Groteske und humorvolle, realistische und phantastische Geschichten über Fortschrittswahn, Globalisierung und die Entfremdung zwischen Mensch und Natur. Levis OEuvre ist durchdrungen von dem Wunsch, den Verschonten das Unvorstellbare zu erzählen. Wir sind die Zauberlehrlinge, die die Kräfte, die sie entfesselt haben, immer weniger beherrschen. Geschichten von einer Zukunft, die Schauplatz beunruhigender Experimente ist. Ernst und Satire liegen nah beieinander in diesen 14 Erzählungen, in denen sich Levis Interesse an den Naturwissenschaften mit seiner literarischen Begabung verbindet. »Auf irritierende Weise aktueller denn je.« Focus Inhalt: - Mnemagogien - Zensur in Bitinien - Cladonia rapida - Das Maß der Schönheit - Vollbeschäftigung - Schutz - Richtung Sonnenuntergang - Die Synthetischen - Rote Lämpchen - Vilmy - Knall - Unsere schönen Spezifikationen - Psychofant - Auf die Stirn geschrieben
Primo Levi Bücher
Primo Levi war ein Chemiker und Schriftsteller, dessen Werke die menschliche Erfahrung, das Gedächtnis und die Ethik mit tiefem Einblick erforschen. Sein Schreiben, das oft aus seinen persönlichen Erfahrungen schöpft, zeichnet sich durch ruhige Präzision und eine bemerkenswerte Fähigkeit aus, die Komplexität der menschlichen Natur zu verstehen. Er schuf bleibende Werke, die die Gefahren des Hasses und die Bedeutung moralischer Standhaftigkeit widerspiegeln.







Zeugnis der Zeit Dieses letzte, ergreifende Werk Primo Levis ist sein Vermächtnis. Levi, der in seinen autobiografischen Berichten über seine Zeit in Auschwitz geschrieben und über die Welt der nationalsozialistischen Konzentrationslager berichtet hat, fasst in diesem Buch noch einmal all die Themen zusammen, die ihn sein Leben lang beschäftigten.
Der Freund des Menschen
- 296 Seiten
- 11 Lesestunden
Aus der Reihe »Autorenbibliothek« »Ein Buch voll verblüffender und bitterer Phantasien, Spielereien eines Naturwissenschaftlers, dem sowohl die Natur wie die Wissenschaft anrüchig geworden sind.« ›Die Zeit‹ »Ich bin ein ganz normaler Mensch«, sagt Levi, »ein Mensch mit einem guten Gedächtnis, der einmal in einen Strudel geraten ist, aus dem er mit mehr Glück als Verstand herausfand …« Levi kleidet sein humanistisches Anliegen erzählerisch in phantastische Gewänder und der ironische, bisweilen pessimistische Unterton verstärkt nur die Ernsthaftigkeit, mit der er das Menschliche verteidigt wissen will. Inhalt: aus Storie naurali: - Der Reimwerker - Engelgleicher Schmetterling - Die wohlfeile Ordnung - Der Freund des Menschen - Ein paar Verwendungsmöglichkeiten - Vertamin - Dornröschen in der Tiefkühltruhe - Quaestio de Centauris - Der sechste Tag aus Vizio di forma: - Von ferne betrachtet - Tüchtige Geschäftemacher - In bester Absicht - Im Park - Recuenco: Die Himmelsamme - Recuenco: Der Rafter - Der Schmied seiner selbst - Der Knecht - Wunderbar ist das Wasser aus Lilít e alteri racconti: - Ein geruhsamer Stern - Die Gladiatoren - Das Tier im Tempel - Disphylaxe - Die Brückenbauer
Atempause
- 245 Seiten
- 9 Lesestunden
Der mühevolle Weg in die Freiheit 27. Januar 1945, der Tag der Befreiung. Nun beginnt für die Überlebenden die abenteuerliche Heimreise von Auschwitz nach Turin: eine neunmonatige Odyssee aus dem Alptraum des KZ zurück ins Leben. Pirmo Levis bewegender autobiographischer Roman wurde jetzt von Francesco Rosi mit John Turturro und Rade Serbedzija in den Hauptrollen verfilmt.
