In der universitären Forschung hat das Realoptionsverfahren als Instrument der Investitionsbewertung in den letzten Jahren große Beachtung gefunden. Es bietet den Vorteil, Handlungsflexibilitäten abzubilden, was es von klassischen dynamischen Bewertungsverfahren unterscheidet. Doch wann ist der Einsatz des Realoptionsverfahrens sinnvoll? Warum zögern viele Praktiker, dieses theoretisch überzeugende Instrument zu nutzen? Der Autor untersucht diese Fragen, indem er die Annahmen der Kapitalmarkttheorie und das Konzept der begrenzten Rationalität aus der Sozialforschung betrachtet. Darauf basierend werden zwei heuristische Ansätze vorgestellt, die unter Berücksichtigung von Handlungsflexibilitäten „ökonomisch sinnvolle“ Alternativen zu komplexen Realoptionsverfahren bieten. Zudem wird die Aussagekraft eines Black-Scholes basierten Realoptionsverfahrens im Vergleich zu herkömmlichen dynamischen Verfahren anhand von 18 Fallbeispielen aus der Biotechnologie kritisch analysiert. Das Buch richtet sich an theoretisch und empirisch arbeitende Forscher in der Investitionsbewertung und Sozialwissenschaft sowie an Praktiker aus Controlling- und Finanzabteilungen, die ihre Investitionsbewertungsmethodik gezielt optimieren möchten.
Jürgen Kantowski Reihenfolge der Bücher

- 2011