Marie, eine geschiedene 47-jährige Literaturprofessorin verbringt ihre Sommerferien in Krumau in einer nahezu leeren Wohnung ihrer Schwester. Als sie im Strom der Touristen durch die Gassen flaniert, begegnet sie dem jungen Buchhändler Filip. Ihre aufkeimende Romanze atmet die Atmosphäre eines heißen Julis und erinnert an literarische Vorbilder. Dabei hatte Marie Krumau vor allem gewählt, weil sie hoffte, ihr Verhältnis zur Schwester und den alten und kranken Eltern verbessern zu können und sich um ihre eigene Einsamkeit zu kümmern. Denn sie steckt in einer Lebenskrise: Erinnerungen an die Vergangenheit überkommen sie, und die Aussicht aufs nahende Alter ist auch nicht erfreulich. In der Tradition starker männlicher Vorbilder überlegt sie, was war, wie sie in Zukunft leben will und was sie von einer „Shakespeare-Liebe“ erwarten kann.
Jiří Hájíček Reihenfolge der Bücher
Jiří Hájíček kehrt in seinem literarischen Schaffen häufig zu Themen des Landlebens und volkstümlicher Traditionen zurück, die er mit viel Gespür für Details und Sprache in realistischer und subtil stilisierter Form darstellt. Seine Kurzgeschichten und Novellen untersuchen eindringlich menschliche Beziehungen und deren Verbindung zu Boden und Landschaft, oft mit Betonung auf tiefere menschliche Emotionen und existenzielle Fragen. Hájíčeks Prosa zeichnet sich durch einen starken erzählerischen Fluss und fesselnde Geschichten aus, die bei Lesern nicht nur in der Tschechischen Republik, sondern durch Übersetzungen seiner Werke auch international Anklang finden.







- 2021
- 2019
„Entlang einer der Höhenlinien des Hügels hatte er bald den Wald erreicht, schritt auf dem weichen Boden aus und sog den Duft der Stämme ein. Schon lange hatte er sich nicht mehr so glücklich gefühlt.“ Statt der ersehnten Ruhe erwarten einen von Schlaflosigkeit und Eheproblemen geplagten Städter auf dem Land seine erste große Liebe mit ihren familiären Problemen, Indianer mit spirituellen Empfehlungen und Erinnerungen an einen visionären Flugpionier, dessen Flügel noch auf einem alten Dachboden versteckt sein könnten.
- 2018
Der hauptsächlich in realistischer Prosa schreibende Autor schöpft thematisch aus Erinnerungen an die südböhmischen Dörfer nach dem Zweiten Weltkrieg. In einem Rahmen aus schöngeistiger Literatur übt er die Funktion eines Chronisten, Dokumentaristen, Historikers aus. Anhand der dramatischen Geschichten bestimmter Individuen zeigt er die brutalen Bewegungen und Spannungen der großen geschichtlichen Ereignisse auf. Freiheit wird bei ihm dem (vor allem kommunistischen) Totalitarismus gegenübergestellt. Dabei behandelt er die grundlegenden Kategorien der menschlichen Existenz: Schuld, Strafe und Vergebung.