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David Tüscher

    Einer von den Normalen
    • Einer von den Normalen

      Biographie und narrativer Selbstentwurf des NS-Direkttäters Dr. Erich Isselhorst

      Am 23. Februar 1948 stand der promovierte Jurist Dr. Erich Isselhorst vor einem französischen Erschießungskommando. In den vorhergehenden zwei Jahren war er dreimal zum Tode verurteilt worden. Isselhorst hatte in leitenden Positionen bei der Geheimen Staatspolizei den NS-Terrorapparat mitgestaltet. Nach verschiedenen Dienststellen in der Vorkriegszeit wurde er zu den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei abkommandiert, wo er an zahlreichen Massenverbrechen im rückwärtigen Armeegebiet beteiligt war. 1944 übernahm er in Straßburg das Kommando über die Sicherheitspolizei bis zum Eintreffen der alliierten Truppen. Trotz seiner Rolle in den NS-Verbrechen ist Isselhorst in der Forschung bislang kaum beachtet worden. Die Studie untersucht die Verwendung von Ego-Dokumenten in der NS-Täterforschung und beleuchtet anhand von Isselhorsts umfangreichen Quellen, wie sich ein direkt an den Gewaltverbrechen beteiligter Täter historisch und sozial selbstverortet. Sie analysiert seine Reflexionen über das Geschehen und die Veränderungen in seiner Beurteilung des eigenen Handelns im Laufe der Zeit.

      Einer von den Normalen