Topographie des Außenseiters
- 304 Seiten
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Ein soziologischer Parforceritt durch die Befindlichkeiten türkischer Generationen im wiedervereinigten Deutschland. Nevim Çil hat als Insider gefragt und zugehört, das breite und widersprüchliche Meinungs- und Befindlichkeitsspektrum als Wissenschaftlerin aufbereitet. Die Erfahrungen und Perspektiven der türkischen Community zeigen eine Vielzahl von Emotionen und Meinungen. Einige berichten von negativen Erfahrungen, wie Metin E., der die Auswirkungen der Wiedervereinigung auf die Arbeitsbedingungen und das allgemeine Wohlbefinden beschreibt. Hüseyin A. äußert sich kritisch über die Deutschen und deren vermeintliche Hinterhältigkeit. Im Gegensatz dazu erkennt Metin E. die Chancen für die zweite Generation, die durch Bildung und Engagement Erfolge erzielen kann, auch wenn der Ausgang individuell unterschiedlich ist. Ufuk K. reflektiert über die rassistischen Vorfälle in Rostock und Hoyerswerda und fragt sich, was er in einem Land macht, in dem solche Dinge geschehen. Iskender B. weist darauf hin, dass einige in der Community selbst Verantwortung für ihre Situation tragen, während andere die Schuld auf die Deutschen schieben. Trotz aller Herausforderungen betont ein Sprecher die Liebe zu Deutschland und die Anpassung an das System, was die Komplexität der Identität und Integration verdeutlicht.
