Tomáš Halíks Lebensgeschichte ist von spannenden Ereignissen und Erlebnissen bestimmt: seine Kindheit im Stalinismus, sein Übertritt zum Christentum in einer Zeit harter Verfolgungen der Kirche, der 'Prager Frühling' und die sowjetische Besatzung im Jahr 1968. Nach seiner heimlichen Priesterweihe 1978 arbeitet er elf Jahre in der 'Untergrundkirche'. 1989 beteiligt er sich an der 'Samtenen Revolution', danach am schwierigen Aufbau der Demokratie. Er erzählt von seinen engen Beziehungen zu Persönlichkeiten wie Václav Havel, Johannes Paul II., Frère Roger, dem Dalai Lama. Seine Autobiografie verknüpft Tomáš Halík mit Reflexionen zu grundlegenden theologischen Fragen - und mit Einblicken in seine inneren Krisen und Konflikte.
Tomáš Halík Bücher






Ich will, dass du bist
Über den Gott der Liebe
Gott lieben, den Nachsten lieben, Feinde lieben - was konnen wir mit religiosen Aussagen uber die Liebe heute noch anfangen? Manchen Zeitgenossen erscheinen sie wie Satze aus einer langst vergessenen, unverstandlichen Sprache. Tomas Halik nahert sich diesen Fragen mit einer alten Defi nition von Liebe: "Ich will, dass du bist." Er hilft, abseits von Kitsch und grossen Gefuhlen den existenziellen Kern von Liebe zu verstehen: die Sehnsucht nach einem Gegenuber. Ein nachdenkliches Buch uber die tiefe Bedeutung der Liebe. Vielen Menschen klingen biblische Aussagen uber die Liebe (Gott ist die Liebe, Liebe Gott von ganzem Herzen, Gott liebte die Welt, Liebt eure Feinde) wie Satze aus einer unverstandlichen Sprache. Solche religiosen Aussagen kommen ihnen vor wie Musik aus entfernten Welten oder wie Ruinen jener Stadte, in denen fruher einmal ihre Vorfahren lebten. Welche Schlusse lassen sich aus dieser Wahrnehmung ziehen? Mit diesem Buch mochte ich Rechenschaft ablegen uber das, was ich zu lernen versucht habe, uber meine Bemuhungen, diese scheinbar so einfachen und bekannten Satze, die die Bibel uber die Liebe aussagt, tiefer zu verstehen. (Tomas Halik)
Das Evangelium nach Matthäus = Evangelium podle Matouše
- 172 Seiten
- 7 Lesestunden
Fotografická publikace, ve ktere se autor osobitým způsobem pokouší ztvárnit současný pohled na život Ježíše Nazaretského, jak se s ním setkává na své cestě světem. Fotografický příběh je provázen úryvky z Nového zákona, v Kralickém překladu.
Beichtväter haben ihre eigene Weise der Wahrnehmung - so Tomás Halík nach Tausenden von Beichtgesprächen. Wenn er spätabends nach Hause kommt, wirken die Gespräche in ihm nach. Lebensprobleme und Glaubenszweifel, moralische und menschliche Abgründe wurden ihm anvertraut, und oft stellt er die Frage, wie die Gläubigen aus ihrer persönlichen Krise gestärkt und gereift hervorgehen können. Aus diesem Erfahrungsschatz heraus ist dieses Buch geschrieben, in dem auch die Ereignisse der Welt und akute gesellschaftliche Entwicklungen aus der Perspektive des Beichtvaters betrachtet werden. Zugute kommt Tomás Halík hierbei die Einübung in ein genaues Hören, das unmerkliche Erschütterungen, leise Zwischentöne und das, was zwischen den Zeilen steht, wahrzunehmen vermag.
Inmitten der gegenwärtigen Debatte über Glaube und Unglaube lehrt Tomás Halík, dass Gott uns auffordert, mit unseren Zweifeln auszuharren, sie in uns zu tragen und zuzulassen, dass sie uns zur Reife führen. Wer glaubt, muss große Geduld haben können, denn angesichts von Gottes Schweigen sind Glaube, Hoffnung und Liebe drei Aspekte von Geduld. So wie in der biblischen Erzählung der Zöllner Zachäus sein Leben ändert, können auch wir modernen »Zachäuse« uns die Botschaft Jesu zu Herzen nehmen.
Die Zeit der leeren Kirchen
Von der Krise zur Vertiefung des Glaubens
Corona – eine Strafe Gottes? Auf keinen Fall, meint Tomáš Halík und bietet eine Deutung der Pandemie, die den Glauben ebenso berücksichtigt wie die Vernunft. Er sieht in den Ereignissen von 2020 eine Warnung: Die leeren Kirchen während des Lockdowns könnten zum Sinnbild für die nahe Zukunft der Kirche werden. Damit dies nicht geschieht, gilt es, beherzt Abschied zu nehmen von allem, was nicht mehr trägt: »Auch im Christentum muss etwas sterben, um dann in einer neuen, verwandelten Gestalt auferstehen zu können. Und diese neue Gestalt wird bereits geboren und wir können Zeugen und aktive Teilnehmer dieser Geburt sein.« Ein Buch, das nichts beschönigt und gerade deshalb Hoffnung macht.
Berühre die Wunden
- 240 Seiten
- 9 Lesestunden
Zum christlichen Glauben gehört der Mut, die Wunden unserer Welt wahrzunehmen und sie mit dem Glauben zu berühren. Denn wir begegnen Gott überall dort, wo die Menschen leiden. Und auch wenn jemand Christus nicht im traditionellen kirchlichen Umfeld finden kann, ist für ihn noch immer die Möglichkeit gegeben, ihm in den offenen Wunden unserer Welt zu begegnen. In 14 Essays zeigt Tomáš Halík, dass sich ein Glaube „ohne Wunden“ als Illusion erweist. „Das Buch ist eine vom Alltag gesättigte Meditation.“ (forum)
Tomáš Halík thematisiert aktuelle Herausforderungen wie Missbrauchsskandale, Klimawandel und künstliche Intelligenz. Er skizziert das Ideal eines Papstes für Suchende, Raphael, und diskutiert mit ihm die Lage des Glaubens. Halík entwirft eine Vision einer ökumenischen Kirche der Menschlichkeit und bietet ein Bekenntnis der Hoffnung.
Weil Gott sich sehnt, Mensch zu sein
Weihnachtliche Meditationen
Hoffnung wird besonders intensiv empfunden in Zeiten der Krise, im Leben jedes einzelnen Menschen wie auch von Gesellschaften. Wenn sich manche Hoffnungen als bloße Illusionen erweisen, ermöglicht dies der Hoffnung, sich zu reinigen und zu reifen, »in die Tiefe zu zielen« und sich neu auszurichten – Krise ist auch eine Wiege der Hoffnung. Die Hoffnung ist dann wie ein Spalt, durch den die Zukunft einen Strahl ihres Lichtes in die Gegenwart wirft. In diesem Buch würdigt Tomáš Halík verschiedene Gestalten der menschlichen Hoffnung und zeigt, was in ihnen verborgen sein kann – z. B. wenn in alltäglichen Erfahrungen existenzielle Fragen aufscheinen oder wenn darin die Sehnsucht nach dem Absoluten spürbar wird.