Auch in Russland mussten sich die Städte nach dem Zweiten Weltkrieg neu erfinden. Fähige Architekten wurden überall dringend benötigt. Lasar Tschinjonow war einer von ihnen. Er lebte von 1912 bis 1996 und war verantwortlich für den Wiederaufbau der karelischen Stadt Petrosawodsk. Noch heute kann man seine Handschrift dort erkennen. Tschinjonow dachte in großen architektonischen Zusammenhängen und achtete darauf, dass einzelne Gebäude sich nicht zu sehr in den Vordergrund spielten. Er liebte den Baustil des sozialistischen Realismus. Er musste, als dieser Stil nach Stalins Tod sein Ende fand, mit staatliche Vorgaben zur modernen sowjetischen Architektur fertig werden, auch wenn sie ihm persönlich nicht gefielen. Von 1947 bis 1965 hat er in Petrosawodsk gewirkt und die Ästhetik der neu entstehenden Stadt maßgeblich beeinflusst. Dieses Büchlein schildert dem Leser neben der Arbeitsweise Tschinjonows auch die Persönlichkeit und das Familienleben dieses noch heute in Karelien angesehenen Architekten. An seinem Beispiel wird ein kleiner Ausschnitt russischer Nachkriegsgeschichte lebendig.
Monika Theil Bücher





Im Jahr 1943 wird ein kleines Mädchen zusammen mit ihrer Mutter von Soldaten aufgegriffen und in ein Zwangsarbeiterlager in Deutschland gebracht. Die Geschichte beleuchtet die traumatischen Erfahrungen und Herausforderungen, die die beiden Frauen in der Zeit des Zweiten Weltkriegs durchleben müssen. Die Erzählung thematisiert die Grausamkeiten des Krieges und die Auswirkungen auf das Leben der Zivilbevölkerung, insbesondere auf Frauen und Kinder, die in eine ausweglose Situation gezwungen werden.
Die "Märchen für den Frieden" thematisieren den gewaltfreien Ausstieg aus Konflikten und Krieg. Sie greifen archaische Wünsche und Fantasien auf und fördern konstruktive Kräfte, die das Leben bewahren. Durch diese Geschichten wird der Drang zu Hass und Zerstörung besänftigt und zum Nachdenken über friedliche Lösungen angeregt.
Russland 1943: Ein kleines Mädchen an der Hand seiner Mutter. Sie laufen den Soldaten geradewegs in die Arme. Man verfrachtet sie in ein Auto und bringt sie zum Bahnhof. Von dort geht es mit dem Zug nach Deutschland. In das Zwangsarbeiterlager einer Rüstungsfirma. Fünf Tage nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion hatte Nina ihre Tochter Walentina zur Welt gebracht. Als man die beiden ins Deutsche Reich verschleppte, war das kleine Mädchen zwei Jahre alt. Nach dem Ende des Krieges 1945 kehrten sie nach Russland zurück. Endlich konnte das Kind sich in Frieden entfalten. Heute ist Walentina 82 Jahre alt und betrachtet ihr langes Leben mit dem schwierigen Start. Vieles von dem, was hier berichtet wird, wusste sie nicht. Ihre Mutter sprach nicht gern über die Vergangenheit und sie selbst war damals noch zu klein. Die Autorin nimmt sich ihrer Geschichte an und erforscht die konkreten Erlebnisse und deren Hintergründe während der deutschen Besetzung der Sowjetunion und während der Zeit der Zwangsarbeit in Deutschland. Damit eröffnet sie eine Möglichkeit, ein unerfreuliches Kapitel in der gemeinsamen Geschichte Russlands und Deutschlands besser zu verstehen.
Hennes
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