus marktlich, kooperativ oder hierarchisch ausgeprägten Geschäftsbeziehungen zwischen den beteiligten Akteuren. In dieser Dissertation wird daher eine Gestaltungslogik für koordinationsintensive Auftragsabwicklungsprozesse im Maschinen- und Anlagenbau entwickelt. Zur Unterstützung einer effizienten Projektkoordination in Netzwerken steht hierbei einerseits die durchgängige Beschreibung überbetrieblicher Interaktionsprozesse und andererseits die prozessorientierte Operationalisierung der koordinationsrelevanten Randbedingungen aus den verschiedenen Beziehungsformen im Vordergrund. Durch die Zusammenführung dieser beiden Gestaltungsfelder ist ein Koordinationskonzept entstehen, das eine schnelle und einfache Konfiguration überbetrieblicher Abstimmungsszenarien zwischen dem Maschinenbauer und seinen Lieferanten im Sinne einer vereinheitlichten, modular strukturierten Gestaltungsreferenz ermöglicht.
Mal ehrlich: Wer sind unsere Nachbarn? Kennen wir unsere Mitmenschen wirklich? Carsten Schmidt und Yayha Alaous begegnen sich wie auf einer langen Zugfahrt als Geschichtenerzähler, Familienväter, Beobachter ihrer Welten. Ein Buch auf Augenhöhe. „Medienwissenschaft in Syrien zu studieren ist wie Nautik zu studieren in einem Land ohne Häfen.“ Yahya Alaous „Meine Großeltern hatten einen großen Gartenbaubetrieb. Meine Kindheit war also voll von Helfen und mit meiner Oma auf den Markt gehen, wo ich meinen kindlichen Charme spielen ließ, um Gurken oder Blumen zu verkaufen. Mit der Wende änderten sich viele Dinge.“ Carsten Schmidt „Mein Dorf hatte keine Moscheen und keine traditionellen islamischen Feste. Sogar verschleierte Frauen waren bis Anfang der 90er tatsächlich selten zu sehen.“ Yahya Alaous „Syrien zu verlassen war die schwerste Entscheidung, die ich je getroffen habe.“ Yahya Alaous „Vielleicht steckt also diese „deutsche Identität” 30 Jahre nach der Wiedervereinigung in diesem neuen, sich stets wandelnden Europa immer noch in seinen Kinderschuhen. Auch der Blick auf Deutschland hat sich gewandelt.“ Carsten Schmidt „Ich verstand in diesem Augenblick auf dem Dach, dass das nur „mein“ Rostock war, nur meine Erfahrung. Die Stadt zeigt sich jedem anders. Die Stadt trägt keine Schuld.“ Carsten Schmidt „Es gibt eine übertriebene Art, von der Wichtigkeit der Integration zu sprechen, als wäre es eine „Sesam, öffne dich“ – Formel, mit der plötzlich alle Probleme von Neuankommenden gelöst wären.“ Yahya Alaous