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Erasmus Schöfer

    4. Juni 1931 – 7. Juni 2022
    Erasmus Schöfer
    Der Sturm
    Flieg Vogel stirb
    Die Kinder des Sisyfos
    Erzählungen von Kämpfen, Zärtlichkeit und Hoffnung
    Ein Frühling irrer Hoffnung
    • Jahr 1968: Viktor Bliss, Münchner Universitätsdozent und Lena Bliss, Gewandmeisterin an den Kammerspielen, werden aus ihrer bürgerlichen Genügsamkeit gerissen. 1968: das bedeutet, Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg, Unruhen nach dem Attentat auf den Studentenführer Rudi Dutschke und die bevorstehende Verabschiedung der Notstandsgesetze. Frauenemanzipation, sexuelle Befreiung und Sturz der Autoritäten, all das hinterlässt auch in der persönlichen Beziehung von Lena und Viktor Bliss seine Spuren. Die Besetzung der Druckerei des Springer-Konzerns und der Streik an den Kammerspielen, an dem Therese Giehse, Peter Stein, Bruno Ganz und Edith Clever beteiligt sind, führen für sie zu einem weiteren dramatischen Höhepunkt. Auch in der Sprache dieses Romans werden Aufbruch und Experiment sichtbar. Erasmus Schöfers auf vier Bände angelegtes Werk 'Die Kinder des Sisyfos' erzählt facettenreich und spannend den Lebensweg von Viktor Bliss und seinen Weggefährten zwischen 1968 und 1990. Schöfer schreibt nicht aus der Perspektive und Distanz von heute, sondern aus der Sicht der damals handelnden Personen: über ihre Versuche und Wagnisse, ihre Hoffnungen und Erfolge, ihre Selbsttäuschungen und Niederlagen. Die Geschichte der Linken dieses Landes zwischen 1968 und 1990 wird so von einem ihrer Zeitgenossen bewahrt. 'Ein Frühling irrer Hoffnung' ist der erste in sich abgeschlossene Roman dieses vierteiligen Werkes.

      Ein Frühling irrer Hoffnung
    • Erasmus Schöfer

      Ein Lesebuch

      Dieses Lesebuch von Erasmus Schöfer (1931- 2022), freier Schriftsteller, Linker, Mitbegründer und -organisator der Schriftstellervereinigung „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“, bietet einen Querschnitt durch das facettenreiche Werk eines vielseitigen engagiert- parteilichen Schriftstellers, der von der Erzählprosa über Liebeslyrik und sog. Kampftexte bis zum Hörstück sowie Essays, Rezensionen und Vorträgen reicht. Ein Nachwort, eine Rede zu Schöfers 90. Geburtstag und schließlich eine Bibliographie samt editorischen Anmerkungen runden den Band ab.

      Erasmus Schöfer
    • Da soll eine schwarze Frau einem weißen Mann Platz machen im Bus – und steht nicht auf. Da soll ein Richter ein Gesinnungsurteil fällen – und kann es nicht. Da soll ein Soldat seinem Land absolut loyal dienen – und veröffentlicht doch Dokumente über die staatlich angeordneten Verbrechen. Erasmus Schöfer geht in seinem Erzählungen bekannten und unbekannten Widerstandsgeschichten nach, Widerstand von einzelnen Unzufriedenen, der manchmal Großes bewirken kann. Schöfer präsentiert sie als Kalendergeschichten mit überzeitlicher Wirkung – so ist dieses Buch ein wirkliches Vademekum für alle, die sich in diesem Zeitalter der Selbstoptimierung und beranpassung unwohl fühlen.

      Kalendergeschichten des rheinischen Widerstandsforschers
    • Der gläserne Dichter

