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Bookbot

Götz Wienold

    15. Juli 1938
    Inschrift und Ornament oder die Entfärbung der Objekte
    Manona
    Xavier oder die Nonne Buddhas
    Trakls Tod
    Über das Arbeiten an einer Theorie des Zweitsprachenerwerbs
    Hasardeure
    • Manona

      Roman einer Homophobie

      Manona – eine Frau, die einen Homosexuellen entweder besitzen oder ihn zugrunde richten will. Ist das der Wahn eines Paranoiden oder die Wirklichkeit? Der Roman lässt die sozialen und psychischen Spannungen, die mit der Thematik Homosexualität verknüpft sind, im Vergrößerungsglas der Fiktion erscheinen. Markus Piloty, ein homosexueller Mann, gerät 1974 an eine Frau, die ihn bezichtigt, sie geschwängert und ihr die Ehe versprochen zu haben. Die ihm völlig Unbekannte, im siebten Monat schwanger, stellt ihm nach und droht, ihn überall bloßzustellen. Falsche Zeugen und Druck im Berufsleben zwingen ihn in die Ehe, doch durch einen Trick kann er sich schließlich lösen. 17 Jahre später gerät er allerdings in die Fänge der homophoben Manona. Sie will den schwulen Mann entweder besitzen oder sein Leben ruinieren. Als ihr Ehemann verstirbt, nutzt sie dessen Tod, um Piloty eine raffinierte Falle zu stellen. Erzählt wird aus der Perspektive des sozial isolierten Mannes; der Leser mag sich fragen, ob der Erzähler in einem Wahn lebt oder tatsächlich erlebt, was er erzählt.

      Manona
    • Unter Hagenauers ist ein Parallelroman zu Wienolds Manona. Hagenauers haben das Schicksal der Fokusfigur Markus Piloty mitbestimmt. Sein Fall löst sich mit dem Zusammenbruch der Familie und ihres Inzests. Ein 19-Jähriger fühlt sich durch ein viel jüngeres Mädchen angezogen und wird in einen double bind verstrickt. Scheinbar zufällig zieht Sophie Hagenauer Martin in ihre Familie hinein, tatsächlich wollen ihre Großeltern ihn sich dienstbar machen. Er gerät unter die Lasten der Verbrechen der Nazizeit, deren Vertuschung in der Bundesrepublik und einer inszestuösen Familie, die bereit ist, bis zum Mord zu gehen. Dabei ist Unter Hagenauers auch ein Zeitroman; Ereignisse wie die Flucht von Bürgern der DDR in die deutsche Botschaft in Prag und ihre Ausreise oder die Eröffnung der neuen Brücke über die Elbe bei Torgau 1993, wo bei Kriegsende sowjetische und US-amerikanische Soldaten in symbolischer Weise aufeinander trafen, spielen in ihn hinein. In raschem Tempo und aus Martins Perspektive erzählt, zeichnet der Roman eine äußere Welt, die immer wieder von der inneren der Fokusfigur überflutet wird.

      Unter Hagenauers
    • Eine Elektra, die beginnt, wo frühere aufhören. Wie bei Wienolds Grab des Euripides steht der griechische Dichter Pate bei Tierheim Hohntorn, dieses Mal mit seiner verlorenen Hypsipyle. Tiere in der Gesellschaft und eine Elektra, die beginnt, wo andere enden. Elke Klüters hat mit dem Bruder Mutter und Liebhaber getötet. Doch hier muss die Schwester sühnen und verliert die Kinder, die sie vom Liebhaber der Mutter hat. Elke ist ganz aus der heutigen Welt, ihre Geschichte ist ohne Rückgriff auf Vergangenes verständlich. Aus dem Gefängnis entlassen, findet Elke Arbeit in einem Kinderheim. Als sie bei einem Unfall hilft und dadurch ein Kind, auf das sie hätte achthaben sollen, zu Schaden kommt, verliert sie ihre Stelle, Unterkunft und soziale Unterstützung. Sie kommt ins Tierheim Hohntorn. Im Schicksal vernachlässigter Tiere spiegelt sich das Schicksal von Menschen, die mit dem Leben schlecht zurechtkommen: Menschen im Gefängnis, Häftlinge auf Bewährung, im Alltag Weggeschobene, den Karrierezwang Ablehnende. Tiere, die man nicht mehr will, und Menschen am Rande der Gesellschaft, die sie zu retten suchen.

      Tierheim Hohntorn