Lange bevor es eine Soziologie gab, wurde bereits um 1800 das 'Soziale' als eigengesetzliches Gebiet zwischen transzendentaler Freiheit und natürlicher Bestimmung des Menschen erkannt. Poetiken des 'Sozialen' beanspruchen seither besondere Gestaltungsmöglichkeiten des menschlichen Miteinanders durch die Kunst. Dabei zielen sie auf eine genuin ästhetische Neubegründung des Gemeinwesens jenseits der Politik als Zivilgesellschaft. Diese Arbeit gibt eine grundsätzliche Bestimmung solcher Poetiken des 'Sozialen' und verfolgt die Genese einer ihrer frühesten Ausprägungen im Detail. Ausgehend von den spezifischen wissensgeschichtlichen Voraussetzungen um 1800 untersucht sie die Formierungsprozesse von Achim von Arnims Poetik des 'Sozialen' bis zum Versuch ihrer praktischen Einlösung in Des Knaben Wunderhorn. Die Studie erschließt das Frühwerk Arnims und ist zugleich ein Beitrag zur Wissensgeschichte des 'Sozialen' außerhalb seiner Wissenschaft.
Urs Büttner Reihenfolge der Bücher






- 2020
- 2017
Phänomene der Atmosphäre
- 451 Seiten
- 16 Lesestunden
Vor dem Hintergrund der Diskussion um Anthropozän und Klimawandel zeichnet der Band die historische Veränderung atmosphärischer Erscheinungen im Bezug auf sich wandelnde Erkenntnisverfahren nach. Die Beiträge des Bandes konfrontieren die wissenschaftliche Erforschung atmosphärischer Phänomene mit ihren ästhetischen Wahrnehmungsweisen und fragen dabei nach dem spezifischen Wissen der Literatur. Während der erste Teil des Bandes eine Vielfalt disziplinärer Zugänge zur Atmosphäre – von der Architektur über das Militärwesen bis hin zur Ökonomie – vereint, fokussiert der zweite Teil konkrete Phänomene wie Wolken, Nebel und Schnee.
- 2015
Poiesis des Sozialen
Achim von Arnims frühe Poetik bis zur Heidelberger Romantik (1800-1808)
- 496 Seiten
- 18 Lesestunden
Das Buch untersucht die Entwicklung des sozialen Begriffs und dessen künstlerische Dimensionen, die bereits um 1800 erkannt wurden. Es thematisiert, wie Poetiken des Sozialen die Gestaltung menschlicher Beziehungen durch Kunst hervorheben und eine ästhetische Neubegründung des Gemeinwesens anstreben, die über politische Strukturen hinausgeht. Der Fokus liegt auf der Wechselwirkung zwischen transzendentaler Freiheit und der natürlichen Bestimmung des Menschen, was zu einem tieferen Verständnis von Zivilgesellschaft führt.
- 2015
Durch die Ausbreitung von Schreibmaschine und Computer verliert das handschriftliche Schreiben seine Bedeutung nicht. Mit dem Verlust seiner Selbstverständlichkeit treten besondere Qualitäten erst hervor. 0Wie genau ändert sich die Rolle des Schreibens mit der Hand, seitdem technische Schreibmedien zur Verfügung stehen? Warum wird Handschrift nach wie vor so stark mit der Präsenz des Autors assoziiert? Wie beeinflusst die Entscheidung für oder gegen das Schreiben von Hand die Produktion von Literatur? Diese Fragen untersucht der Band aus medien- und literaturwissenschaftlicher sowie wissensgeschichtlicher Perspektive. Orientierten sich Untersuchungen bisher an der Abfolge der dominierenden Medien, nimmt dieser Band den Medienwandel unter Beachtung von Interferenzen in den Blick, die sich aus der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen ergeben.
- 2011
Potentiale der symbolischen Formen
- 136 Seiten
- 5 Lesestunden
Urs Büttner studierte Germanistik, Soziologie und Philosophie in Hagen, Eichstätt, Konstanz, Tübingen und Harvard. Martin Gehring studierte Allgemeine Rhetorik, Neue und Neueste Geschichte, Neue Deutsche Literatur und Politikwissenschaften in Tübingen und Hagen. Mario Gotterbarm studierte Philosophie, Neuere Deutsche Literatur- und Kunstgeschichte in Tübingen und Kommunikationswissenschaft in Hohenheim. Lisa Herzog arbeitet an ihrer Doktorarbeit in Politischer Philosophie an der University of Oxford.
- 2010
Fritz Lang: M - Eine Stadt sucht einen Mörder
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden