Der Schrei des Schweigens
Mein Leben für die Freiheit in Russland
Im Jahr 2014 steht Ildar Dadin immer wieder vor dem Kreml, wo er still und beharrlich gegen die aggressive Außenpolitik Russlands und den Krieg in der Ukraine protestiert. Mit selbstgemalten Plakaten, die Botschaften wie „Putin – eine Schande für Russland“ tragen, ist sein Protest einsam, da friedliche Demonstrationen unter dem Eindruck der Ukraine-Krise verboten sind. Dadin wird mehrfach verhaftet und schließlich zu drei Jahren Lagerhaft in der berüchtigten Strafkolonie IK-7 verurteilt. Dort wird er systematisch gefoltert und steht kurz vor dem Zusammenbruch. In einem heimlichen Brief an seine Frau beschreibt er die unmenschlichen Zustände im Lager und bittet sie, seine Worte zu veröffentlichen, was ihn in Lebensgefahr bringt. Als seine Notizen im Internet auftauchen, wird die internationale Presse auf seinen Fall aufmerksam. Ermutigt durch die weltweite Unterstützung reicht Dadin eine Klage gegen seine Inhaftierung ein. Im Februar 2017 gelingt ihm das Unvorstellbare: Er erwirkt nicht nur seine Freilassung, sondern auch eine Überarbeitung des Gesetzes, das ihn zuvor ins Gefängnis brachte. In seinem mit Spannung erwarteten Buch schildert Dadin ausführlich sein Martyrium im Arbeitslager und bietet tiefgreifende Einblicke in die politische Situation und die Menschenrechtslage in Russland.