Der reichlich bebilderte Band erschließt Daoismus-Forschern, Ethnologen und Sinologen zum ersten Mal liturgische daoistische Texte der in Südostasien lebenden Yao. Im vorangestellten Textteil des Katalogs werden die Themen Ethnographie, Religion, Buchherstellung, Gebrauch von sakralen Schriften und Einfluss des chinesischen Daoismus auf die Religion der Yao behandelt. Texte, Textgattungen und Rituale, die spezifisch für bestimmte Yao-Gruppen sind, werden hier herausgearbeitet. Der Katalogteil beschreibt 55 ausgewählte Handschriften aus der Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek. Eine Auswahlbibliographie stellt zudem die wichtigsten Werke in westlichen Sprachen vor.
Thomas O. Höllmann Bücher






Einer der besten Kenner des alten China bringt archäologische Fundstücke zum Sprechen und beleuchtet die faszinierende Kultur von der Gründung des Kaiserreichs 221 v. u. Z. bis zur Unterwerfung durch die Mongolen 1279. Die Archäologie ermöglicht es, das Leben im alten China zu rekonstruieren, während beeindruckende Funde verschiedene Aspekte dieser Kultur illustrieren. In Verbindung mit eigens übersetzten Literaturauszügen werden Themen wie die Macht des Kaisers, die Unterwürfigkeit der Beamten und die Geschlechterbeziehungen veranschaulicht. Zudem wird die Begeisterung für Fußball, der Wandel der Schönheitsideale und die Vorliebe für Seide, die bereits vor über 2000 Jahren ein Exportschlager war, thematisiert. Anhand von 60 ausgewählten Objekten, die in großformatigen Farbabbildungen präsentiert werden, entwirft der Autor ein facettenreiches Bild der chinesischen Kultur. Fragen zur Schrift, Feierlichkeiten und dem Umgang mit dem Tod werden konkret beantwortet. Der Band behandelt eine enorme Vielfalt von Themen, von Ernährung bis Erziehung, von Musik bis Medizin, von Recht bis Religion und von Wirtschaft bis Wissenschaft. Wer das heutige China verstehen möchte, muss sich mit seinen historischen Wurzeln auseinandersetzen. Dieses Buch bietet einen lebendigen Einblick in Kultur und Alltag im alten China.
Die chinesische Schrift
Geschichte, Zeichen, Kalligraphie
Die chinesische Schrift fasziniert durch ihre Fremdheit, ihr Alter und ihre Schönheit. Thomas Höllmann erklärt, wie sie entstanden ist, wie die Zeichen aufgebaut sind und wie man diese liest. Er erläutert, warum sich Chinesen unter Umständen besser schriftlich als mündlich verständigen können und welche Rolle chinesische Zeichen in Japan und Korea spielen. Nicht zuletzt geht es um die unterschiedlichen Schreibtechniken, von der Kalligraphie mit Tusche und Pinsel über den frühen Buchdruck bis hin zur modernen Textverarbeitung.
Abscheu
Politische Gedichte aus dem alten China
Um mich von wichtigeren Dingen abzulenken, habe ich in den letzten Wochen einige antike politische Gedichte aus dem Chinesischen übersetzt.
Was hat es mit der chinesischen Ernährungslehre auf sich, warum beschleunigten buddhistische Mönche die Verbreitung des Tees? Wie sah die Speisenfolge am kaiserlichen Hof aus, wie die karge Kost der Kleinbauern und Kulis? Welche Rolle spielt das Fasten, und warum gelten die Tabus der westlichen Küche oftmals nicht? Was aß Konfuzius, was Mao Zedong? Die chinesische Küche gilt als eine der besten und raffiniertesten der Welt. Inzwischen sind fast alle exotischen Zutaten bei uns erhältlich, aber wenn wir den Geist dieser Küche erschließen wollen, müssen wir tiefer eintauchen in die kulturellen Traditionen des Landes. Thomas O. Höllmann, Sinologe von internationalem Rang und in seiner Freizeit passionierter Koch, führt ein in die Grundlagen der chinesischen Küche und der dazugehörigen Etikette: Neben einer ausführlichen Würdigung der Zutaten und Aromen erläutert er auch die Rolle der Speisen in Ritualen, bei Feiern und Zeremonien. Er unternimmt einen Streifzug durch die Regionen, stellt lokale Spezialitäten vor, präsentiert Auszüge aus antiken Kochbüchern und beleuchtet den kulturellen Austausch mit dem Westen. Zahlreiche Illustrationen begleiten den Text, der auch nachkochbare Rezepte enthält. Eine echte und umfassende Einführung in den kulinarischen Kosmos Chinas.
