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Bookbot

Lorenz Jäger

    6. Juni 1951
    Unterscheidung. Widerspruch. Krieg
    Die Kunst des Lebens, die Kunst des Sterbens
    Heidegger
    Fromme Übungen
    Blick nach oben
    Hauptsachen
    • Heidegger

      Ein deutsches Leben

      Martin Heidegger zählt zu den wirkmächtigsten Denkern des 20. Jahrhunderts – zugleich ist er einer der umstrittensten, nicht zuletzt aufgrund seiner Parteinahme für den Nationalsozialismus 1933. Basierend auf neuesten Quellen erzählt Lorenz Jäger das Leben des Philosophen, der den Menschen und sein Dasein in der Welt auf ganz neue Weise gedacht hat – von der katholischen Kindheit in Meßkirch und den geistigen Auseinandersetzungen der zwanziger Jahre über den Nationalsozialismus bis weit in die Jahre des Wiederaufbaus hinein. Dabei begegnen uns Lehrer wie Edmund Husserl, dem 1936 die Lehrerlaubnis entzogen wurde, Vertraute wie Karl Jaspers und Hannah Arendt, deren so schwieriges wie intensives Verhältnis zu Heidegger über historische Brüche hinweg anhielt, Intellektuelle und Dichter wie Ernst Jünger und Paul Celan, die ihn in seiner Schwarzwaldhütte besuchten, bis hin zu späten Interpreten wie Lacan und Derrida. Warum Heidegger jede Generation aufs Neue fasziniert und polarisiert, sein Denken auch heute nichts an Bedeutung eingebüßt hat: Auch das zeigt Lorenz Jäger in dieser Biographie, die meisterhaft das Leben Heideggers erzählt – und zugleich ein deutsches Jahrhundert.

      Heidegger
    • «Philosophieren heißt sterben lernen», bekannte Montaigne einmal. Er war nicht der Erste, der darauf hinwies, dass das Leben nur von der Endlichkeit her wirklich zu ergründen ist. Die «Ars moriendi», die Kunst des Sterbens, hat eine weit zurückreichende Tradition, und mit ihr untrennbar verbunden ist die «Ars vivendi», die Kunst des Lebens, deren Ursprünge bis in die Antike zurückreichen. Lorenz Jäger greift ein großes Thema auf und fragt in seiner ebenso klugen wie leichtfüßigen Erkundung, was die Endlichkeit für unsere Lebensführung bedeutet. Er blickt auf früheste literarische Werke wie das Gilgamesch-Epos und die Bibel, auf die fragwürdige Gelassenheit der Stoiker, das japanische Feiern der Vergänglichkeit oder die Unsterblichkeitsträume des Silicon Valley, befragt mit Georg Büchner einen Frühverstorbenen, mit Hans-Georg Gadamer oder Claude Lévi-Strauss Hundertjährige. Dabei spricht Jäger immer auch über unsere Gegenwart, über das, was unser Leben reich und sinnhaft machen kann, über unseren Umgang mit der Zeit angesichts der Endlichkeit, die Gestaltung unserer Ziele und Wünsche – ein im besten Sinne existenzielles Buch.

      Die Kunst des Lebens, die Kunst des Sterbens
    • Unterscheidung. Widerspruch. Krieg

      • 148 Seiten
      • 6 Lesestunden

      Lorenz Jäger, geboren 1951, hat ein Buch zur politischen Theologie jüdischer Intellektueller geschrieben. Die Form ist vielgestaltig-fragmentarisch und nicht die einer glatten begrifflich-systematischen Darstellung, weil ein über Jahrtausende gewachsener Sachverhalt sich in seiner Komplexität gegen eine schlichte These sträubt. Die Skizzen, die er hier versammelt, erschienen, abgesehen von wenigen Ausnahmen, zuerst in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Damit ist die Tetralogie ideengeschichtlicher Monographien abgeschlossen, an der Lorenz Jäger im vergangenen Jahrzehnt arbeitete. Sie widmete sich in den bisher erschienenen Bänden dem philosophischen Marxismus („Adorno. Eine politische Biographie“, 2003), dem nationalsozialistischen Rassismus („Das Hakenkreuz. Zeichen im Weltbürgerkrieg“, 2006) und in dem Band „Hinter dem großen Orient. Freimaurerei und Revolutionsbewegungen“ (2009) dem republikanischen Laizismus französisch-romanischer Prägung.

