Thema des Bandes ist die herrschaftliche Reprasentation adeliger Damen im Sudwesten des Reiches im spaten Mittelalter und ihre internationalen Verbindungen, vor allem die engen Kontakte zwischen dem deutschen Sudwesten, Oberitalien und Savoyen/Burgund. Die Beitrage wurden auf einer interdisziplinaren Tagung 2020 vorgestellt, die eine breite kulturhistorische Annaherung an das hofische Umfeld "starker Frauen" unternahm. Sie betrachten dynastische Heiratsstrategien, weibliche Handlungsspielraume und Netzwerke ebenso wie hofische und klosterliche Lebenswelten anhand von Literatur und materieller Kultur. Im Zentrum steht Margrethe von Savoyen (1420-1479), die Tochter des (Gegen-)Papstes Felix V., die im Vergleich mit weiteren adeligen Damen besonders profiliert wird.
Peter Rückert Bücher






Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 83 (2024)
- 608 Seiten
- 22 Lesestunden
Die Zeitschrift, die ursprünglich als Anhang zu den »Württembergischen Jahrbüchern für Statistik und Landeskunde« erschien, wurde 1937 neu gestaltet und umbenannt. Sie dient als anerkanntes wissenschaftliches Diskussionsforum und konzentriert sich auf die Geschichte des Landesteils Württemberg, einschließlich Hohenzollern seit 1945. Mit einer langen Tradition seit 1881 bietet die Publikation tiefgehende Analysen und Diskussionen zu landeskundlichen Themen.
Pilgerheilige und ihre Memoria
- 280 Seiten
- 10 Lesestunden
Die Verehrung der Pilgerheiligen und deren rituelles Gedenken stehen im Zentrum dieser Untersuchung. Anhand von Beispielen aus dem Elsass und dem Jakobsweg wird die Bedeutung des Heiligenkults im Spätmittelalter beleuchtet, insbesondere die Rolle der Pilgerheiligen als zentrale Figuren in der Pilgerschaft. Der Band analysiert die unterschiedlichen Ausdrucksformen von Memoria und deren Einfluss auf das soziale Gefüge der mittelalterlichen Gesellschaft, während er die überregionalen Wallfahrtsziele und deren kulturelle Relevanz herausstellt.
Die Benediktinerabtei Gottesaue
Studien zu ihrer Geschichte und den benediktinischen Reformen im deutschen Südwesten
- 194 Seiten
- 7 Lesestunden
Die Benediktinerabtei Gottesaue, gegründet 1094 von Graf Berthold von Hohenberg, spielte über 450 Jahre eine prägende Rolle in der Kulturlandschaft und im geistigen Leben am Oberrhein. Mit dem Tod des letzten Mönchs im 16. Jahrhundert endete die Geschichte des Klosters, das anschließend in ein markgräflich-badisches Schloss umgewandelt wurde. Heute ist Schloss Gottesaue ein bedeutendes Bauwerk in Karlsruhe, das an die reiche Geschichte der Abtei erinnert.
Vor genau 600 Jahren wurde Margarethe von Savoyen geboren. Das runde Jubiläum gibt den Anlass für eine Sonderausstellung des Landesarchivs Baden-Württemberg über diese herausragende Frau des späten Mittelalters. Dreimal mit hochadeligen Männern verheiratet, war sie nacheinander Königin von Sizilien, Kurfürstin von der Pfalz und schließlich Gräfin von Württemberg. Die bedeutende Fürstin war vernetzt in ganz Europa. Ihre außergewöhnliche Biografie spiegelt sich in den kostbaren und teils einzigartigen Stücken, die die Ausstellung ab dem 10. September 2020 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart zeigen kann. Weitere Stationen der dreisprachig (deutsch ? italienisch ? französisch) angelegten Schau sind Turin in Italien und das schweizerische Morges am Genfer See:00Exhibition: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Germany (10.09 - 01.12.2020) / Archivio di Stato di Torino, Turin, Italy (19.12.2020 - 12.03.2021) / Chateau de Morges, Morges, Switzerland (21.05 - 05.09.2021).
Freiheit - Wahrheit - Evangelium
Reformation in Württemberg - Katalog
Das Herzogtum Württemberg gehörte zu den ersten protestantischen Territorien des Heiligen Römischen Reiches. Die Ausstellung des Landesarchivs Baden-Württemberg widmet sich der Frühzeit der Reformation in Württemberg. Wie kamen reformatorische Gedanken nach Württemberg? Wie wurden sie von der Bevölkerung aufgenommen, und welche Veränderungen erfolgten im Zuge der Einführung der Reformation? Dabei wird besonders der zeitgenössische Streit um „Freiheit - Wahrheit - Evangelium“ in den Blick genommen. Etwa 300 herausragende Exponate lassen die dynamischen Vorgänge um die Reformation in Württemberg unmittelbar greifbar werden: die Endzeiterwartung und die intensive Frömmigkeit der Menschen, die Ausstrahlung Martin Luthers und seine Lehre im deutschen Südwesten ebenso wie die gewaltsamen Auseinandersetzungen um geistige und soziale Freiheit im Bauernkrieg von 1525. Auf einer eigens eingespielten CD begleiten weitgehend unbekannte zeitgenössische Lieder eine Auswahl zentraler Texte.
