700 Jahre nach dem Endsieg herrscht in Deutschland und den unterworfenen Ländern eine Gesellschaftsordnung vor, die unvorstellbar erscheint. Hitler ist zum Gott erklärt worden, Frauen werden nicht als Menschen betrachtet, Christen sind eine wildlebende Gattung. Aber was ist in einer fiktiven Zukunft, nach einem solchen zeitlichen Abstand, überhaupt unvorstellbar? Katharine Burdekin veröffentlichte ihren vielleicht bedeutendsten Roman »Swastika Night« (»Nacht der braunen Schatten«) im Jahr 1937, und es sollte den Leser nicht verwundern, hier inhaltliche Parallelen zu den später erschienenen Romanen »1984« von George Orwell und »Man in the High Castle« von Philip K. Dick zu entdecken, die sich augenscheinlich beide bei Burdekin bedienten. Die Autorin war eine lesbische Feministin, zu ihrer Zeit (*1896/†1963) eine Außenseiterin, was sowohl ihren Lebensstil – sie lebte mit einer Frau zusammen – als auch ihren Intellekt anbelangte. »Nacht der braunen Schatten« wird mit dieser Ausgabe aus seinem Schattendasein in Deutschland herausgerissen – denn wer wusste schon von der Existenz dieses außergewöhnlichen Werkes? – und eingereiht in die Güteklasse A der Alternativweltromane. Eine Entdeckung, die sich lohnt!
Murray Constantine Bücher
Diese Autorin erforscht tiefgreifende Fragen der menschlichen Erfahrung durch eine einzigartige literarische Linse. Ihre Werke untersuchen oft die Feinheiten von Beziehungen und das Innenleben ihrer Charaktere. Leser schätzen ihre aufschlussreichen Beobachtungen und ihre Fähigkeit, die subtilen Nuancen von Emotionen und Gedanken einzufangen. Ihr Schreiben ist von einem starken intellektuellen Strom und einer poetischen Qualität geprägt.
