Diachrone Studien zur Kontaktzone zwischen Kelten und Germanen
- 498 Seiten
- 18 Lesestunden
Frühgeschichtliche Ethnien wie Kelten oder Germanen sind populär, doch viele Phänomene des vor- und frühgeschichtlichen Europas lassen sich nicht allein ethnisch definieren. Sie müssen im Kontext der „interkulturellen“ Dynamik zwischen ethnischen Einheiten betrachtet werden. Das Buch behandelt Fragen, die aus linearer ethnischer Tradition nur unzureichende Antworten finden. Es beleuchtet die Ethnos, Kultur und Geschichte der Chatti, die früher als Germanen galten. Zudem wird die umstrittene onomastische Beziehung zwischen Chatti und Hessen thematisiert. Die Ursprünge der Götter Wodan und Loki sowie die Rolle von Menschenopfern und Moorleichen werden ebenfalls untersucht. Darüber hinaus werden die Namensgeschichte, historische Typologie und Ethnogenese der Chattuarii, Baioarii, Ripuarii und ähnlicher Gruppen erörtert. Es wird aufgezeigt, dass viele der behandelten Phänomene durch die strukturellen Gegebenheiten ethnischer Interferenzzonen erklärt werden können, wobei der Kontakt zwischen Kelten und Germanen im Mittelpunkt steht. Die Analyse zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis für die komplexen Wechselwirkungen zwischen diesen Kulturen zu fördern und die Grenzen traditioneller ethnischer Betrachtungsweisen zu überwinden.
