Heinz Kröpfl Bücher






Der Torhüter Kleinstauber erhält kurz nach der Matura einen Profivertrag, bleibt jedoch ein Jahrzehnt lang Ersatzspieler. Mit einer Leidenschaft für antike Philosophie verfolgt er sein Ziel, endlich zu spielen. Kurz vor einem Pokalendspiel wird er zur Nummer eins und sieht seine Chance, sich zu beweisen.
Jagdrausch
(K)ein Kriminalroman
Wer fällt wem zum Opfer? Ein heißer Tag. Eine geliebte Frau, die sich nicht mehr geliebt fühlt. Ein Ex Schriftsteller, der insgeheim weiterschreibt. Und ein Mann in einem Geländewagen: im Jagdrausch, wie die anderen, auch er. Die Frau verschwindet während einer Wanderung im Wald. Spurlos. Nach einem Streit mit dem Ex-Schriftsteller. Der Mann im Geländewagen nimmt Fahrt auf. Bis er schließlich zur Waffe greift. Gegen Ende fällt ein Schuss. Wer wurde getroffen? Wo ist die Leiche? Und: Warum schwitzt der Vernehmungsbeamte ständig? Jagdrausch ist ausdrücklich (k)ein Kriminalroman – der sprunghaft nicht nur Haken schlägt, sondern Kapriolen. Über und in all dem liegt nicht nur das ständige Vorhandensein einer latenten Bedrohung, sondern, viel mehr noch, das existenzielle Thema des Verschwindens – im Fadenkreuz zwischen Urangst und Ziel. Der überraschende Ausgang ist hart an der Realität – und zeichnet die Geschichte zugleich als subtile Parabel über die weitreichende Macht von Motiven und die zeitlos-aktuelle Frage nach Gerechtigkeit.
Von biblischen Anspielungen und Motiven durchdrungen und unter wiederkehrender Einbindung der griechischen und römischen Mythologie, weisen die hier versammelten Gedichte eine starke, transzendental-existenzielle Spannung auf. Laut oder leise, mitunter apokalyptisch, hadernd, zweifelnd, Anstoß nehmend – und schon nach dem nächsten Umblättern wieder nach Einung und Versöhnung trachtend: So tritt dieser Lyrik-Foto-Zyklus zutage. Um schließlich mit kalter Nüchternheit, aber auch der Andeutung von Zuversicht ein Ende zu finden: vage aufschimmernde Dunkelheiten des Lichts.
Wenn etwas mit dem Tod beginnt: Womit kann – oder soll – es enden? Und wann? Winter. Monika Winter. Mitte vierzig, Redakteurin. Ledig und kinderlos. Seit einiger Zeit wieder Single. Schon früh ist sie aus der Provinz in die Stadt geflüchtet, wo sie mittlerweile heimisch ist. Selbst nennt sie sich bevorzugt Monique. Ziel ihrer Reisen sind ausnahmslos Städte. Den Winter hasst sie. Und ist nun, mitten im Winter und in der Provinz, mit dem plötzlichen Selbstmord ihrer Mutter konfrontiert. Der Auftakt zu einem Jahr, in dem es für sie Winter bleiben wird. Erinnerungen an Verluste und Abschiede, einschneidende Veränderungen und Herausforderungen, aber auch überraschende innere wie äußere Ortswechsel und Auslotungen prägen diese Zeit. Und sie muss dabei erfahren: Ein Abschluss mit Herkunft und Vergangenheit gelingt nicht einfach dadurch, dass man ihnen nachgeht oder davor flieht. Sondern, indem man sich stellt – ähnlich wie ein Bison, der durch einen Schneesturm geht. Und erst dann ist ein befreiter Aufbruch möglich. Im und aus dem Winter.
Lebensläufe
Erzählung
Der eine: ein kleiner Beamter und ehemaliger Fußballprofi, einsam und dem Leben nur noch resigniert gegenüberstehend. Der andere: ein erfolgreicher Notar und Familienvater, trotzdem nicht restlos zufrieden damit, wie sein Leben gelaufen ist. Beide: vor Jahrzehnten enge Schulfreunde – bis wegen eines Mädchens ein unüberwindlicher Graben zwischen ihnen entstand. Nun, mit Mitte vierzig, kreuzen sich ihre Lebenswege erneut – als Schlussläufer eines Staffelbewerbs. Der eine – vorinformiert und darauf vorbereitet, obwohl sie der Zufall so zusammenführte – hat daraus neue Motivation gezogen und sich wild entschlossen gerüstet. Der andere – obwohl oder vielleicht noch mehr weil es in seinem Leben auf einmal rapide bergab gegangen ist – nimmt die stumme Herausforderung an. Er kann dabei auf seine große Routine zurückgreifen: Seit seiner Jugend ist er ein begeisterter Läufer, wenn auch derzeit ein wenig aus dem Tritt geraten …
Die Ärztin
Erzählung
Im täglichen, so oft vergeblichen beruflichen Kampf gegen Krankheit, Siechtum und Tod leidet eine praktische Ärztin zunehmend unter einer inneren Zerrissenheit. Die Sachlichkeit und emotionale Distanz, die sie in jüngeren Jahren beruflich auszeichneten – damals, als das Sterben noch 'ausnahmslos Thema der anderen' war –, ist ihr im Laufe der Zeit immer mehr abhandengekommen. An ihrer Stelle manifestieren sich Zweifel und Erschöpfung, die durch ihre fortschreitende private Isolation noch verstärkt werden. Erst durch einen zunächst sehr unerwarteten Internetkontakt mit einem Künstler gelingt es ihr, wieder etwas Kraft zu schöpfen – obwohl sie dessen Persönlichkeit insgeheim als 'in sich widersprüchlich und möglicherweise pathologisch auffällig' diagnostiziert. Als dieser sich dann nicht mehr meldet und alles genauso trist und ausweglos ist wie zuvor, droht sie endgültig den Boden unter den Füßen zu verlieren …
Ein Mensch mit einem ganzen – und leider nicht etwa nur einem halben – Rattenschwanz mit Problemen ist in eine ausweglose Situation geraten. Was nun folgt, ist ein sehr trauriges, aber auch sehr witziges und vor allem intensives Buch: Der Ich-Erzähler, dem lediglich noch die Sprache zur Verfügung steht, lässt seinem Therapeuten gedankliche Nachrichten von seiner Situation und seinen damit verbundenen Überlegungen und Reflexionen zukommen. Dabei nimmt er die Sprache beim Wort, und zwar so konkret, dass sie keine Chance mehr hat, sich ins Abstrakt-Metaphorische aufzulösen – um sie gerade dadurch dingfest zu machen. Hohle Phrasen füllt er mit Leben, andere wringt er gnadenlos aus, wobei die Grenzen immer wieder fließend sind. Ein wahnwitziger Text, der den Leser auf eine rasante Reise durch die Sprache schickt und sie ihm auf ungeheuer originelle Art näher bringt – selbst denen, die sie zu kennen glaubten.