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Céline Eidenbenz

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    Small gestures, grand gestures
    • In einer Zeit, in der die Restitution von Objekten, die durch die Kolonialmächte entwendet wurden, in den Museen hochaktuell ist, befasst sich Camille Kaiser mit einer umgekehrten Bewegung, nämlich der „künstlerischen Repatriierung“ zahlreicher öffentlicher Denkmäler von Algerien nach Frankreich nach der Unabhängigkeitserklärung des Landes 1962. Indem sie die gewohnte Blickrichtung in den Debatten über das Kulturerbe vertauscht, wirft Camille Kaiser neue Fragen auf: Im Namen welcher Ideologie überquerten Schiffe, beladen mit schweren Bronzestatuen von Jeanne d’Arc oder dem Herzog von Orléans, das Mittelmeer? Was bedeuten diese Transfers zwischen Algerien und Frankreich, zwischen der Moschee von Algier und dem Rondell von Neuilly-sur-Seine? Camille Kaiser agiert gleichermaßen als Künstlerin und als Forscherin: Ausgestattet mit einer Liste von Schlagwörtern sondiert sie die Bildarchive des ECPAD, Institut für Kommunikation und audiovisuelle Produktion des Verteidigungsministeriums bei Paris. Ihre akribische Arbeitsweise führt sie zum Füllen von Lücken in der Geschichte und zur Entwicklung neuer Erzählungen mit unbekannten Bildern.

      Small gestures, grand gestures
    • Laut dem Künstler Hamish Fulton, der vom Kunstmuseum Wallis im Rahmen der Ausstellung Unterwegs eingeladen wurde, kann das Laufen etwas verändern. Als alltäglicher Automatismus erlaubt das Laufen, die Perspektive zu ändern (von einem Gipfel aus) oder die Welt zu stürzen (durch eine Revolution), wie es die Werke von Francis Alÿs, Joseph Beuys, Edmond Bille, Valentin Carron, Fischli & Weiss, Douglas Gordon oder Richard Long u. a. bezeugen, die im Rahmen dieser interdisziplinären Ausstellung zusammengeführt wurden. Vom Fussabdruck zur Grenzüberschreitung, vom Bergsteigenzur politischen Demonstration – das Laufen setzt Körper und Geist in Bewegung: Einen Schritt zu machen bedeutet, eine Entscheidung zu treffen!

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