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Uwe Nösner

    1. Jänner 1960 – 1. Jänner 2018
    Von der Jagdpfalz zur grünen Universität
    Geschichte der theosophischen Ideen
    Die gescheiterte Reformation
    • Erasmus war der letzte große Repräsentant des Humanismus als Geistesrichtung, der die führenden Geister ganz Europas über Glaubensgrenzen hinaus miteinander verbunden hat. Nichts macht es uns deutlicher, welche kurze Lebensdauer dem hellen Leuchtfeuer des Humanismus nicht nur in Deutschland beschieden gewesen ist, als die Erkenntnis, dass er die Lebensspanne des Erasmus von Rotterdam kaum übersteigt. Der europäische Humanismus - wie er sich in der Verkörperung durch Erasmus definiert - hat im Zeitalter der Glaubenskriege und des Nationalismus keine Fortsetzung gefunden. Wer Erasmus liest, wird sehr schnell zu der Überzeugung gelangen, dass sich die Aufklärung zu Unrecht auf ihn beruft. Zwischen ihm und Voltaire tut sich ein Abgrund auf, wie er größer kaum sein kann.§§Die Nachwirkung des Erasmus war keine geschlossene, aber immerhin dauerhaft. Zumal die spirituelle Seite seines Denkens hat in Deutschland ein lebhaftes Echo gefunden. Die Kirche der Gegenreformation setzte sein Werk auf den Index, so dass es innerhalb der katholischen Länder nur in den italienischen Häretikern noch weiterhin wirksam war. Nicht in, sondern vor allem zwischen den Konfessionen lebten seine Gedanken fort. In den Niederlanden, wo die freiheitlichen Gedanken des Erasmus den Aufstand gegen Spanien und den Widerspruch gegen den calvinistischen Dogmatismus beförderten, wurde zwischen 1703 und 1706 die erste und letzte Gesamtausgabe der Werke herausgebracht. (28) Darüber hinaus hat offenbar keine Nachfrage mehr bestanden, zumal das Latein in der Leserschaft zunehmend von den Nationalsprachen verdrängt worden ist. Die erste brauchbare deutsche Ausgabe der wichtigsten Werke ist erst im 20. Jahrhundert erschienen.§§Nur wenige Einzelne - gedacht sei an Spinoza und Lessing - können innerhalb Europas als Erben des Humanismus verstanden werden, sofern damit die geistigen Fundamente gemeint sind, auf denen der biblische Humanismus gestanden hat. Er hat aufgehört, eine europäische Bewegung zu sein. Er ist nicht mehr Träger der abendländisch-jüdisch-christlichen Kultur. Die späteren Aufklärer, die zuallererst, aber nicht nur von Frankreich aus wirksam waren und für die jene Nachfolge gern in Anspruch genommen wird, haben Europa - was nicht klar genug formuliert werden kann - in die erste Militärdiktatur der Neuzeit geführt. Das nachnapoleonische 19. Jahrhundert nahm, wenn es überhaupt über Luther hinausblickte, dann allein das Mittelalter und seine gotischen Schöpfungen wahr. Das 20. Jahrhundert hat den 'Herbst des Mittelalters', die 'Kultur der Renaissance in Italien' und folgerichtig den europäischen Humanismus wiederentdeckt, was praktisch allerdings ohne Folge geblieben ist. Stattdessen hat sich der Dreißigjährige Krieg zwischen 1914 und 1945 in Form zweier Weltkriege wiederholt. Die Zwischenkriegszeit - wie es sie auch in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gegeben hat - war diesmal angefüllt mit den Bürgerkriegen in Spanien und der Sowjetunion und den Kriegen der stalinistischen und nationalsozialistischen Diktatoren soweit ihre Einflüsse auch immer gereicht haben (und sie reichten weit) gegen das eigene Volk. Spinoza und Lessing hätten das vermutlich nicht überlebt.

      Die gescheiterte Reformation
    • Geschichte der theosophischen Ideen

      Wege zu den Quellen schöpferischer Religiosität. Mit neun farbigen Wortbildern und einer Bildtafel von Jürgen Dreißig

      In den acht Kapiteln seines religionsgeschichtlichen Werkes schlägt Uwe Nösner einen Bogen von der Mystik der Upanishaden bis hin zu Rudolf Steiners Anthroposophie. Am Anfang ordnet er theosophisches Denken in die Geschichte der religiösen Ideen ein, wo es in allen Weltreligionen seinen Ursprung besitzt. Er charakterisiert die neue spirituelle Dimension, die seit dem 7. vorchristlichen Jahrhundert in Erscheinung tritt und in der bereits alle Grundsätze theosophischen Denkens und Seins wie die Lehren von der Wiederverkörperung des Geistes und den Ebenen der Welt und des Menschen formuliert worden sind. Der östlichen Mystik und griechischen Mysterienweisheit als den ältesten Quellen theosophischen Denkens folgen Kapitel über die christliche Gnosis und den Neuplatonismus sowie die spirituellen Bewegungen des Mittelalters, wobei der Kabbala besondere Beachtung geschenkt wurde. Einen zentralen Stellenwert nimmt dann die Systematik der frühen Bezüge zwischen Theosophie und Naturwissenschaft ein, ehe die neuzeitlichen Entwicklungen von Paracelsus bis Emanuel Swedenborg und von Goethe bis zur theosophischen Bewegung des 19. Jahrhunderts nachvollzogen werden. Mit Rudolf Steiner schließt sich der in den Upanishaden eröffnete Kreis, aber der Autor lässt den Leser an dieser Stelle nicht allein. Vielmehr lädt er ihn ein, die Theosophische Bibliothek selbst zu betreten, die er in einer gutsortierten und übersichtlich gegliederten Bibliografie zusammengetragen hat.

      Geschichte der theosophischen Ideen
    • Von der Jagdpfalz zur grünen Universität

      Der Tharandter Wald – historische Annäherungen und heimatkundliche Exkursionen

      Der Tharandter Wald, dieses 6.000 Hektar große Waldgebiet vor den Toren Dresdens, bietet eine einzigartige Symbiose von Natur und Kultur, von Geschichte und Gegenwart. Jagd und Waldwirtschaft, Flößerei, Köhlerei und Bergbau haben diesen Raum ebenso geprägt wie in jüngerer Zeit die Forstwissenschaft und die Forstausbildung, die den Wald in den Rang einer grünen Universität erhoben haben. Davon legen Natur und Geschichte auf so vielfältige Art und Weise und in einer solchen Dichte Zeugnis ab wie in keinem anderen Waldgebiet der Region. Ganz gleich, ob man lieber wandert oder sich gezielt auf die jagdkundliche, forstbotanische oder geologische Spurensuche begibt: Der Weg durch den ältesten Forst Sachsens, in dem zugleich auch der Mittelpunkt des Freistaates Sachsen liegt, wird für alle Naturfreunde ein Erlebnis sein. An sie richtet sich dieses Buch.

      Von der Jagdpfalz zur grünen Universität