      • 143 Seiten
      • 6 Lesestunden

      Zahlreich sind in den vergangenen Jahrhunderten die Zeugnisse über die Entbehrungen, die manchmal sogar lebensgefährdenden Anstrengungen der Autoren bei der Herstellung ihrer Kunstwerke. Der gläserne Dichter ist ein Buch, das anschaulich macht: Kunst geht aufs Ganze. Der Dichter, dessen Existenzweise Erasmus Schöfer hier erkundet, wird einer Analyse unterworfen, die wie eine Computertomografie den Autor seziert – bis in die feinsten und geheimsten Antriebe und Bedingungen seines Lebens. Es ist eine unbarmherzig radikale Expedition in das Dasein dieses namenlosen Künstlers. Das Motiv der Forschungsreise ist, die psychischen, die materiellen und sozialen Widerstände aufzudecken, die dem Gelingen eines Kunstwerks in allerRegel entgegenstehen, deren Spuren aber meist aus ihnen getilgt sind, wenn es denn gelungen ist. Künstlerbiografien, selbst oder fremd verfasste, haben es bisher kaum gewagt, die Schaffensbedingungen künstlerischer Arbeit aus solch schonungsloser Nähe auszuleuchten. Zu Schöfers bitter-ironischem Porträt gehört die Schilderung sowohl des alltäglich-banalen Arbeitskampfes des Dichters am Schreibtisch mit seinen eigenen Schwächen, mit seinem Text und seiner Sprache, als auch seines Kampfes mit den Menschen und Kräften, die in der gesuchten Öffentlichkeit, dem Literaturmarkt, der Gesellschaft, eine Anerkennung und Wirkung seines Werks behindern. Dabei geht es Schöfer nicht um eine Zeichnung der erfolgverwöhnten Großschriftsteller – obwohl auch deren Existenz (gut verheimlicht) ähnliche Merkmale aufweisen dürfte –, sondern eher um Dichter, deren Werk erst spät oder nach ihrem Tod gerühmt, in seinem Wert und seiner Wahrheit erkannt wird. Der hier geschilderte Dichter ist kein versponnener Romantiker. Er ist ein Realist, scharfsichtig und selten barmherzig gegenüber sich selbst und der Welt, in die er geboren worden ist.

      Der gläserne Dichter
    • 'Wenn Schöfer das Niveau dieses Romans vier Bücher lang durchhält, könnte seine Tetralogie als Maßstab in die Literaturgeschichte eingehen ', schrieb Michael Sailer 2001 in München. Der vorliegende Roman 'Winterdämmerung', der vierte Band der Tetralogie, zeigt sieben Jahre später, dass die Erwartung des Rezensenten von 'Ein Frühling irrer Hoffnung' Wirklichkeit geworden ist: Schöfers die 'Die Kinder des Sisyfos' ist ein eigenwilliges und einmaliges Werk der modernen deutschsprachigen Literatur. Die Geschichte der Achtundsechziger, der Kinder des Sisyfos, setzt sich fort in den achtziger Jahren: Der Betriebsrat Manfred Anklam wechselt auf die Seite der Unternehmensleitung und besetzt dann trotzdem mit seinen Kollegen die Villa Hügel der Krupp-Familie. Der berufslose Viktor Bliss kämpft gegen seine Feuerverletzungen und gegen seine Partei, der Journalist Armin Kolenda erlebt das schreckliche Verbrechen eines Freundes. Seine Liebe zu dessen Freundin Lisa rettet die beiden völlig verstörten Menschen. Lena Bliss und Malina Stotz machen ernst mit ihrer Befreiung, verlassen ihre Männer und spielen ihr eigenes Leben. Der Autor erzählt, wie die persönlichen Schicksale seiner Hauptpersonen verfl ochten sind in die sozialen Großereignisse des Jahrzehnts – in den Widerstand gegen die Startbahn-West in Frankfurt, die Raketenstationierung, gegen die Schließung des Stahlwerkes in Rheinhausen. Die überraschend aus den USA auftauchende Ann zeigt mit ihrem Elan und ihrem frischen Blick auf die gesellschaftlichen Vorgänge in Deutschland ihrem Großvater Bliss, dass die Kämpfe für eine humanere Gesellschaft sich auch in anderer Form fortsetzen können. In seinem witzig-rührenden Schlusskapitel führt Schöfer seine Hauptpersonen in der Silvesternacht 1989 zu einer privaten Party zusammen, während am Brandenburger Tor die große gesamtdeutsche Party gefeiert wird. Kritiker haben Schöfers Werk mit Uwe Johnsons 'Jahrestage' und Peter Weiss’ 'Ästhetik des Widerstands' verglichen. Schöfer ist ein fulminanter Abschluss seiner Tetralogie gelungen. 'Winterdämmerung' ist ein bewegender Roman, der, ebenso wie die anderen Bände, auch sehr gut als einzelnes Buch gelesen werden kann.

      Winterdämmerung