Aus dem Inhalt: H. Schwarzmaier: Die Zisterzienser in der Welt des 12. Jahrhunderts - P. Rückert: Das Albtal im 12. Jahrhundert. Eine zisterziensische Einöde? - V. Himmelein: Beiträge zur Herrenalber Kunstgeschichte - R. Neumüllers-Klauser: Stifter - Schirmer - Mönche. Mittelalterliche Inschriften im Kloster Herrenalb - F. Heinzer: Herrenalb - Frauenalb - Lichtenthal: Spurensuche in einem bibliotheksgeschichtlichen Dreieck - P. Väth: Das Herrenalber Gebetbuch - K. Andermann: Zur Besitz- und Wirtschaftsgeschichte des Klosters Herrenalb - U. Köpf: Zisterziensische Spiritualität im Kloster Herrenalb? - H. Ehmer: Die Reformation in Herrenalb. Das Ende des Klosters und der Versuch eines Neubeginns - H. John: Frauenalb - die ergänzende Klostergründung - U. Plate: Zur Baugeschichte von Herrenalb: Die Ruine und ihre Rettung - J. Wilhelm: Kloster Herrenalb als Denkmal - J. Wilhelm: Der Amtshof des Klosters Herrenalb in Oberderdingen - W. Schenk: Identifizierung, Erhaltung und Pflege sowie mediale Vermittlung des landschaftlichen Erbes des Zisterzienserordens, dargestellt an Beipielen aus Süddeutschland.
Die Zisterzienser, deren Klöster sich ab dem frühen 12. Jahrhundert in rasender Schnelligkeit über ganz Europa ausbreiteten, haben auch die südwestdeutsche Kulturlandschaft maßgeblich gestaltet. Ihre Anfänge werden hier verfolgt: Die daraus erwachsene, vielfältige Bedeutung der Zisterzienser vor allem im geistes- und kulturgeschichtlichen Bereich, aber auch in ihrer politischen und wirtschaftlichen Dimension, wird im interdisziplinären Rahmen behandelt und nachgezeichnet. Im Zentrum des Bandes steht das Kloster Maulbronn, dessen kulturelle, spirituelle und politische Ausstrahlung im raumübergreifenden Vergleich vorgestellt wird. Der Architektur und Baugeschichte dieser einmaligen Klosteranlage gilt dabei besonderes Interesse.
Das Heft publiziert die Dokumente und Begleittexte einer Präsentation, die das Hauptstaatsarchiv Stuttgart im März 2003 in seiner Reihe „Archivale des Monats“ vorstellte. Am Beispiel von 18 gefälschten, verfälschten oder zumindest verdächtigen Urkunden aus der Stauferzeit bietet der Katalog einen repräsentativen Überblick über die hochmittelalterliche Fälschungsproduktion im deutschen Südwesten. Neben zeitgenössischen Fälschungen werden auch einige spätere, auf die Stauferzeit gefälschte Texte behandelt. Mit der Identifizierung und Bewertung der Fälschungen stehen vor allem die hochmittelalterlichen Fälscherwerkstätten und ihre Motive im Blickpunkt. Jedes Dokument wird großformatig abgebildet und in einem Begleittext erläutert. Der Bearbeiter: Dr. Peter Rückert ist Referent für die altwürttembergischen Bestände im Hauptstaatsarchiv Stuttgart und Lehrbeauftragter für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Tübingen.
Im Raum an Main und Tauber finden sich mit der Burg Wertheim und der Gamburg sowie dem Zisterzienserkloster Bronnbach großartige monumentale Zeugnisse der Kultur des hohen Mittelalters. Sie bieten den Ansatzpunkt für die interdisziplinär orientierten Beiträge ausgewiesener Autoren, die die Erkenntnisse einer Tagung von 2014 zusammenfassen: Sie beschäftigen sich dabei mit der Baugeschichte, Architektur und Malerei ebenso wie mit der Literatur und Sozialgeschichte des Adels um die Grafen von Wertheim und die Herren von Gamburg. Die höfische Repräsentation und Erinnerung werden hierbei in die zeitgenössischen kulturellen Kontexte eingeordnet. Sie eröffnen Beziehungen zum staufischen Herrscherhaus und über die Kreuzzüge bis ins Heilige Land.