Wo Europa anfängt
- 88 Seiten
- 4 Lesestunden
Bilder auf transparenten Zwischenblättern, edichte auf farbiger Fläche
Yōko Tawada schreibt sowohl auf Japanisch als auch auf Deutsch, und ihre Werke erforschen häufig Themen wie Identität, Sprache und kulturellen Austausch. Ihr einzigartiger Stil, der fließend zwischen verschiedenen Sprachen und kulturellen Kontexten wechselt, untersucht, wie unsere Wahrnehmung der Welt durch die Art und Weise geformt wird, wie wir darüber kommunizieren. Tawada bringt eine spielerische und oft absurde Perspektive in den Alltag ein und deckt die verborgene Poesie in gewöhnlichen Begebenheiten auf. Ihr Schreiben zwingt die Leser, ihre eigenen Annahmen über Realität und Kommunikation zu überdenken.







Bilder auf transparenten Zwischenblättern, edichte auf farbiger Fläche
Das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen, Alltagserfahrungen der kleinen Missverständnisse, sprachliche Verwirrungen, und die Begegnung mit „kleinen“ Dingen aus dem Alltag eines „neuen Landes“ wie Joghurt führen zu überraschenden Erkenntnissen. Vergnügt folgt man den erhellenden Beobachtungen Tawadas. Nach der Lektüre lässt sich, wie es ein Rezensent formulierte, „plötzlich wieder auf den Klang bestimmter Wörter hören, das, was man schon lange nicht mehr ansah, mit neuen Augen sehen.“ (Die Welt) Aus dem Inhalt: In einem neuen Land: Setzmilch – Zehn Tipps für eine „gelungene Integration“ – Transsibirische Rosen – Akzent-Freiheit – Ein ungeladener Gast – Brief an Olympia – Jeder Fisch mit Flossen hat auch Schuppen (Die Esskultur, das Fremde und die Moral) – Schreiben im Netz der Sprachen Nicht vergangen: Die unsichtbare Mauer – Wort, Wolf und Brüder Grimm – Ein Loch in Berlin – Halbwertzeit – Namida ...
Yoko Tawada denkt über Stimmen in verschiedenen Sprachen nach, sie erzählt vom Schreiben in unterschiedlichen Schriftsystemen und von Buchstabengespenstern im Computer und vielem mehr, auch von Gesichtern. Ein Mensch hat ein Gesicht, eine Stadt hat ein Gesicht, doch: Wo beginnt das Gesicht eines Fisches und wo endet es? Inhalt: 1 Stimme eines Vogels oder Das Problem der Fremdheit 2. Schrift einer Schildkröte oder Das Problem der Übersetzung E-Mail für japanische Gespenster 3. Gesicht eines Fisches oder Das Problem der Verwandlung Aus dem Nachwort: Ob Thunfischdose oder Tunneleinfahrt, Kernseife oder Computerbildschirm jedes anscheinend noch so banale Objekt wird unter dem zugleich ethnologischen und poetologischen Blick Yoko Tawadas zum Träger oder zum Medium einer verborgenen Botschaft, die es zu entschlüsseln gilt. Die Zeichen der Welt neu lesen lernen ... (Jürgen Wertheimer)
Die Autorin bewegt sich in einer poetischen Zwischenwelt, die zugleich ganz real und alltäglich ist. Ihr Prosatext, Bilderrätsel ohne Bilder, handelt von einer Bücherliebhaberin, die ein Puppentheater und eine Bücherausstellung besucht. Während sie über die Ausstellung - mit transparenten Bilderbüchern, duftenden Büchern und anderen Lustobjekten für Bücherfans schlendert, verwickelt sie sich zwischen Erinnerungen und Träumen in seltsame, auch erotische Begegnungen mit Puppen, mit K, mit Marianne und mit Eva. Die Gedichte bewegen sich ebenfalls in Zwischenwelten: einige Titel: Mond, meiner neben mir - Gebet - Erschreckendes Liebesgeflüster und Revolution - Der achte Tag. Dem Buch liegt eine Schablone bei, mit der sich die Gedichte "Hinterhof" und "Der achte Tag" variieren lassen.
Literarische Essays
Quer über die Welt geworfene Blicke und Laute, die Kommunikation in den verschiedensten Sprachen, "zwischen den Kulturen", mit Maschinen. Missverständnisse und Fehler ermöglichen neue Bedeutungen...Der Autorin gelingt es mit ihrer pointierten Wahrnehmung, dass wir Leser nach der Lektüre die Welt um uns herum anders betrachten können.
Ein junger Celan-Forscher in Berlin erlebt eine Lebenskrise und entwickelt eine ungewöhnliche Freundschaft mit einem mysteriösen Mann, der viel über ihn weiß. Im Hintergrund steht das Erbe des Großvaters des Freundes, der in den 50er und 60er Jahren chinesische Medizin praktizierte. Der Roman thematisiert Freundschaft, Krankheit und Sprache und verbindet verschiedene Welten.
Poetische Texte
Verwandlungen spielen eine große Rolle in Yoko Tawadas lyrischen Texten, unheimliche, seltsame, verzaubernde Verwandlungen, in denen wir uns staunend verlieren. Eine Berührung ergibt ein Bild und dieses wieder ein anderes &endash; einer geheimnisvollen und dennoch unwiderstehlichen Logik folgend. Körper, Städte, technische Gegenstände, Pflanzen werden gleichermaßen lebendig in ihren Texten … Aus dem Inhalt: Der Brunnen ohne Vater - Umzug - O Adana o Istanbul - Dialektüre - Kriminologie - Spiegelbild - Der Hafenpilz - Die Rosinenaugen - Ein Füllfederhalter ohne Herstellungsdatum - Die Orangerie - Hong Kong 1996 - Klug - Das Restaurant mit dem Vogelnamen - Ich wollte keine Brücke schlagen - Ges-ICH-ter - Feiern können wir auch morgen Aber die Mandarinen Müssen noch heute abend Geraubt werden
Roman
Nach einer Katastrophe hat Japan alle Verbindungen zur Außenwelt gekappt. Yoshiro kümmert sich mit großer Liebe um seinem Urenkel Mumey. Die Kinder in der Zeit werden krank geboren, ihr Leben hängt am seidenen Faden, zugleich sind sie weise und fröhlich, ein Hoffnungsschimmer. Die Uralten leben immer länger. Viele. Tiere gibt es nicht mehr, Pflanzen mutieren, auch die Menschen