Die Seidenstrasse
- 125 Seiten
- 5 Lesestunden
Seit der Antike bilden die Routen, die heute unter dem Begriff Seidenstraße zusammengefasst werden, ein weitverzweigtes Verkehrsnetz, dessen Hauptstrang von Ostasien bis zum Mittelmeer reicht. Der Autor verfolgt dessen Spuren bis in die Gegenwart und rekonstruiert die Facetten eines Erbes, zu dem viele Völker und Kulturen beigetragen haben.
China und die Seidenstraße
Kultur und Geschichte von der frühen Kaiserzeit bis zur Gegenwart
Erwartung & Melancholie
Sechzig Gedichte aus dem alten China
Chinesische Gedichte über die Freundschaft. Während der gesamten chinesischen Kaiserzeit genoss die Lyrik unter allen literarischen Gattungen die höchste Wertschätzung. »Nichts kommt der Dichtung gleich, sie allein vermag das Universum zu bewegen und die Götter anzurühren«, betonte eine poetologische Schrift bereits im Jahre 515. Immer wieder wurde in den überlieferten Texten die Freundschaft thematisiert, und es gab kaum einen bedeutenden Dichter, der sich nicht auf die eine oder andere Weise damit auseinandersetzte: mal enthusiastisch, mal kritisch und oft genug auch melancholisch, wenn der Abschied oder der Tod eines langjährigen Gefährten beklagt wurde. Die Gedichte, die Thomas O. Höllmann für diesen Band ausgewählt und übersetzt hat, stammen aus der Zeit zwischen der Reichsgründung (221 v. Chr.) und der Eroberung Chinas durch die Mongolen (1279), wobei sich in diesen eineinhalb Jahrtausenden - trotz eines tiefgreifenden politischen und sozialen Wandels - erstaunlich wenig an der Einschätzung der Freundschaft geändert hat.
„Kein Tag bricht zweimal an. Nur der Entschlossene erfährt die Gunst des Augenblicks, die Zeit wartet nicht auf uns“ - überall erleben wir Vergänglichkeit. Die Endlichkeit des Seins, das Verblassen der Schönheit und die Flüchtigkeit des Ruhms trieben auch die Dichter der chinesischen Kaiserzeit um, doch sie fassten nicht nur ihre Verzweiflung darüber in Verse, sondern fanden auch versöhnlichere Töne. Das Erschrecken über die Vergänglichkeit konnte auch auf eine hedonistisch anmutende Hinwendung zum Leben hinauslaufen, auf ein „carpe diem“ und den exzessiven Genuss der Gegenwart. Keine andere Literaturgattung konnte sich während der gesamten chinesischen Kaiserzeit einer ähnlichen Wertschätzung erfreuen wie die Poesie, keine berührte ein derart weites Themenspektrum und war im Alltag der Eliten gleichermaßen präsent. Der international renommierte Sinologe Thomas O. Höllmann hat die Gedichte einfühlsam ausgewählt und übersetzt. Er führt in den historischen Hintergrund ein, charakterisiert den sozialen und literarischen Kontext über eine Zeitspanne von rund tausendfünfhundert Jahren und eröffnet uns so einen Zugang zu der Dichtkunst im alten China. „Das menschliche Leben ist befristet... anders die Literatur, sie ist unsterblich!“