Die Ethnographie von Michael Taussig beleuchtet die komplexen sozialen Beziehungen zwischen Mensch und Welt und thematisiert die Bedeutung von körperlicher Erfahrung und sprachlicher Präsenz. Durch seine Analysen der Anthropologie und Feldstudien in Südamerika bietet Taussig eine frische Perspektive auf die globalen Verflechtungen, die traditionelle Fortschrittsnarrative in Frage stellen. In einer Zeit von Unsicherheiten durch Globalisierung und Ressourcenknappheit fordert das Buch dazu auf, unsere Weltgeschichte neu zu erzählen und die damit verbundenen Herausforderungen zu reflektieren.
Michael Taussig Bücher
Michael Taussig ist bekannt für seine tiefgreifende Auseinandersetzung mit Marx' Idee des Warenfetischismus. Er untersucht, wie diese Idee in Walter Benjamins Werk widerhallt und wendet sie auf zeitgenössische gesellschaftliche Phänomene an. Seine Arbeit zeichnet sich durch einen interdisziplinären Ansatz aus, der Medizin, Anthropologie und Philosophie verbindet. Taussigs unverwechselbarer Stil bietet Lesern einen scharfen Einblick in die komplexen Beziehungen zwischen Kultur, Wirtschaft und menschlicher Psyche.






Mimesis und Alterität
- 350 Seiten
- 13 Lesestunden
Was passiert, wenn ein „Zivilisierter“ auf einen „Wilden“ trifft, wissen wir: Der Zivilisierte macht sich ein Bild, beschreibt, klassifiziert, und bemächtigt sich des Anderen. Was aber, wenn der Zivilisierte auf einen Wilden trifft, der seinerseits sich des Anderen längst bemächtigt hat ? Wie geht der Zivilisierte mit dem Bild um, das ein anderer sich von ihm macht und in dem er sich nun spiegelt? Taussigs Buch gibt Antwort darauf: Es ist eine aufregende Reise durch die verwirrende Geschichte der Wechselwirkung von Identität und Nachahmung, von Wirklichkeit und Kopie, von Fremdwahrnehmung und Selbstinszenierung. Diese Geschichte beginnt bei dem Zusammentreffen Charles Darwins mit dem Feuerlandbewohnern, deren mimetisches Talent ihn in Staunen versetzt, sie setzt sich fort bei den Cuna-Indiarnern Nordkolumbiens, die die Abbilder weißer Seeleute zur magischen Beschwörung der Welt, zur Selbstbehauptung in einer fremdgewordenen Zeit einsetzen, und gelangt schließlich zu den mimetischen Maschinen, Phonographen und Photoapparat, die die Realität verdoppeln und dadurch die Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen überhaupt erst sichtbar machen, das Diktum von Walter Benjamin belegend, daß die neuen Technologien das Auftauchen des Primitiven in der Moderne quasi konstituiv für diese machen. Taussigs „Geschichte der Sinne“ ist eine Geschichte der Beziehungen der „ersten“ und der „dritten“ Welt und eine Auseinandersetzung mit den Kulturtheorien der Moderne und Post-Moderne.
The exploration of mimesis and alterity delves into the intricate relationship between imitation and the dynamics of Self and Other, highlighting their ties to colonialism. Drawing on influential thinkers and ethnographic studies of the Cuna, the author illustrates the evolving instability of alterity. In a new preface, the author reflects on the lasting impact of the work since its original publication, offering a vigorous and unconventional analysis that enhances our comprehension of ethnography, racism, and societal structures.
Defacement asks what happens when something precious is despoiled. In specifying the human face as the ideal type for thinking through such violation, this book raises the issue of secrecy as the depth that seems to surface with the tearing of surface.
Walter Benjamin's Grave
- 258 Seiten
- 10 Lesestunden
In September 1940, Walter Benjamin committed suicide in Port Bou on the Spanish-French border when it appeared that he and his travelling partners would be denied passage into Spain in their attempt to escape the Nazis. This is an essay about his cemetery, eyewitness accounts of Benjamin's border travails, and the circumstances of his demise.
Records visionary anthropologist Michael Taussig's reflections on the fieldwork notebooks he kept through forty years of travels in Colombia. This title exhibits Taussig's characteristic verve and intellectual audacity, that is combined with a revelatory sense of intimacy.
Fieldwork notebooks
- 36 Seiten
- 2 Lesestunden
What is it that makes notebooks so fascinating? Anthropologist Michael Taussig, for whom fieldwork notebooks are an indispensable tool, discusses this very question. A starting point of his investigation is Walter Benjamin, who obsessively filled his own notebooks and was intrigued by their materiality. Roland Barthes, Le Corbusier, and Joan Didion are some of the many other notorious note takers that Taussig visits so as to crystallize his ideas of what a notebook really is. Far more than a mere “thing,” Taussig argues that a notebook develops a life of its own, a life, which is often fed by what hasn’t been written down and other externalities. In the end, this history can even take possession of its possessor by transforming a notebook into a magical object, a fetish.
The Magic of the State
- 216 Seiten
- 8 Lesestunden
Exploring the theater of spirit possession, the narrative unfolds at a mystical mountain where the spirits of marginalized groups embody the living, generating a flow of ecstatic energy. It examines the dual nature of power—its violent and alluring aspects—while challenging conventional notions of authority and the sacred foundations of modern sovereignty. In line with surrealist traditions, the work presents a thought-provoking critique of power dynamics and cultural intersections.