Die ortsbezogene Vermittlung an Gedenkstätten sowie an anderen Lern- und Erinnerungsorten ist vor allem im Kontext der Geschichte des Nationalsozialismus längst Teil des Standardrepertoires historisch-politischer Bildungsarbeit. Welchen Herausforderungen und Chancen begegnen MultiplikatorInnen, LehrerInnen und Guides auf mehrtägigen Studienfahrten an Erinnerungsorte der NS-Verbrechen? Durch eine inhaltliche Dreiteilung werden theoretische Zugänge und relevante geschichtliche Aspekte thematisiert sowie drei ausgewählte Studienfahrten nach Österreich/Slowenien, Tschechien und Polen präsentiert.
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Am Beispiel der Philippinen wird internationale Rekrutierung als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel in der Pflege betrachtet. Unklare Folgen der Arbeitsmigration auf die philippinische Gesundheitsversorgung und unterschiedliche praktische und ethische Ansprüche erfordern Diskussion, Reflexion und Gestaltung. Dazu teilen deutsche und philippinische Beteiligte am Rekrutierungsprozess ihre individuellen Erfahrungen und Erkenntnisse. Die systematische ethische Reflexion hilft nicht nur diakonischen Einrichtungen bei der Konzeption einer Rekrutierung nach ethischen Maßstäben.
"Vorzeigemodelle für eine neue Lernkultur gibt es überall - aber wenn sie nicht gezeigt und öffentlich gemacht werden, bleiben sie wie Samenkörner in einem Heuhaufen versteckt. Es wird langsam Zeit, dass wir diesen Modellen mehr Aufmerksamkeit schenken und sie bekannter machen", schreibt Gerald Hüther in seinem Beitrag über "Schulen der Zukunft". Diesem Anliegen wollen die Herausgebenden des vorliegenden Buches entgegenkommen und portraitieren die "Lernwerkstatt im Wasserschloss" sowie die "Integrative Lernwerkstatt Brigittenau", zwei Lernorte, deren Entstehungsgeschichten wie Organisationsstrukturen kaum unterschiedlicher sein könnten - Ersteres ein privat organisiertes Schulprojekt in ländlicher Umgebung, Letzteres eine öffentliche Schule in der Großstadt. Was beide Projekte aber über alle Unterschiede hinweg miteinander verbindet, ist der gelebte "Alltag": Einer "Defizit-Kultur" und rigiden 50-Minuten-Einheiten eine Absage erteilend, rücken in diesen beiden Lernorten die Selbsttätigkeit, die persönlichen Potenziale und die Interessen der Kinder sowie ein demokratisches Miteinander und gelebte Inklusion in den Vordergrund. Mögen die Portraits der beiden Lernwerkstätten sowie die zahlreichen Hinweise auf ähnliche Projekte in diesem Band im Sinne des Titels des Buches all jene inspirieren, die mit Kindern neue pädagogische Wege gehen möchten.
Die mediale Aufmerksamkeit verschob sich im Jahr 2022 von der Coronakrise zum Krieg im Europa und zu der dadurch entstehenden Inflation. Zusätzlich dazu sind auch die Auswirkungen des Klimawandels ein andauerndes Thema der medialen Berichterstattung. Die verschiedenen Autorenteams diskutieren unterschiedliche Facetten dieser Angelegenheiten. Die Aufsätze beschäftigen sich mit: dem Investitionsverhalten von Unternehmen und der ökonomischen Krisenprävention; der ausgewiesenen Inflation im Jahr 2022, und ob diese der tatsächlichen Geldentwertung entspricht und wie sie gegebenenfalls angepasst werden kann; der Frage, inwieweit Rohstoffpreise als Indikator des wirtschaftlichen Aktivitätenniveaus geeignet sind; der strategischen Neuausrichtung eines kriselnden Unternehmens; den Möglichkeiten der Kapitalherabsetzung und des Aktieneinzugs; der Frage, ob Indizes, welche ausschließlich nachhaltige Aktien umfassen, ein geeignetes Instrument sind, um nachhaltige Unternehmen zu identifizieren; Sustainability-linked Loans, und wie weitere Kredite einen erfolgreichen ökologischen Einfluss auf Projekte und Unternehmen haben können.
Nachhaltigkeit ist kein vorübergehender Trend, sondern eine dauerhafte globale Aufgabe, die bleiben wird und deshalb in die operative wie strategische Arbeit einer Bank integriert werden muss. Vor diesem Hintergrund hat sich die vorliegende, von der DZ Bank Stiftung finanzierte Studie zum Ziel gesetzt, 1) die morphologische Nachhaltigkeit bankgenossenschaftlicher Geschäftsmodelle herauszuarbeiten, 2) den derzeitigen Umgang von Genossenschaftsbanken mit dem Thema Nachhaltigkeit zu erfassen und 3) Erwartungen in Bezug auf die aktuellen Entwicklungen zu skizzieren. In diesem Zusammenhang versteht sich die Studie auch als Beitrag zu einer anwendungsorientierten Genossenschaftswissenschaft.
