Der Budapester Historiker Miklós Köszeghy versteht in seinem Buch die Geschichte Jerusalems nicht nur als auf Grund von Texten und archäologischen Funden rekonstruierbare Stadtgeschichte, sondern auch auf dem Hintergrund der Entwicklung der Umgebung der Stadt mit ihrer für die Stadtentwicklung notwendigen Infrastruktur. Die Agglomeration mit ihren geographischen Gegebenheiten, die sich über die Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg kaum geändert haben, muss für eine Stadtgeschichte immer mitberücksichtigt werden, um die wirtschaftlichen Entwicklungen entsprechend beschreiben zu können. Damit ergeben sich auch wieder neue Verständnis- und Interpretationsmöglichkeiten für die Texte. Dem Textteil schließt sich eine umfangreiche Bibliographie sowie ein ausführlicher Index mit Listung aller genannten Orte einschließlich ihrer Koordinaten, an. Karten zu den historischen Entwicklungen und zur Nutzung des Umlands in der Antike veranschaulichen die Stadtentwicklung von der Mittelbronze- bis zur Eisenzeit.
Miklós Kőszeghy Reihenfolge der Bücher



- 2015
- 2015
Die Fragen nach der nationalen Identität und der Ethnizität sind ein hochaktuelles, in den letzten Jahren vieldiskutiertes kulturwissenschaftliches und politisches Thema. Im Sommer 2014 wurden sie auf einer Tagung der Pázmány Péter Katholischen Universität Budapest unter alttestamentlichen Gesichtspunkten diskutiert. Im Verlauf der Geschichte entwickelten zunächst Israel und Juda, in persisch-hellenistischer Zeit dann die Samaritaner und Judäer ein eigenes Nationalbewusstsein und eine eigene Identität. Rechtliche, sprachliche und archäologisch fassbare Aspekte spielten hierbei eine besondere Rolle. Mit mehreren Beiträgen versuchte die Tagung, die Entstehung dieses nationalen Bewusstseins aufzuzeigen.
- 2007
Der Streit um Babel in den Büchern Jesaja und Jeremia
- 194 Seiten
- 7 Lesestunden
Die antibabylonischen Orakel in Jer 50-51 werden seit langem als nicht von Jeremia stammend betrachtet. Sie hängen eng mit anderen, ebenfalls antibabylonischen Orakeln im Jesajabuch (13; 14,1-21; 21,1-10) zusammen. Diese Orakel richten sich teilweise von Anfang an gegen Babylon, teilweise sind sie ursprünglich antiassyrisch. Die Sprüche gegen Babylon stammen wahrscheinlich aus der Zeitspanne zwischen den beiden Belagerungen Jerusalems, das heißt aus der Zeit kurz vor dem Untergang der Stadt im Jahr 587/586 v. Chr. Sie artikulieren die Meinung der aufständischen politischen Gruppierungen im damaligen Jerusalem, als deren prophetische Leitfigur Hananja aus Gibeon gelten kann. Indem von seinem Geist geprägte Texte ins Jeremiabuch gelangten, bringt dieses die Meinung nicht nur Jeremias, sondern auch eines seiner Hauptgegner zu Gehör.