      Unterscheidung. Widerspruch. Krieg
    • Walter Benjamin

      Das Leben eines Unvollendeten

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      Jäger vergegenwärtigt eindrucksvoll den Lebensweg Walter Benjamins – und zeichnet zugleich ein faszinierendes Zeitbild der ersten Jahrhunderthälfte, vom arrivierten Berliner Judentum über die Intellektuellenkreise der Weimarer Republik bis zu den Schrecken des Exils und der Verfolgung. Eine hochspannende Biographie, die Leben und Werk dieses großen Denkers neu erschließt. Walter Benjamin wollte in keine Schublade oder philosophische Schule passen, sein Werk blieb unvollendet – und doch zählt er zu den einflussreichsten Denkern des 20. Jahrhunderts, Intellektuelle wie Adorno und Kracauer bewunderten ihn als Genie. Lorenz Jäger erzählt das Leben des außergewöhnlichen Literaten: Er schildert Benjamins Kindheit in der Familie eines jüdischen Kunsthändlers, die Studienjahre in Freiburg und Berlin, wo die so anregende Freundschaft mit Gershom Scholem begann, die wechselhafte Beziehung zur Frankfurter Schule. Benjamin reiste nach Moskau, wo er sich vorsichtig der kommunistischen Bewegung näherte; im Pariser Exil diskutierte er mit Hannah Arendt und arbeitete am großen «Passagen-Werk», das Fragment blieb. 1940 floh er vor der Gefahr, nach Deutschland ausgeliefert zu werden, in das spanische Portbou, wo er sich das Leben nahm – ein Ende, rätselhaft wie vieles in Benjamins Leben und Schreiben.

      Walter Benjamin
    • Beschädigte Schönheit

      • 127 Seiten
      • 5 Lesestunden
      4,0(1)Abgeben

      Vulkan, hinkender Gott der Schmiedekunst, war der Mann von Venus, der Schönsten. Während die griechische Antike Behinderungen der Hässlichkeit zurechnete und oft als Zeichen moralischer Fragwürdigkeit deutete, die römische Dichtung sie vornehmlich als Gegenstand der Satire sah, setzt in der frühbarocken Lyrik ein paradoxes Vergnügen am behinderten Körper ein: Vulkan und Venus traten in ein neues Verhältnis. Im 19. Jahrhundert, bei Zola, Anthony Trollope und Benito Pérez Galdós, treten behinderte Protagonistinnen als Attraktionsfiguren ins Zentrum der Romane. Im 20. Jahrhundert findet dieses Interesse die Aufmerksamkeit der Psychoanalyse und wird als 'Fetischismus' gedeutet. Über Heimito von Doderer, James Joyce und Arno Schmidt weist Lorenz Jäger auch in die Kunst- und Filmgeschichte, zu Christian Ludwig Attersees 'Prothesen-Alphabet' und Luis Buñuels 'Tristana'. Schlusspunkt seiner Überlegungen bilden die Londoner Paralympics des Jahres 2012. Nicht nur erreichte die Ästhetisierung des Handicaps dort einen bisher unvorstellbaren Gipfel: Entscheidend wurde die Ablösung des Blicks von außen durch die selbstbewusste Inszenierung, die von behinderten Models wie Aimee Mullins vorbereitet worden war und die unsere ästhetischen Vorstellungen maßgeblich verändern wird.

      Beschädigte Schönheit