Auf der Suche nach einer neuen Heimat »Daß wir Juden sind, versteht sich von selbst. Daß wir bewaffnet waren, können wir nicht leugnen ... Sagt, daß wir Partisanen sind.« Irgendwo in den Wäldern von Weißrußland begegnen sich 1943 zwei versprengte Soldaten der Roten Armee. Beide haben ihre Einheit verloren, beide sind Juden, und so ziehen sie gemeinsam weiter. Eines Tages stoßen sie auf Blockhütten, in denen sich weitere Juden inmitten der verschneiten Sümpfe versteckt halten. Doch das Quartier wird von Deutschen entdeckt, und nur wenigen Männern und Frauen gelingt die Flucht. Sie wandern weiter nach Westen, ein schlecht ausgerüsteter Haufen zwischen allen Fronten, eine jüdische Partisaneneinheit, die aussieht wie eine vagabundierende Banditenbande, von den Deutschen verfolgt, von Russen wie Polen beargwöhnt, geduldet, gemieden. »Wann, wenn nicht jetzt«, singen die Partisanen den Talmud zitierend, »sollen wir den Stein schleudern gegen Goliaths Stirn?«
Ein Jahr Hölle in Auschwitz Dieser Band beschreibt das Jahr, das Primo Levi in Auschwitz verbracht hat: vom Februar 1944 bis zum Januar 1945. »Nicht um neue Anschuldigungen vorzubringen, habe ich dieses Buch geschrieben«, sagt Levi, »sondern als Dokument für das Studium einiger zentraler Aspekte des menschlichen Seelenlebens.« Die zentrale Frage freilich, die Titelfrage, wird von Levi auf zweifach Weise beantwortet: Mensch ist, wer tötet, wer Unrecht zufügt oder erleidet. Kein Mensch higegen ist, wer darauf wartet, daß sein Nachbar endlich stirbt, damit er ihm ein Viertel Brot abnehmen kann, kein Mensch ist jener, der noch im Todeskampf beständig sein Jawohl murmelt. Und unauslöschlicher als die Tätowierungen auf dem Unterarm ist den Überlebenden die Erinnerung an die Zeit, in der sie keine Menschen waren, ins Gedächtnis eingebrannt.
Angeordnet wie die chemischen Elemente lässt Primo Levi noch einmal die entscheidenden Stationen seines Lebens an sich vorüberziehen: die Jugend in Turin, die ersten Liebschaften, Mussolinis »Rassengesetze«, Auschwitz, die Zeit nach dem Krieg und die Kämpe um die Rückkehr zur Normalität.
So war Auschwitz
Zeugnisse 1945-1986. Mit Leonardo De Benedetti
Kurz nach der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 1945 verfasste der Chemiker Primo Levi zusammen mit dem Arzt Leonardo De Benedetti im Auftrag der russischen Kommandantur einen Bericht über die hygienisch-medizinische Organisation von Auschwitz III. Dieser erschütternde, wenig bekannte Text ist der Beginn von Levis weltbedeutendem Werk, das für ein Schreiben gegen das Vergessen und eine kritische Hinterfragung der Gegenwart steht. Neben dem „Bericht“ versammelt „So war Auschwitz“ zum Großteil unveröffentlichte Artikel, Reden, Briefe und Zeugenaussagen aus über vierzig Jahren. Ein in seiner dokumentarischen Dichte und chronologischen Breite einzigartiger Band, der eine neue Dimension von Levis Werk erschließt.
Primo Levi wurde im Januar 1945 von der Roten Armee aus dem Vernichtungslager Auschwitz befreit. Sein autobiographischer Bericht „Ist das ein Mensch?“ wurde weltbekannt und in viele Sprachen übersetzt. Erstmals in deutscher Sprache erscheint hier ein Gutachten für seine Befreier, das Levi, von Beruf Chemiker, 1946 gemeinsam mit dem Arzt Leonardo Debenedetti über die hygienische und medizinische Situation im Lager anfertigte. Der französische Literaturwissenschaftler Philippe Mesnard, der den Text wiederentdeckte, schildert in seiner Einleitung die Umstände der Entstehung und den Zusammenhang mit Levis literarischem Werk.
Im Januar 1987 nahm Primo Levi den Vorschlag des Kritikers Giovanni Tesio an, gemeinsam eine Biografie zu schreiben. Beide waren sich der Herausforderungen bewusst, als sie ihr erstes ausführliches Gespräch führten. Levi, der unter Depressionen litt und sich auf eine bevorstehende Operation vorbereitete, fragte: „Hast du dir schon eine Strategie überlegt?“ Er wollte, dass Tesio seine Geständnisse „übersetzt“, also interpretiert und einordnet. Es gab nur zwei weitere Treffen, bevor Levi am 11. April 1987 aus seiner Wohnung stürzte, wobei die Umstände seines Todes bis heute umstritten sind. Seine Witwe hielt einen Freitod für ausgeschlossen und verhinderte die Veröffentlichung der nun erstmals erscheinenden Gespräche. In diesen äußert sich Levi offen und emotional, spricht über seine Universitätszeit, Beziehungsprobleme, Faschismus und Widerstand. Er reflektiert über seine eigene Schuld und politische Naivität. Obwohl die Biografie nicht zustande kam, bietet dieses Protokoll einen tiefen, persönlichen Einblick in Levis Selbstverständnis als Autor, der das Schreiben als eine Pflicht betrachtete.

