Einer der Großen Lateinamerikas und der Weltliteratur wird hier mit seinem zweiten bedeutenden Roman, der hier weltweit erstmals in seiner vollständigen Fassung und in meisterhafter deutscher Übersetzung vorliegt, sichtbar gemacht: Inferno. Oppiano Licario ist Fortführung und zugleich Vollendung des Jahrhundertromans Paradiso und steht als des Opus magnum zweiter Teil doch allein für sich. Wir treffen in Havanna die altvertrauten Freunde Cemí, Fronesis und Fonción wieder, lernen in Paris aber auch amerikanische Künstler, zwielichtige arabische Bombenwerfer sowie Ynaca Eco kennen, die ätherische Schwester der Vaterfigur Oppiano Licario. Als ein Meisterstück des modernen spanischsprachigen Barocks gelingt Lezama Lima in Inferno. Oppiano Licario der Brückenschlag zwischen Präzision und Ausschweifung, zwischen Traum und Wort. Und doch scheint mit aller Kraft hinter seiner sinnenfreudigen Fabulierkunst, ohne daß der tief gläubige Katholik Lezama sein religiöses Grundverständnis direkt anspricht, die heimliche Sehnsucht nach Erlösung hervor, nach der Auferstehung im Wort. Und so schließt Inferno. Oppiano Licario das außergewöhnlichste Diptychon der spanischen Sprache und bildet gleichermaßen den Schlußpunkt, die Versiegelung, des literarischen Werks von Lezama Lima.
José Lezama Lima Bücher
José Lezama Lima ist eine der bedeutendsten literarischen Gestalten Lateinamerikas, ein kubanischer Schriftsteller und Dichter, dessen Werk von globalen Kulturen und historischen Epochen geprägt ist. Er schuf einen ausgeprägten barocken Stil, der sich durch von Góngora beeinflusste Syntax und bemerkenswerte Konstellationen unerwarteter Bilder auszeichnet. Seine Gedichte, Essays und Romane erforschen die Beziehung zwischen europäischer und amerikanischer Barockästhetik sowie klassischen Traditionen. Lezama Limas einzigartiger Ansatz bietet eine reiche Auseinandersetzung mit Form und Inhalt.






In diesem ersten wahren Weltkulturroman (Ilija Trojanow) schildert Lezema Lima Kindheit und Jugend - das Paradies - des Kubaners José Cemí und die verzweigten Lebensgeschichten seiner Familie. »Muß man José Lezama Lima vorstellen? Jahrgang 1910, Asthmatiker, Halbwaise, schwul. Früh exzelliert er als ekstatischer Lyriker, ist umtriebig, liest und schreibt und liest. Castros Instrumentalisierung verweigert er sich, verdämmert auf einem Alibiposten. Als er Mitte Fünfzig ist, stirbt seine Mutter, mit der er bis dahin symbiotisch zusammenwohnte: Im Alter ist er plötzlich allein. 1966 erscheint unter Hilfestellung Julio Cortázars sein Roman Paradiso, an dem er Jahrzehnte gearbeitet hat, ein irrer Ziegel, den niemand versteht - ein Klassiker.« Die Zeit »Ein Paradies, das sich ein großer Schöpfer ausgedacht hat und seinen Zeitgenossen als Land der unbegrenzten Wonnen anbietet.« Mario Vargas Llosa
José Lezama Limas Erzählungen reflektieren zentrale Themen der lateinamerikanischen Literatur wie Liebe, Tod und Gewalt. In „Spiel der Enthauptungen“ sind fünf Geschichten aus den Jahren 1936 bis 1946 versammelt, die reale und fantastische Elemente verbinden. Lezama Lima zeigt eine beeindruckende Sprachakrobatik und bereitet die lateinamerikanische Erzählkultur vor.
José Lezama Lima (1910 - 1976) wurde in La Habana geboren und studierte Jura, während er als Rechtsanwalt arbeitete. Er war Leiter der Literatur- und Publikationsabteilung des Consejo Nacional de Cultura und ab 1962 Vizepräsident des kubanischen Schriftsteller- und Künstlerverbandes (UNEAC). Lezama Lima verließ Kuba nur zweimal, 1949 nach Jamaika und 1950 nach Mexiko. Sein Roman Paradiso (1966) brachte ihm weltweite Anerkennung und folgte auf eine Reihe avantgardistischer Lyrik und Essays seit 1937. Er gab die literarische Zeitschrift Orígenes heraus, die zu den bedeutendsten hispanoamerikanischen Kulturzeitschriften wurde. Sowohl Paradiso als auch Orígenes hatten großen Einfluss auf das kubanische Geistesleben und die Literatur in Lateinamerika. Zudem veröffentlichte er die Zeitschriften Verbum (1937), Espuela de Plata (1939-41) und Nadie parecía (1942-44). In seinem bekannten Essay La expresión americana untersucht er die lateinamerikanische kulturelle Identität und prägte den Begriff des „Barocken“. Seine Bedeutung für die Weltliteratur wird von Julio Cortázar und Mario Vargas Llosa mit Werken von Marcel Proust und James Joyce verglichen.
Výbor z poezie jednoho z největších kubánských spisovatelů a básníků v překladu Vladimíra Medka. Uhrančivá, surreálně symbolická, barokně rozevlátá poezie, jejímž hlavním tématem je prostředí Kuby. Výbor uspořádal a doslov napsal Josef Forbelský.
LEZAMA LIMA, autor de la famosa novela Paradiso, que lo proyectó fuera de sus fronteras, está considerado como uno de los autores cubanos más representativos de la literatura latinoamericana contemporánea. Este libro contiene los cinco cuentos del autor considerados “canónicos” , con los que Lezama nos hace disfrutar con la flexibilidad juguetona de su lenguaje, desbordante y siempre sorprendente, con el que el propio autor se divierte. Lezama afirma que “…lo interesante es crearlos”, y nosotros apuntamos que también LEERLOS.