Was ein Ordensmann auf dem Jakobsweg erlebt: Zum „Ora et Labora“ gesellt sich bei Benediktinerpater Christoph das Pilgern hinzu. Zunächst per Fahrrad, später auf Schusters Rappen, erlebt er Freud- und Leidvolles bis Santiago. Gute Beobachtungsgabe, Sinn für Situationskomik und die benediktinische Spiritualität, die immer wieder durchscheint, machen diesen Pilgerbericht zu einem niveauvollen Leseerlebnis.
Kirchenräume werden außerhalb der Liturgiezeiten geöffnet, um Gelegenheit zu privater Andacht, zum Gebet oder zur Devotion zu geben. Da seit dem 19. Jahrhundert die Kirchen auf einen bestimmten Typ der Liturgie hin möbliert werden, stellt sich die Frage, welche „Orte zum Beten“ es gab und wie sie neu geschaffen werden können. Mit dieser Frage und mit der nach den Möglichkeiten und Verwendungszwecken früherer und heutiger Andachtsbilder hat sich die nunmehr X. Liturgiewoche beschäftigt. Theologen und Kunsthistoriker, Prktiker und Theoretiker erörterten in Vortrag und Gespräch diese Fragen. In dem nun vorliegenden Tagungsband der Katholisch-Sozialen Akdademie Franz Hitze Haus werden die Beiträge der Veranstaltung wiedergegeben.
Im Zuge der Internationalisierung ihrer Geschäftsaktivitäten sichern mehr und mehr Unternehmen die Bearbeitung ausländischer Märkte auch durch Direktinvestitionen ab. Derartige Entwicklungen werfen die Frage auf, wie Tochtergesellschaften, übernommene ausländische Unternehmen oder Joint Ventures zu führen sind. Es gilt zu beantworten, welches Wissen, welche organisatorischen Praktiken und Techniken es wert sind, innerhalb einer Unternehmung grenzüberschreitend transferiert zu werden, um beispielsweise Synergien zu realisieren, den Unternehmenswert zu steigern, redundante Forschungs- und Entwicklungsbemühungen zu vermeiden und anderen Leistungsdefiziten entgegenzutreten. Dabei weisen die wenigen bisher vorliegenden Arbeiten zum grenzüberschreitenden Transfer von Managementpraktiken und -techniken eine Reihe von Defiziten auf, die im vorliegenden Buch überwunden werden sollen: Theoriearmut, Beschränkung auf ausschließlich quantitative oder - seltener - qualitative Methoden, Vernachlässigung einer prozeßorientierten Sichtweise, "verhaltensferne" Empirie, Konzentration auf Transferprobleme US-amerikanischer Unternehmen. Es wird zunächst auf Grundlage institutionalistischer und kulturtheoretischer Theorien und Modelle ein integrativer Analyserahmen entwickelt, der für die Auswertung der gewonnenen Daten handlungsleitend ist. Das empirische Design der Studie besitzt vornehmlich explorativen Charakter, da aufgrund des Forschungsstandes und -gegenstandes eher eine theoriegenerierende und weniger eine hypothesenüberprüfende Methodologie sinnvoll zur Anwendung kommt. Anhand von 86 ereigniszentrierten Einzelinterviews und einer nachfolgenden qualitativen Inhaltsanalyse wurden wichtige Transferziele deutscher Führungskräfte in den USA und Japan identifiziert. Zudem konnten Schwierigkeiten, die sich als Transferbarrieren erwiesen, wie auch förderliche Aspekte des Transferprozesses aufgedeckt werden. Weiterhin gehörten die ergriffenen Strategien der deutschen Manager in Reaktion auf aufgetretene Transferschwierigkeiten zum Untersuchungsgegenstand. Somit können empirisch abgesichert Empfehlungen gegeben werden, auf welche Transferziele sich deutsche Entsandte in den USA und Japan beschränken sollten und in welcher Art konstruktiv und erfolgversprechend mit Transferschwierigkeiten umgegangen werden kann
Christoph Müller untersucht Fragestellungen der redundanten Konfiguration automatisierter Fließproduktionssysteme. Er stellt modellgestützte Analysen zu den Potenzialen redundanter Konfigurationen zur Verringerung störungsbedingter Produktivitätsverluste sowie zu deren ökonomischer Vorteilhaftigkeit gegenüber etablierten Konzepten zum Umgang mit Störungen in der Fließproduktion bereit. Auf Basis der Analysen leitet er Handlungsempfehlungen für die Konfigurationsplanung automatisierter Fließproduktionssysteme ab.
Das Heiterkeitsbuch für Pflege– und Gesundheitsberufe
Humor und Lachen sind wichtige Ressourcen für Patientinnen, Angehörige und Gesundheitsprofis, um mit Krankheit und Behinderung zurecht zu kommen. „HumorCare“, das Heiterkeitsbuch für Pflege- und Gesundheitsberufe, stellt eine humorvollen Haltung in psychosozialen Handlungsfeldern in den Mittelpunkt. Der Pflegeexperte Christoph Müller und namhafte Humorforschende stellen Konzeptbausteine, innovative Projekte sowie Reflexionen zu pflegerischen Praxissituationen vor. Der Herausgeber und die Autorinnen • analysieren das Phänomenen des Humors und zeigen, wie Lachen und Heiterkeit gefördert werden können • beschäftigen sich mit der Angst vor dem Ausgelachtwerden und einer selbstironischen Rhetorik • zeigen die Kraft des befreienden Lachens • verdeutlichen Möglichkeiten, den Humor für die psychosoziale Praxis von Pflege- und Gesundheitsberufen zu trainieren • schlagen konkrete Interventionen in verschiedenen Settings von Akut- bis Langzeitpflege sowie mit jungen und alten Menschen vor • stellen Variationen des clownesken Arbeitens und des Lachyoga vor
Paradigmenwechsel in der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit mit Nepal – oder wie aus tibetischen Nomaden erfolgreiche Unternehmer wurden
Bis Mitte der 1990er Jahre erlebte Nepals Teppichindustrie eine nie dagewesene Blütezeit mit von Hand geknüpften Teppichen als wichtigem Exportgut. Warum aber war es ausgerechnet der Tibet-Teppich, der den Ausschlag zu dieser Entwicklung gab? Der Zürcher Ethnologe Christoph Müller verfolgt in seiner Monographie die Entwicklung der Teppichproduktionszentren von Kathmandu, Pokhara und Chialsa. Dort gelang es der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in den 1960er Jahren mit dem Programm SATA Handicraft Centers , den seit 1959 ankommenden tibetischen Flüchtlingen ein wirtschaftliches Auskommen zu bieten. Mittels auf den Export ausgerichteter Maßnahmen legte man auch die Grundlagen für den Aufschwung der Teppichindustrie Nepals. Auf diese Weise entstand ein bedeutender Paradigmenwechsel in der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit und bewirkte die Transformation von der individuellen Auftragsarbeit zur kommerziell organisierten Produktion. Was einst kulturell eingebettete anspruchsvolle Handwerkskunst war, in der das Können einzelner und dessen Weitergabe wichtig waren, wandelte sich zur anonymen Fabrikation, die sich den Bedürfnissen eines internationalen Marktes anpasste. Diese Weiterentwicklung der Teppichproduktionszentren hatte wiederum vielfältige Auswirkungen auf die zunächst noch traditionelle Gesellschaft in den tibetischen Siedlungen.