Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Wie überall im Deutschen Reich wurde dieses Ereignis auch in der preußischen Provinz Brandenburg von den Anhängern der neuen Regierung gefeiert. Gleichzeitig setzte die Verfolgung der politischen Gegner der neuen Regierung ein. Örtliche SA-Standarten, SS und Polizei verschleppten überwiegend Kommunisten und Sozialdemokraten, darunter auch viele Abgeordnete von Stadt- und Landesparlamenten, in provisorische Haftstätten. Bis zum Sommer 1933 entstanden allein in der damaligen Provinz Brandenburg neun Konzentrationslager. Genutzt wurden leer stehende Fabrikgebäude, Garagen, alte Schulen oder Keller. Viele der Inhaftierten überlebten die Torturen nicht. Lokalzeitungen berichteten breit über die Verhaftungen und Konzentrationslager. Der Band dokumentiert eine Wanderausstellung der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen über diese frühen Konzentrationslager in der Provinz Brandenburg. Viele dieser oft kurzzeitigen Folterstätten sind heute vergessen.
Günter Morsch Bücher






Mord und Massenmord im Konzentrationslager Sachsenhausen 1936-1945
Murder and mass murder in Sachsenhusen concentration camp 1936-1945
Die Ausstellung im original erhaltenen „Kommandantenhaus“ zeigt das Zusammenwirken und Ineinandergreifen der sechs Abteilungen des Kommandanturstabes und der KZ-Wachmannschaft bei der Planung und Durchführung von Massenmordaktionen. Beispielhaft werden zwei größere Mordaktionen von 1941 und 1945 parallel betrachtet. Die Ausstellung thematisiert auch die Biografien der SS-Täter und die juristische Verfolgung ihrer Verbrechen im KZ Sachsenhausen. Der Katalog enthält nahezu alle Texte und zahlreiche Abbildungen der Dauerausstellung „Die Konzentrationslager-SS 1936-1945: Arbeitsteilige Täterschaft im KZ Sachsenhausen“.
Der Katalog enthält alle Texte und zahlreiche Abbildungen der Dauerausstellung „Die Konzentrationslager-SS 1936-1945: Exzess- und Direkttäter im KZ Sachsenhausen“.
Die Zentrale des KZ-Terrors
Die Inspektion der Konzentrationslager 1934–1945. Eine Ausstellung am historischen Ort
Im Frühjahr 1934 unterstellten die Nationalsozialisten alle Konzentrationslager einer neu geschaffenen Dienststelle der SS: der „Inspektion der Konzentrationslager“ (IKL). Im Auftrag des Reichsführers SS Heinrich Himmler verwaltete die IKL 32 Hauptlager mit über 1000 Nebenlagern. Von 1938 bis Kriegsende residierte die IKL in einem von Häftlingen erbauten repräsentativen Gebäude am Rande des KZ Sachsenhausen in Oranienburg. Etwa 100 SS-Männer entschieden hier über Ernährung, Bekleidung und Unterbringung der Häftlinge, über Transporte und Todesmärsche, über Strafen und Hinrichtungen, Zwangsarbeit, medizinische Experimente und Massenmorde.
Sachsenhausen, das "Konzentrationslager bei der Reichshauptstadt"
Gründung und Ausbau
- 292 Seiten
- 11 Lesestunden
Sachsenhausen, das „Konzentrationslager bei der Reichshauptstadt“, wurde im Sommer 1936 unter großen Opfern von Häftlingen errichtet. Exakt zum gleichen Zeitpunkt jubelten nur wenige Kilometer entfernt Hunderttausende Hitler bei den Olympischen Spielen in Berlin zu. Sachsenhausen wurde vom „Reichsführer SS“ Heinrich Himmler als „vollkommen neues, jederzeit erweiterungsfähiges, modernes und neuzeitliches Konzentrationslager“ bezeichnet. Als erster großer, von einem SS-Architekten durchgeplanter KZ-Komplex war das nur acht Kilometer vor den Toren Berlins gelegene Lager Modell und SS-Ausbildungsstätte zugleich. Die Publikation schildert die Entstehung des Lagers bis zum Weggang des ersten Kommandanten im Sommer 1937. Sie enthält nicht nur alle maßgeblichen Dokumente und Pläne, sondern zeigt auch fast 100 Fotos dieser ersten Ausbauphase.
