Juan José Arreola Bücher
Juan José Arreola war ein Meister der Kurzprosa, dessen Werke sich durch Ironie, absurden Humor und tiefgründige Reflexionen über die menschliche Verfassung auszeichnen. Durch fantasievolle Metaphern und präzise Sprache erforschte er Themen wie Entfremdung, Identitätssuche und die Vergänglichkeit der Existenz. Sein Stil, oft als magischer Realismus beschrieben, zieht die Leser in bizarre, aber dennoch vertraute Welten, in denen sich Realität und Fantasie vermischen. Arreola hinterließ eine unauslöschliche Spur in der mexikanischen Literatur, und sein Einfluss zeigt sich in den Werken vieler nachfolgender Autoren.


Nimmt man alle ausgestreuten 288 Geschichtensplitter, aus denen der Roman besteht als Einheit, so setzen sie sich zu einer schillernden Gesamtschau einer mexikanischen Kleinstadt mit ihrer historischen und sozialen Dimension, mit ihrer überbordenden Oralität, zusammen. Es sind Geschichten vom Erdbeben, das die Menschen in Angst und Schrecken versetzt, Liebesgeschichten, vom Pfarrer, den Prostituierten, von individuellen und kollektiven Erfahrungen, und um dies alles spannt sich die offizielle, geduldete oder sanktionierte Religiosität der Bewohner. Juan José Arreola ist mit „Der Jahrmarkt“ gelungen, ein ganz lokales Thema zu behandeln und es gleichzeitig über seine Form auf ein kosmopolitisches Niveau zu heben.