In ihrer Studie über die Dialektik des Sehens beschäftigt sich Susan Buck-Morss in erster Linie mit Walter Benjamins letzter Schaffensperiode. In dieser Zeit konzentriert sich Benjamins Denken auf die Arbeit an dem groß angelegten Entwurf des Passagen-Werks, das als detailgetreue »Urgeschichte des 19. Jahrhunderts« helfen soll, die eigene Zeit zu verstehen. Die Dingwelt der m den Verkaufspassagen der Großstädte ausgestellten Waren muß hierzu wie ein Text gelesen und in einer Weise aufgefaßt werden, die nicht nur zum Begreifen der Vergangenheit und der Gegenwart beizutragen vermag, sondern dem Blick, der sich in die Gestalt und Präsentation der Dinge versenkt, gleichzeitig das Bild einer möglichen Zukunft zu erkennen gestattet, das eine Änderung des jetzigen Bewußtseins bewirken könnte.
Susan Buck-Morss Bücher
Susan Buck-Morss ist eine amerikanische Philosophin und Intellekthistorikerin, deren Werk sich mit tiefgreifenden Fragen der Politik, Kultur und Geschichte auseinandersetzt. Sie untersucht, wie gesellschaftliche und politische Ideen geformt werden und wie sie die Welt um uns herum beeinflussen. Ihre Analysen bieten aufschlussreiche Einblicke in die Verflechtung von Theorie und Praxis in der menschlichen Geschichte. Ihr Ansatz zeichnet sich durch die Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Schlüsselmomenten und Denkverschiebungen sowie deren Auswirkungen aus.






Hegel und Haiti
Für eine neue Universalgeschichte
1791 revoltierten die Sklaven von Saint Domingue, dem heutigen Haiti, unter Absingen der Marseillaise gegen die französischen Kolonialherren. Die »schwarzen Jakobiner« bewiesen so die Unteilbarkeit der Aufklärung. Diese im Okzident verdrängte Geschichte Haitis wird derzeit angesichts zunehmender weltweiter Ungleichheit wiederentdeckt. Anknüpfungspunkte dafür finden sich ausgerechnet bei Hegel, der die Ereignisse in der Karibik verfolgte. Seine Überlegungen zum Verhältnis von Herrschaft und Knechtschaft lesen sich wie ein Kommentar zum Geschehen – ohne daß Haiti mit einem Wort erwähnt würde. Susan Buck-Morss konfrontiert Hegels Interesse mit seiner Philosophie und skizziert die Grundlinien einer neuen Universalgeschichte.
"A reconsideration of the first century, before there were chronological centuries, and how it troubles our contemporary boundaries between religion, philosophy, and law"-- Provided by publisher
Buck-Morss draws new connections between history, inequality, social conflict, and human emancipation through a fundamental reinterpretation of Hegel's master-slave dialectic.
Původ negativní dialektiky
- 376 Seiten
- 14 Lesestunden
Kniha americké filosofky Susan Buck-Morssové sleduje formování teorie Theodora Adorna, klíčového představitele první generace tzv. frankfurtské školy. Přibližuje mimořádně komplikované Adornovy myšlenky čtivým způsobem, aniž by je zbavila jejich subtilnosti a komplexnosti. Zvláštní pozornost věnuje vývoji jeho myšlení v dialogu s Walterem Benjaminem a dalšími současníky. Osvětluje klíčové momenty Adornovy filosofie, např. jeho pojetí dialektiky, důraz na objektivitu pravdy, ale též na tvůrčí roli subjektu v poznávacím procesu. Rekonstruuje Adornovu filosofickou metodu a velmi pečlivě projasňuje vztah mezi teorií a praxí, filosofií a uměním, pojmovostí a názorností. V českém prostředí se jedná o klíčový příspěvek umožňující adekvátnější pochopení a docenění kritické teorie.