Vergessene Vernichtung?
- 244 Seiten
- 9 Lesestunden
Am späten Abend des 18. November 1939 trieb die SS mehr als 1100 tschechische Studenten und etwa eine Woche später, am 28. November, 169 Professoren und Dozenten der Krakauer Hochschulen auf den Appellplatz des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Das Schicksal der Intellektuellen aus Polen und Tschechien erregte in dem mit mehr als 14 000 Häftlingen völlig überfüllten Konzentrationslager Sachsenhausen großes Aufsehen. Der Band dokumentiert eine Sonderausstellung der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen, der Jagiellonen-Universität Krakau und der Karls-Universität Prag über die Verschleppung der Krakauer Professoren, der tschechischen Studenten und großer Teile der polnischen Kurie in das Konzentrationslager Sachsenhausen kurz nach Kriegsbeginn.
Neue Studien zu nationalsozialistischen Massentötungen durch Giftgas
- 477 Seiten
- 17 Lesestunden
Mehr als ein Vierteljahrhundert nach der ersten umfassenden Darstellung zum Thema „Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas“, die die KZ-Überlebenden Eugen Kogon und Hermann Langbein 1983 zusammen mit anderen vorlegten, wird hier der neueste Forschungsstand präsentiert. International ausgewiesene Wissenschaftler thematisieren die historischen Hintergrunde wie auch die naturwissenschaftlichen und technischen Voraussetzungen der Massentötungen durch Giftgas und ihre konkrete Durchführung im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten. Darüber hinaus werden in länderspezifischen Beiträgen Positionen international agierender Holocaust-Leugner in den Blick genommen und Gegenstrategien formuliert.
Mittel- und langfristige Perspektiven für den Waldfriedhof Halbe
- 240 Seiten
- 9 Lesestunden
Der Waldfriedhof in Halbe ist die größte Kriegsgräberstätte des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. Seit der deutschen Einheit ist er wegen der Vereinnahmungsversuche von Rechtsextremisten und des dagegen gerichteten zivilgesellschaftlichen Protests immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Im Jahr 2009 legte eine Arbeitsgruppe von Experten aus Wissenschaft, Gedenkstätten und Initiativen sowie Vertretern zuständiger Behörden ihren Abschlussbericht vor, der Maßnahmen zum künftigen Umgang mit dem Ort definiert. Die Experten setzen dabei in erster Linie auf historische Aufklärung und Information: Die komplexe „Gemengelage“ des Waldfriedhofs soll erklärt und auf diese Weise der Mythos der „Kesselschlacht“ dekonstruiert werden. Neben dem Abschlussbericht enthält der Band Beiträge weiterer Sachverständiger und zahlreiche Abbildungen.
Die Ausstellung im Gebäude der ehemaligen Häftlingsküche ist die letzte große Dauerausstellung im Rahmen der 1993 begonnenen Neugestaltung der Gedenkstätte Sachsenhausen. In der Mitte des Gedenkstättengeländes gelegen, erfüllt die Präsentation eine Art „Verweisfunktion“ auf die übrigen zwölf Ausstellungen der Gedenkstätte. Darüber hinaus gibt sie einen kompakten Überblick über ausgewählte Ereignisse aus der Geschichte des KZ Sachsenhausen. Sie veranschaulicht wichtige Geschehnisse im Lager wie die Gründung 1936, die Masseneinlieferungen 1938, den Kriegseinschnitt 1939, den Massenmord an den sowjetischen Kriegsgefangenen 1941, die Gründung der Außenlager ab 1942/43 sowie die Endphase mit den Massenmorden und Todesmärschen und schließlich die Befreiung. Durch die Anordnung dieser Geschehnisse in der Ausstellung ergibt sich ein Muster von Ereignissen im Raum, das auch Zusammenhänge sowie Konstanten und Veränderungen in der Entwicklung des KZ Sachsenhausen sichtbar macht.