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Bookbot

Sonja Schöttler

    Funktionale Eloquenz
    • 2011

      Funktionale Eloquenz

      • 226 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Wenn Gebäude für die kulturelle Identität von Staaten und Gesellschaften Zeichen setzen sollen, ist die Sprachfähigkeit der Architektur besonders gefordert. Während die Sakralbaukunst ihre jahrtausendealten Chiffren in die Gegenwart gerettet hat, sind alte Symbole für Nation und ethnische Zugehörigkeit oft suspekt geworden. In den 50er Jahren war dieses Problem in der jungen Bundesrepublik Deutschland besonders ausgeprägt. Die Architektur musste sich im Spannungsfeld zwischen der Überwindung der NS-Vergangenheit und der Assimilation westlicher Werte positionieren. Die Amerika Häuser, als Orte der Begegnung mit der amerikanischen Lebenswelt, spiegeln diese Konstellation wider. Sie unterscheiden sich von den Staatenhäusern auf Weltausstellungen durch ihre städtische Lage und die historischen Bezüge, was zu ortsbezogenen, eigenständigen Schöpfungen führte. Diese Einzellösungen dokumentieren die Spielräume der Stilwahl im öffentlichen Bau der 1950er Jahre. Das Buch regt an, diesen Spuren nachzugehen. Heute, in einer Zeit multimedialer Erreichbarkeit und stabiler deutscher Demokratie, ist der Bildungsauftrag der Amerika Häuser obsolet, und ihr Erhalt ungewiss. Einige haben jedoch eine neue Bestimmung erfahren, was als Form der interpretatorischen Aneignung der einstigen Konzepte betrachtet wird. Sonja Schöttler, die Kunstgeschichte und Archäologie studierte, ist seit 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrende an der Universi

      Funktionale Eloquenz