Roberto Calasso, geboren 1941 in Florenz, war Essayist, Kulturphilosoph und Verleger des Mailänder Verlages Adelphi Edizioni. Zuletzt erschien von ihm Der Himmlische Jäger – als neunter Teil eines »work in progress«, das 1983 mit dem Untergang von Kasch begann. Es folgten Die Hochzeit von Kadmos und Harmonia, Ka, K., Das Rosa Tiepolos, Der Traum Baudelaires, Die Glut und Das unnennbare Heute . Calasso starb im Juli 2021 in Mailand.
Die Ermordung Pasolinis 1975 beendete die Arbeit an seinem Hauptwerk, dem Roman Petrolio, das er Jahre zuvor begonnen hatte. Als sich die Nichte Pasolinis 17 Jahre später entschloss, den Roman in einer sorgfältigen kommentierten Form zu veröffentlichen, verursachte er einen Riesenskandal. Pasolinis Bilder der Macht kommen aus einem Zentrum der Macht, dem Erdölkonzern ENI. Es sind bittere und satirische Bilder, voll Trauer über die Zerstörung einer vertrauten Welt, voll Wut über den heraufkommenden hedonistischen Konsumismus. Dieser Furor wie auch die ausschweifenden Szenen sexueller Orgien haben auch nach 40 Jahren nichts von ihrer Brisanz, Provokationskraft und Modernität verloren. Unwillkürlich hält der Leser inne, wird rot angesichts der Grenzüberschreitungen aller Art.
Froh zu sein bedarf es wenig, sofern man es schafft, vor den Übeln der Welt die Augen zu verschließen. So denkt zumindest Antoine und nimmt sich vor, aktiv den Verstand zu verlieren. Wie ein kleiner Bruder der fabelhaften Amélie stolpert der junge Antoine auf der Suche nach dem Glück durch Paris. Er hat einen Freund, der aufgrund falscher Arznei im Dunkeln leuchtet, eine lesbische Freundin, die Achterbahn fährt, um schwanger zu werden, sowie einen Vermieter, der an Alzheimer leidet und daher keine Miete mehr eintreibt. Eigentlich könnte Antoine zufrieden sein, doch er ist einfach zu klug. Das soll sich ändern: Antoine will nicht mehr denken, und daher versucht er zunächst, Alkoholiker zu werden, dann, sich umzubringen, und schließlich, so zu werden wie alle … In 25 Sprachen wurde der satirische Erstling von Martin Page seit seinem Erscheinen übersetzt. Ein »Kultroman«, dessen Leichtfüßigkeit und geistreicher Witz sehr angenehm aus der französischen Literaturlandschaft hervorstechen.
In Italien wird das Thema Heldentum hinterfragt, während eine Stadt doppelt befreit wird. Beppe Fenoglio beschreibt mit Nachsicht seine Landsleute und die Landschaft der Langhe. Dieser Band präsentiert die wichtigsten Erzählungen und lädt deutsche Leser ein, Fenoglio kennenzulernen.