Eine kleine indigene Gemeinschaft der Anishinaabe hatte die Zivilisation (beziehungsweise das, was von ihr übrig war) verlassen, um im Outback ihr Überleben zu sichern. Zwölf Jahre später entscheidet sie aufgrund von Versorgungsproblemen, eine kleine Gruppe auf eine viermonatige Mission Richtung Süden zu schicken. Auf dieser Expedition suchen sie nach Erklärungen, warum es zur Katastrophe in ihrem Herkunftsland kam. In verwaisten Städten und leeren Landschaften versuchen sie die zurückgelassenen Zeichen zu entschlüsseln und andere Überlebende aufzuspüren. Aber wem können sie vertrauen? Und wer vertraut ihnen? Die mutige und eigensinnige Nangoon tritt auf dieser beschwerlichen Reise voller überraschender Wendungen in die Fußstapfen ihres Vaters, des charismatischen Anführers. Sie übernimmt Traditionen und Rituale ihrer Ahnen und geht doch ihren eigenen Weg – bis zum unvorhersehbaren Ende.
Waubgeshig Rice Reihenfolge der Bücher
Waubgeshig Rice ist ein gefeierter Autor und Journalist, dessen Werk tief in seinem Anishinaabe-Erbe und seinen Erfahrungen verwurzelt ist. Seine Schriften erforschen oft Themen wie Identität, Gemeinschaft und die anhaltende Präsenz von Traditionen in der heutigen Welt. Rice's Erzählstil zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, in kulturelle Narrative einzutauchen und gleichzeitig für moderne Leser zugänglich und fesselnd zu bleiben. Durch sein Geschichtenerzählen untersucht er die komplexen Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und bietet kraftvolle und nachklingende Erzählungen.



- 2024
- 2021
Mond des verharschten Schnees
Deutsche Erstausgabe
Die Bewohner des kleinen Städtchens haben einen ausgeprägten Familien- und Nachbarschaftssinn und sind bewandert in Überlebenstechniken wie der Jagd. Aber es gibt auch Konflikte zwischen den Generationen, zwischen Traditionalisten und Erneuerern, Probleme mit Alkohol und eine hohe Suizidrate. Dann droht plötzlich neues Ungemach: Im beginnenden Winter fällt der Strom aus, der spärliche Kontakt zur weit entfernten Außenwelt bricht vollständig ab, die Vorräte schwinden. Damit die Einwohner nicht in Panik geraten, muss der Gemeinderat ständig abwägen, wie viel Wahrheit ihnen zuzumuten ist und wie die Vorräte gerecht rationiert werden können. Aus dem Nichts taucht in dieser angespannten Situation ein unbekannter weißer Ranger auf, der um Einlass in die indigene Gemeinschaft bittet. Schnell stellt sich heraus, dass ihm nicht zu trauen ist, denn er treibt gefährliche Machtspiele. Doch so viel ist sicher: Jeder Winter geht einmal zu Ende.