Die Beiträge des vorliegenden SOMA-Tagungsbandes bearbeiten rezente Fragen nach Anwendung und Anwendbarkeit von Kunst im gesellschaftlichen und pädagogischen Kontext. Der Band versammelt diverse Positionen aus künstlerischen und kunstvermittelnden Disziplinen und Arbeitsfeldern. Die Spannbreite der Texte reicht von praxisorientierten Projektbeschreibungen über essayistische Einlassungen bis hin zu theoretischen Reflexionen und historiografischen Begriffseinordnungen. Allen Beiträgen gemein ist dabei eine große Lust an interdisziplinärer Öffnung und einem die fachspezifischen Grenzen überschreitenden Dialog.
In Europa gibt seit dem 19. Jahrhundert eine erkennbare Bewegung hin zum Buddhismus. Nachdem die ersten Kreise sich vor allem mit Texten auseinandergesetzt hatten, folgte die Bewegung des Meditationsbuddhismus und in der Folge der Tibetische Buddhismus, Christen entdeckten den Zen. Mit der Achtsamkeitsbewegung erreichte der Buddhismus schließlich den Mainstream; ein Wandel in der gesellschaftlichen Religionswahrnehmung sowie wichtige Persönlichkeiten wie Thich Nhat Hanh oder der Dalai Lama prägen das Bild. Dieser Band bietet ein Bild der Facetten des gegenw"artigen Europäischen Buddhismus. Mit Beiträgen von Ursula Baatz, Martin Baumann, Bernadette Baumgartner, Ajahn Cattamalo Bhikkhu, Jamie Cresswell, Francisco Diez de Velasco, Tina Draszczyk, Rose Drew, Ron Eichhorn, Erika Erber, Karin Ertl, Christian Hackbarth-Johnson, P. Cosmas Hofmann, Dhivan Jones, Rebekka Khaliefi, Kurt Krammer, Manuel A. Kuhn, Karmen Mihalinec, Sarah Pieslinger, Alexander Poraj, Martin Rötting, Carola Roloff, Bee Scherer, Perry Schmidt-Leukel, Hubertus Schrottenberg, Michael Seitlinger, Christof Spitz, Martina Anissa Strommer und Hubert Weitensfelder.
Künstlerinnen und Künstler haben vielgestaltige und überraschende Jesusdarstellungen und Christusansichten geschaffen. Das für Schule und Gemeinde, für den Religionsunterricht, die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, aber auch die Erwachsenenbildung konzipierte Buch nimmt diese Bilder zum Anlass, in der Tradition des Theologisierens mit Kindern und Jugendlichen den in Bildsprache übersetzen Gedanken und Glaubensüberzeugungen auf die Spur zu kommen und theologische Gespräche über Jesus Christus anzubahnen. Das Buch führt ein in das Konzept des Theologisierens über Jesus Christus mit Kunst. Im Kontext des nicht immer selbstläufigen Umgang von Kindern und Jugendlichen mit christlichen Gottesbildern werden u.a. methodologische Überlegungen zu kunstgeschichtlichen und religionspädagogischen Nutzungen von Artefakten vorgestellt. Im Hauptteil werden exemplarische Jesus-Konfigurationen verschiedener Kunstschaffender aus vielfältigen, immer auch alltagsbezogenen Perspektiven in motivgeschichtlicher Abfolge präsentiert: Jesus begegnet in der Schöpfung, als Segnender, als Heilbringender, als Opfer und als Auferstandener sowie als Vorbild, das sich gegen vielfältige Formen der Ausgrenzung und des Othering wendet. Die exemplarisch ausgewählten Bilder und Artefakte laden dazu ein, ihre Potentiale im Theologisieren kreativ gestaltend zum Einsatz zu bringen.
Die Studentenbewegung der 60er Jahre in Deutschland war im Rückblick ein Übergangsphänomen ebenso wie die kritische Theorie der „Frankfurter Schule“. Institutionelle Rückstände („Ordinarien-Universität“) wurden infrage gestellt und schließlich überwunden. Ebenso wie überholte („19. Jahrhundert“) Theorien der Gesellschaft wie Positivismus und Marxismus. Im Frankfurter „Intellektuellen-Milieu“ kam es zu einem brisanten Amalgam aus beidem, das schließlich im Konflikt der Studenten mit den Köpfen der kritischen Theorie explodierte. Die Trümmer flogen weit und waren höchst unterschiedlich: von der Kader-Partei über Terrorgruppen, Betriebsarbeit bis zum „Marsch durch die Institutionen“. Janos Weiss, ungarischer Philosophie-Professor und früherer Schüler von Jürgen Habermas und Michael Wolf, Psychoanalytiker und früherer Soziologie-Professor aus Frankfurt, haben sich in insgesamt sechs ausführlichen Gesprächen über die relevanten Themen der Studentenbewegung „gebattelt“. Der Part von Janos Weiss war der des an der Kritischen Theorie orientierten Philosophen, der die einschlägige Literatur präsent hatte. Der Part von Michael Wolf war der des seinerzeitigen Akteurs, der die Geschehnisse ab 1966 in Frankfurt miterlebt und mitgestaltet hatte, und der des Soziologen und Psychoanalytikers.