Das Schachspiel in der europäischen Literatur
Von den Anfängen bis zu den großen Schach-Poemen der Frühen Neuzeit






Von den Anfängen bis zu den großen Schach-Poemen der Frühen Neuzeit
Studien zur deutschsprachigen Nachkriegsliteratur
Die einzelnen Studien dieser Open Access-Monographie (zu Werken u. a. von A. Andersch, Th. Bernhard, H. Böll, M. Frisch, G. Grass, H. Risse, A. Schmidt, O. F. Walter und G. Wohmann) geben in der Summe einen Überblick über die Variabilität, mit der das Verfahren narrativer Unzuverlässigkeit in der deutschsprachigen Literatur der Nachkriegszeit von 1945 bis 1969 realisiert wurde. Auf diese Weise werden nicht nur die verfahrenstechnischen Möglichkeiten in systematischer Hinsicht ausgeleuchtet, sondern auch die narrativen Abdrücke vermessen, mit denen das Verfahren diese literaturgeschichtliche Phase geprägt hat. Zur Verdeutlichung des literaturhistorischen Zusammenhangs schließt die Untersuchung einzelne Werke von Autoren der älteren Generation (Th. Mann, H. Broch, R. Neumann und A. Seghers) ein und endet mit einem Ausblick auf das unzuverlässige Erzählen in der DDR-Literatur.
Der Band untersucht die unzuverlässige Erzählweise in der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur, beginnend mit Max Frischs „Stiller“. Er analysiert Werke von Autoren wie Dürrenmatt, Loetscher und Mann und zeigt die Variabilität des Begriffs „narrative Unzuverlässigkeit“ als nützliches Analysetool auf.
Brigitte Reimann (1933–1973) lebte stets so, als habe sie um die wenige Zeit gewusst, die ihr dafür bliebe. In Neubrandenburg verbrachte sie ihre letzten Jahre. Hier entstanden wesentliche Teile des Romans „Franziska Linkerhand“. Er erschien 1974, ein Jahr nach ihrem Tod, und zählt zu den herausragenden Werken der Literatur der DDR. Ihre Zeit in Neubrandenburg stand im Zeichen des Kampfes gegen ihre tödliche Krankheit. Sie war aber auch durch Lebenslust und intensive Schaffensphasen geprägt.
Der Band versammelt Beiträge einer wissenschaftlichen Tagung, die Fragen der internationalen Rezeption von DDR-Erzählliteratur vor und nach 1990 behandelte. Angestrebt waren vergleichende Untersuchungen, die unterschiedliche normative Orientierungen aufdecken und Rezeptionskonflikte zwischen Ost- und Westdeutschland neu bewerten sollten, wobei der internationalen Rezeption eine besondere Rolle zukam. Die Wechselbeziehungen zwischen ästhetischer Wertschätzung und politisch-ideologischer Beurteilung werden u. a. anhand von Rezeptionszeugnissen zu Werken von Jurek Becker, Günter de Bruyn, Hermann Kant, Erik Neutsch, Brigitte Reimann, Erwin Strittmatter, Maxie Wander und Christa Wolf untersucht.
Zur Ausdifferenzierung des Aufbausystemenin der Romanliteratur der frühen DDR
Das Hauptziel der Studie besteht in der literaturwissenschaftlichen Aufarbeitung eines für die DDR-Literatur grundlegenden Korpus: der Aufbauromane. In Auseinandersetzung mit sowjetischen Vorläufern werden die für das Korpus spezifischen Eigenschaften herausgearbeitet. Textbezogene Einzeluntersuchungen und Werkanalysen machen deutlich, dass das auf den ersten Blick homogen wirkende Korpus in seinen einzelnen Ausprägungen vielfältige Unterschiede aufweist. Ein gestuftes Modell der Variation des Aufbausystems ermöglicht die systematische Beschreibung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Mitglieder des Korpus sowie die Abgrenzung von anderen Korpora. Auf diese Weise können die Aufbauromane mit literaturgeschichtlichen älteren und jüngeren Werkgruppen verglichen und Kontinuitäten und Diskontinuitäten der literaturgeschichtlichen Entwicklung von der frühen Sowjetunion und Weimarer Republik bis zur DDR-Literatur der 60er Jahre erfasst werden. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Aufbauromane einer Poetik gehorchen, die insofern minimalistisch ist, als sie ihre literarische Bedeutung ausschließlich auf der Basis des Systems beziehen, zu dem sie qua Aufbauhandlung gehören.
Der russisch-ukrainische Sprach- und Literaturwissenschaftler Aleksandr Potebnja (1835-1891) steht im Mittelpunkt einer Entwicklung, die von Wilhelm von Humboldt bis zu den russischen Formalisten reicht. Sie vereinigt zwei auf den ersten Blick so verschiedene Begriffe wie innere Form und Poetizität. Es läßt sich zeigen, daß die Sprachkonzeption Wilhelm von Humboldts über Potebnjas Synthese von Sprache und Kunst bis in die Poetiken des russischen Symbolismus und Formalismus fortwirkt. Mittels ausführlicher Analysen der konzeptuellen Filiationen werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Konzeptionen verdeutlicht. Auf diese Weise wird verständlich, warum in Rußland der linguistic turn in der Poetik so früh eingesetzt hat.