Im Mittelpunkt der Erzählung steht Friederich Zorn, der aufgrund gesundheitlicher Probleme frühzeitig aus dem Berufsleben ausscheidet und daraufhin mit Ablehnung und Isolation konfrontiert wird. Die Menschen in seiner Umgebung messen seinen Wert ausschließlich an Leistung und Vermögen, was zu seiner tiefen Traurigkeit und inneren Zerrissenheit führt. Trotz seines Zorns und Hasses bleibt eine Liebe zu allem Lebendigen erkennbar. Zorn bietet zudem Ansätze zur Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen, indem er Zitate aus der "Bibel der Inder" integriert und eigene Lösungsvorschläge präsentiert.
Schaffhausen im Sauerland ist ein kleines Dorf, das eine wunderschöne Landschaft umgibt. Doch die Menschen in diesem Dorf sind in ihrer Mehrzahl engstirnige, engherzige Spießbürger. Sie legen jedem ihren engen Rahmen der Normalität an. Wer nicht in allem so ist wie sie und nicht alles so macht wie sie, also nicht in ihren beschränkten Rahmen der Konformität und der Konventionalität passt, wird abgelehnt, ausgegrenzt, abgestempelt und isoliert. So ergeht es auch dem Schriftsteller Peter Schwarz, obwohl er in seinem Elternhaus in Schaffhausen im Sauerland zur Welt kam und schon sein Leben lang darin wohnt, also ein alteingesessener Einheimischer ist. Sein Fall ist weltweit einmalig: Die Leute geben den Schriftsteller, den Intellektuellen Peter Schwarz unter anderem als geistig Behinderten aus. Die Frage ist, wie ein solches Absurdum möglich ist. Das kann es doch nicht geben, dass man einen Intellektuellen als geistig Behinderten betrachtet, behandelt und ausgibt! Peter Schwarz verarbeitet seine schwierige, belastende und bedrückende Situation, indem er darüber schreibt. So erfährt der Leser/die Leserin des Buchs Hintergründe, Zusammenhänge, Geschehnisse und Ereignisse aus seinem aktuellen Leben, die er/sie vor dem Lesen für unmöglich gehalten hätte. Immer wieder stellt sich die Frage: Wie kann es zu einer solchen, weltweit einmaligen Absurdität kommen? Wer das Buch liest, erfährt es.
Dieses Buch habe ich im Namen von Peter Schwarz, der frei erfundenen Hauptfigur, geschrieben. Auf diese Weise lasse ich Peter Schwarz, den schwarzen Peter, zu Wort kommen, indem ich ihn literarisch aus seinem Leben erzählen lasse. Peter Schwarz ist ein Schriftsteller, der bereits fünf Bücher publizierte und nun mit diesem Werk sein sechstes Buch vorlegt. Er berichtet von seiner gegenwärtigen Situation, in der er sich befindet. Er fühlt sich von den Menschen seiner Umgebung isoliert und ausgegrenzt. Er wurde von seinem sozialen Milieu zum vereinsamten Außenseiter gemacht. Das ist bis in seine Gegenwart hinein, also auch heute noch so. Man meidet ihn und schließt ihn aus. Zum Vergleich führt er an, dass man ihn seit Jahrzehnten wie einen Aussätzigen oder wie einen an Ebola Erkrankten, bei dem man sich tödlich infizieren kann, behandelt. Im Verhältnis der Leute zu ihm gibt es zwei Phasen: Den „heißen“ und den kalten Krieg. Meistens herrscht kalter Krieg ihm gegenüber. Damit meint er seinen Stand der Vereinsamung, des Isoliert-Werdens und des Ausgegrenzt-Werdens. Wenn er daran verzweifelt, macht er mit Aktionen, die sich an der Grenze des Erlaubten befinden, auf spektakuläre Art und Weise auf sich aufmerksam. Dies führt dazu, dass der kalte Krieg in den „heißen“ Krieg übergeht, was bedeutet, dass man aktiv gegen ihn vorgeht, indem man ihn auf psychiatrischem Wege auszuschalten versucht. Dass er sich in dieser Lage befindet, ist auf seine Vergangenheit zurückzuführen. Alles fing damit an, dass er sich 1977 der Hare Krishna-Bewegung zuwandte und deswegen erstmals zurückgestoßen wurde, indem man ihm die menschliche Zuwendung verweigerte und ihm mit zwischenmenschlicher Kälte gegenüber trat. Daran erkrankte er psychisch schwer, so schwer, dass er 1983, im jugendlichen Alter von 26 Jahren, erwerbsunfähig berentet wurde. Er geriet auf einen langen Leidensweg, der schließlich dazu führte, dass er in seinem sozialen Umfeld zum schwarzen Peter, das heißt zum Ungewollten, wurde. Wie alles im Einzelnen geschehen ist und miteinander zusammenhängt, auf diese Fragen gibt das Buch die Antworten. Hans-Erich Kirsch
Mein Name ist Walter Stein. Ich wohne und lebe seit meiner Geburt im Bitter Tal. Das Bitter Tal liegt im Land Kalt. Zum Bitter Tal gehören fünf Ortschaften: Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf. Im Bitter Tal fühle ich mich nicht immer, aber auch nicht selten, als wäre ich am Arsch der Welt. Dieses literarische Werk ist keine zusammenhängende Geschichte oder Erzählung, sondern beinhaltet eine Vielzahl von Texten und Fragmenten, die aber doch miteinander zusammenhängen, weil sie mein Erleben und meine Erfahrungen wiedergeben. Diese stehen also in einem Zusammenhang, der ich bin. Und ich gehöre zu einem weltweiten Netz, in dem alles sowohl im Inneren als auch im Äußeren miteinander verbunden und verwoben ist. Falls sich in diesem Buch Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, Namen, Orten und Geschehnissen ergäben, so wären sie rein zufällig.
