Heiligabend 1937 wird das Familientreffen der Familie Lee von einem Mord an Simeon Lee überschattet. Hercule Poirot, der im Dorf verweilt, wird in eine Atmosphäre des Misstrauens hineingezogen. Jeder scheint ein Motiv zu haben, den tyrannischen Patriarchen zu hassen. Agatha Christie präsentiert ihren 24. Kriminalroman.
Agatha Christie Bücher
- Mary Westmacott
Agatha Christie war eine britische Schriftstellerin und gilt als eine der meistgelesenen Autorinnen der Welt. Berühmt wurde sie durch Romane wie Mord im Orientexpress und Und dann gab’s keines mehr. Ihre Geschichten sind logisch aufgebaut und enden oft mit einer überraschenden Wendung. Ihr Stil ist klar, elegant und konzentriert sich auf die kleinen Details, die den Fall entscheiden.







Zehn Männer und Frauen aus ganz unterschiedlichen Kreisen bekommen eine Einladung, die sie auf eine abgeschiedene Insel vor der Küste Devons lockt. Der Gastgeber, ein gewisser U. N. Owen, bleibt unsichtbar. Erst als die Gesellschaft beim Dinner zusammensitzt, ertönt seine Stimme aus einem alten Grammophon und verheißt Unheil. Ein Gast nach dem anderen kommt zu Tode, während die Verbleibenden verzweifelt versuchen, den Mörder zu enttarnen ...
The murder of Roger Ackroyd
- 87 Seiten
- 4 Lesestunden
«Jeder hat etwas zu verbergen», erklärt Hercule Poirot. Und tatsächlich wird gemunkelt in dem beschaulichen Dorf, in das sich Poirot zurückgezogen hatte, um Kürbisse zu züchten: Mrs Ferrars soll ihren Mann vergiftet haben. Dann stirbt sie selbst an einer Überdosis Veronal. Wurde sie vielleicht erpresst? Und hatte sie tatsächlich eine Affäre mit Roger Ackroyd? Der wird schließlich mit einem tunesischen Dolch erstochen aufgefunden. Und sein Stiefsohn ist spurlos verschwunden. Vielleicht weiß ja der Vertrauen erweckende Dr. Sheppard wo er sich aufhält, doch der nimmt es mit der ärztlichen Schweigepflicht sehr genau...
'Welch ein Glück, welch eine Ermutigung, diese Tage als Gegenwart heraufzubeschwören. Die Niederschrift dieses Berichtes war für mich ein Werk der Liebe. Ich liebe dieses sanfte, fruchtbare Land und seine einfachen Bewohner, die zu lachen verstehen und das Leben genießen können; die mit Fröhlichkeit faul sind, Würde, Stil und gewaltig viel Humor besitzen und die den Tod nicht fürchten. Inschallah, ich werde wiederkommen, und was ich liebe, wird nicht untergehen auf dieser Erde.'
Agatha Christie dürfte wohl die erfolgreichste Schriftstellerin aller Zeiten mit Millionenauflagen in 102 Ländern der Erde sein. Im Januar 2001 jährt sich ihr Todestag zum 25. Mal und gerade rechtzeitig wurde sie von der "Bouchercon Mystery Convention", der ältesten und jährlich stattfindenden Versammlung von Krimi-Freunden, mit der Auszeichnung "Beste Schriftstellerin des Jahrhunderts" geehrt. Über solche Prädikate lässt sich sicher streiten, nicht aber darüber, dass der Scherz Verlag die großen Klassiker der Autorin in neuen frischen Übersetzungen erneut herausgebracht hat. Zehn kleine Negerlein ist ohne Zweifel einer der unsterblichen Klassiker Christies, auch ohne Teilnahme ihrer beliebtesten Figuren Hercule Poirot und Miss Marple. Zehn mehr oder weniger ehrenwerte Bürger werden von einer geheimnisvollen Figur mit dem Namen U.N. Owen auf eine abgelegene Insel gelockt. Hier auf "Nigger Island" büßt einer nach dem anderen für eine Schuld, für die er vom Gesetz nicht belangt werden konnte. Als klar wird, dass sich außer den zehn Geladenen niemand auf der Insel befinden kann, wächst das gegenseitige Misstrauen. Doch trotz aller Vorsicht kommt immer wieder einer der Gäste zu Tode. Und von den zehn Negerfiguren, die einen Tisch des Speisezimmers zieren, verschwindet nach jedem Mord eine auf mysteriöse Weise... Die angesehene deutsche Krimiautorin Sabine Deitmer hat diesen tollen "Whodunit" mit viel Gefühl in ein modernes, gut lesbares Deutsch gebracht. Hier wie in vielen anderen ihrer Romane erweist sich Agatha Christie als Meisterin in der Erzeugung einer atemberaubenden subtilen Spannung. Und obendrein verfügt sie über den erzählerischen Atem, um für einen furiosen Schluss zu sorgen, wenn die ermittelnden Polizisten und -- der Mörder -- zu Wort kommen. Tiefe Verneigung vor einer großen Schriftstellerin! --Ulrich Deurer
In ihrem ersten Roman erschuf Agatha Christie mit Hercule Poirot einen der skurrilsten Detektive der Weltliteratur. Die Autorin präsentiert geschickt die Elemente von Rätsel, Ermittlung und Auflösung, die den Detektivroman prägen. Während ihrer Zeit als Krankenschwester in Devon wurde Christie 1916 durch einen Vorfall inspiriert, als Arsen aus der Krankenhausapotheke verschwand. Sie eignete sich Wissen über Gifte an und entwickelte die Geschichte um Poirot, einen pensionierten Kriminalbeamten. Der Roman beginnt mit Hauptmann Hastings, der von seinem Freund John Cavendish in das Landsitz Styles eingeladen wird. Dort stirbt Johns Mutter, Emily Inglethorp, an Strychninvergiftung, und Poirot übernimmt die Aufklärung des Falls. Der Aufbau folgt dem klassischen Muster eines Rätselromans und ist in drei Teile gegliedert. Die Handlung spielt in einem isolierten Landhaus, wo die Hauptfiguren eingeführt werden und der Mord geschildert wird. Die Aufklärung wird durch das Locked-room-Motiv erschwert. Poirot befragt die Verdächtigen, während Hastings als Erzähler zwischen dem Detektiv und dem Leser vermittelt. Im Schluss wird der Mord rekonstruiert und überraschend aufgeklärt. Der Roman legte den Grundstein für Christies Welterfolg und spiegelt die Sehnsucht der Mittelschicht nach einer stabilen, hierarchischen Gesellschaft nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs wider.



