Erotische Literatur in der Bibel? Viele Menschen - seien es Christen, Juden oder Atheisten - dürften diese Frage spontan mit einem "Nein" beantworten. Mit Hilfe von fünf Aufsätzen zu Passagen aus dem 1. Kapitel des Hohelieds und einem Aufsatz zur Wahrnehmung des Hohelieds in der Renaissancezeit widerlegt der Autor dieses verbreitete Vorurteil - freilich nicht als Erster: Schon Renaissancekomponisten und -maler hatten den erotischen Charakter der im Hohelied gesammelten Liebesgedichte wieder entdeckt, der im frühen Juden- und Christentum durch allegorische Konstruktionen verdeckt worden war.
Rüdiger Bartelmus Bücher






Theologische Klangrede - musikalische Resonanzen auf biblische Texte
- 296 Seiten
- 11 Lesestunden
Theologie und Musik - Musik und Theologie: Die Frage nach der Beziehung bzw. der gegenseitigen Beeinflussung dieser beiden eigenständigen, aber doch auch eng aufeinander bezogenen Größen bildet das einigende Band, das die zehn hier vorgelegten Aufsätze zusammenhält. In der Mehrzahl der Beiträge geht es um die Frage, was passiert, wenn biblische Texte mit musikalischen Mitteln zum Sprechen gebracht werden. Es wird aber auch in umgekehrter Richtung gefragt, wie aus biblischen Vorlagen Textbücher entstehen, die geeignete Vorlagen für Kompositionen bilden können; das schließt Reflexionen betreffs der Übersetzbarkeit solcher Texte in andere Sprachen ein. Nur der Aufsatz zu den Davidpsalmen ist etwas anders fokussiert: Es geht um die Rolle der Psalmen in der Musik- wie in der Theologiegeschichte.