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Bookbot

Philomène Atyame

    Nonkonformismus und Utopie in Wolfgang Koeppens Nachkriegsromantrilogie
    Mord ohne Anklage
    Salomos Söhne
    Die Geheimnisse meiner Zunge
    Abengs Entscheidung
    • '. bis jetzt sind in der afrikanischen Literatur wenige Romane erschienen und aus der Sicht einer Afrikanerin geschrieben, in der die Frau weder eine Prostituierte noch eine bezahlte Gespielin ist. Der Voyeur kommt bei diesem Roman nicht auf seine Kosten. Vielmehr zeigt die Autorin nüchtern die Schwierigkeiten, mit denen binationale Paare konfrontiert werden.' Dr. Pierrette Herzberger-Fofana

      Abengs Entscheidung
    • Essono Bikomo Jean-Pierre kommt im Kamerun der 1970er-Jahre mit einer Sprachbehinderung zur Welt. Nach einer Schulzeit voller Erniedrigung durch seine Lehrer und Mitschüler studiert Essono Tiermedizin und eröffnet seine eigene Praxis. Er, der selbst Gadamayo ist, heiratet die schöne Aminata, eine Wadjo. Ihr sorgenfreies Leben nimmt im Fußgänger-Jahr, während des Bruderkrieges zwischen den ansässigen Volksstämmen, eine jähe Wende - denn Ehen zwischen Angehörigen unterschiedlicher Stämme sind "Scheißehen" und bleiben zu dieser Zeit nicht ungestraft ... Die Autorin, selbst gebürtige Kamerunerin, flechtet in die fiktive Handlung um den Protagonisten Essono viele interessante Hintergrundinformationen über die Geschichte Kameruns, die dort lebenden unterschiedlichen Stämme sowie die soziale und politische Situation zur Zeit der Unruhen ein. Zugleich ist die Erzählung ein Plädoyer gegen Gewalt und einseitiges Denken und für ein Bewusstsein für die Gleichheit aller Menschen.

      Die Geheimnisse meiner Zunge
    • Der Roman führt uns ins Kamerun der 1980er Jahre - in jene Zeit also, in der die große Wirtschaftskrise vielen die ökonomische Grundlage entzog und insbesondere die prekäre Situation der auf der Vielehe basierenden Großfamilien offenlegte. Ada, das älteste Kind aus einer Vielehe in Mbaangok, dem Dorf der Yemezen, erzählt von dem Zusammenbruch ihrer Familie, von dem entscheidenden Wendepunkt des Jahres 1989, in dem sie nacheinander Urgroßvater, Vater, Großvater verliert, und von dem zwei Jahre später eintretenden Verlust ihrer Mutter. Ada verfolgen diese bösen Erinnerungen bis in die Gegenwart, sie erlebt sie in ihrer eigenen Ehe als ein unvergessliches Trauma. Von ihrem Ehemann bekommt sie viel Trost und Verständnis, doch weiß sie, dass auch er, den sie als liebenden Gatten und fürsorglichen Vater ihrer zwei Töchter erlebt, jederzeit dem Weg König Salomos folgen kann.

      Salomos Söhne
    • Abomo, eine Witwe, die im Süden Kameruns im Dorf ihres verstorbenen Mannes lebt, erfährt eines Tages, dass ihr ältester Sohn im Wald erschossen worden ist. Es stellt sich heraus, dass Esson von seinem Cousin ermordet wurde. Weder die Dorfbewohner noch ihre eigene Familie unterstützen Abomo bei dem Versuch, den Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Die grausame Tat verweist einerseits auf die Schattenseiten der dörflichen Bräuche und Traditionen - der Hass der Dorfbewohner auf die Witwe und der Kampf um das Erbe sind mögliche Mordmotive. Andererseits bilden im Hintergrund die dunklen Machenschaften der "Großen" und die Hilflosigkeit der "Kleinen" die Folie für das schreckliche Geschehen. Abomo zerbricht schließlich an ihrem Schicksal.

      Mord ohne Anklage
    • Dieses Buch untersucht Wolfgang Koeppens Nachkriegsromane „Tauben im Gras“, „Das Treibhaus“ und „Der Tod in Rom“ im Kontext utopischen Denkens. Die Autorin analysiert, wie Koeppens Kriegserfahrungen, seine Zeitkritik und die Friedensvorstellungen aus verschiedenen Utopien miteinander verknüpft sind. Die Romane thematisieren Deutschland vor und nach 1945, reflektieren den Zweiten Weltkrieg und den Ost-West-Konflikt. Koeppens Auseinandersetzung mit der Zukunft führt zu einer düsteren Vision des atomaren Krieges, geprägt von dem Pessimismus, der nach den Weltkriegen durch Existenzphilosophen verbreitet wurde. Die Protagonisten Philipp, Keetenheuve und Siegfried verkörpern diesen Pessimismus und entwerfen Furchtbilder, die die Realität überzeichnen. Ihre Erinnerungen an den Krieg verbinden sich mit einer apokalyptischen Gegenwart, in der Deutschland als restauriertes 'Drittes Reich' wahrgenommen wird. Koeppens Figuren sind keine klassischen Helden, sondern fehlerhafte Charaktere, die an das Scheitern ihrer Gesellschaft glauben. Ihr Nonkonformismus und ihre Utopie erscheinen hoffnungslos. Koeppen selbst war ein hoffnungsloser Nonkonformist, der zwischen Tradition und Moderne stand, ohne eine neue Sprache zu finden. Die Trilogie warnt vor den sozialen und politischen Konflikten und dem Scheitern der Friedensutopie, das aus der machtpolitischen Realität und dem Versagen der Pazifisten resultiert. In dieser Zeit wurden radikale Pazifi

      Nonkonformismus und Utopie in Wolfgang Koeppens Nachkriegsromantrilogie