Paul Böll befindet sich schon lange in der Krise. Er steht sowohl im inneren als auch im äußeren Konflikt. Er will sich nicht anpassen und konform, sondern er selbst sein. Seine Familie und sein Umfeld reagieren seit Jahrzehnten böse darauf. Er wird ignoriert und gemieden. Nur seine Tochter und sein Hund stehen noch zu ihm. Man hat sogar vor, ihn psychiatrisch auszuschalten, ihn in ein psychiatrisches Pflegeheim abzuschieben, weil man sein selbstbestimmtes, von der Norm und der Konformität abweichendes Verhalten falsch interpretiert und deshalb die Tatsachen auf den Kopf stellt. Dass Paul Böll ein begabter, sensibler Intellektueller ist, wird nicht wahrgenommen. Auf einen solchen Gedanken käme niemand, diese Möglichkeit schließt man von vornherein ganz aus. Absurderweise hält man ihn für einen sich selbst und andere gefährdenden Dementen, einen geistig Behinderten, der nicht mehr weiß, was er tut. Nicht nur sein dörfliches Umfeld, auch die eigene Familie schämt sich seiner und stuft ihn als geisteskrank und gefährlich ein. Außerdem ist Paul Böll wegen seines Bekenntnisses zu einer „nichtchristlichen Hindu-Sekte“ den streng und eng gläubigen Katholiken seiner ländlichen Umgebung ein Dorn im Auge und ein Stein des Anstoßes. Als die Scheune seines Elternhauses brennt, glaubt man, endlich etwas in der Hand zu haben, den ungewollten Klotz am Bein und die Schande und Gefahr, für die man ihn hält, los werden zu können, indem man eine Heimunterbringung beantragt. Denn auch die skrupellose Habgier ist im bösen Spiel. Die Versicherung würde den Brandschaden nur bezahlen, wenn man mit der Lüge durchkäme, Paul Böll hätte das Gebäude in einem Zustand der Unzurechnungsfähigkeit und des Verwirrtseins in Brand gesetzt. So versucht man, in diesem Sinn einen Betrug der Versicherung durchzusetzen. Hinter diesem mehr oder weniger vordergründigen Geschehen steht jedoch eigentlich ein hinterlistiger Plan, den die intelligenteren Akademiker, Heimat- und Geschichtsforscher geschmiedet haben, die Paul Bölls literarische Veröffentlichungen für eine Gefahr halten. Sie sind in nichtöffentlichen Sitzungen zu der Meinung gelangt, Bölls Bücher würden ihr für die touristische Werbung aufgebautes Image von der gut katholischen ländlichen Dorfidylle, in der die Welt noch in Ordnung wäre wie anno dazumal und wo es zudem noch interessante Geschichte und Tradition kennen zu lernen gäbe, zerstören. Doch Familie, Dorfgemeinschft und akademische Intelligenz irren sich schwer. Allmählich beginnt man zu verstehen und einzusehen, wie intelligent, listig, schlau, begabt und talentiert Paul Böll ist. Eine einstige Jugendliebe tritt wieder in sein Leben. Wird sich Paul Bölls Schicksalsblatt nun wenden? Wird man seinen wundervollen Geist erkennen?
Fast alle Texte dieses Buches sind heimatbezogen. Natur und Menschen im Bohnental, der Heimat von Hans-Erich Kirsch, werden treffend charakterisiert. Seine lyrischen Texte lassen die Behutsamkeit und Zärtlichkeit gegenüber allem Lebendigen erkennen. „Jedes Jahr, wenn der Kuckuck ruft“ zeichnet Hans-Erich Kirsch als guten Botschafter seiner Heimat aus.