Die Gedichte thematisieren die apokalyptischen Umwälzungen der Oktoberrevolution und deren tiefgreifenden Einfluss auf das individuelle und kollektive Leben. Sie reflektieren eine Welt, in der Werte umgewertet werden und das einst Helle in Dunkelheit verwandelt wird. Der Autor thematisiert das Exil und die Verbannung, inspiriert von Ovids Tristia, und schafft prophetisch-poetische Visionen einer düsteren Zukunft. Durch diese Metamorphosen-Gedichte wird ein moderner Orpheus zum Ausdruck gebracht, der die Schrecken und Hoffnungen einer veränderten Realität in Worte fasst.
Osip Mandelstam Reihenfolge der Bücher
Osip Mandelstam war ein russischer Dichter und Essayist, eine zentrale Figur der akmeistischen Bewegung. Sein Werk fängt die turbulente Ära der russischen Revolution und den Aufstieg der Sowjetunion ein. Mandelstams Gedichte und Essays werden für ihre intellektuelle Strenge und formale Eleganz gefeiert und behandeln oft Themen wie Erinnerung, Kultur und individuelle Freiheit vor dem Hintergrund repressiver Regime. Seine ausgeprägte Stimme und seine literarische Bedeutung bestehen trotz der tragischen Umstände seines Lebens fort.







- 2024
- 2021
Der Stein verneint das Joch des Staubes
Aus dem Russischen übersetzt von Andreas Andrej Peters
Die wortgewandte Neuübersetzung von Ossip Mandelstams frühem Gedichtband "Der Stein" durch den Lyriker Andreas Andrej Peters wird erstmals durch sämtliche Gedichte aus dem Umkreis des "Stein-Wurfs" ergänzt. Zum Vorschein kommt die "ungeheure lyrische Intensität", die Joseph Brodsky dem Dichter attestierte, in dem Nebeneinander von Sakralem und Profanem, Erhabenem und Spottendem, das Mandelstams große poetische Freiheit charakterisiert. Anna Achmatowa schrieb: "Mandelstam hatte keine Lehrer. Darüber lohnt es sich nachzudenken. Ich kenne in der Weltpoesie nichts Vergleichbares. Wir wissen, woher Puschkin und Blok kommen, aber wer verrät uns, woher kam über uns diese göttliche Harmonie, die wir 'Gedichte Ossip Mandelstams' nennen."
- 2015
Bahnhofskonzert
Das Ossip-Mandelstam-Lesebuch
Zum 125. Geburtstag von Ossip Mandelstam am 15. Januar 2016 Lange Zeit verschloss das »Jahrhundert der Wölfe« den Zugang zu Ossip Mandelstam. Sein Werk, ein Meilenstein der Weltliteratur, blieb in Russland bis in die 80er Jahre verboten. Für den deutschsprachigen Leser machte es Ralph Dutli mit seiner zehnbändigen Ausgabe im Ammann Verlag auf mustergültige Weise zugänglich. Mit viel gelobten Übersetzungen, präzisen und ausführlichen Kommentaren und glänzenden Nachworten erschloss er uns einen bis dahin Unbekannten. In diesem Band zieht Ralph Dutli eine Summe seiner Arbeit: Entstanden ist ein lebendiges Porträt Ossip Mandelstams aus Gedichten, Geschichten, Essays und Erinnerungen: der Gesang des »modernen Orpheus« (Joseph Brodsky). Eine Einladung zum Staunen. »Ossip ist ein Schrank voller Überraschungen.« Anna Achmatowa
- 2005
Du bist mein Moskau und mein Rom und mein kleiner David
Gesammelte Briefe 1907 - 1938
Die über zweihundert Briefe in ›Du bist mein Moskau und mein Rom und mein kleiner David‹ sind wertvolle Lebensdokumente Ossip Mandelstams. Sie beginnen mit einer Karte des nach Paris reisenden Studenten Mandelstam und enden mit dem letzten, auf einen Zettel gekritzelten Schreiben aus dem Transitlager bei Wladiwostok. Immer wieder scheint Mandelstams Kampf um seine Würde als Mensch, Dichter und Zeitgenosse auf, ein Kampf, der nach der Oktoberrevolution immer erbitterter und verzweifelter geführt wurde. Neben Zeugnissen der Verfolgung und des Widerstandes findet sich in dem Briefwerk auch das Zeugnis einer ungewöhnlichen Liebe. In den rund achtzig Briefen an seine Frau Nadeschda ist diese Liebe in ihren zärtlichen Alltagsgesten und ihrer unbändigen Lebensfreude lesbar. ›Du bist mein Moskau und mein Rom und mein kleiner David‹ lässt die Hintergründe von Ossip Mandelstams dichterischen Schaffen, die chaotischen Lebensumstände und widrigen politischen Verhältnisse erkennen, denen die Leuchtkraft eines der bedeutendsten literarischen Werke des 20. Jahrhunderts abgerungen werden musste.
- 1999
Hrsg. v. Dutli, Ralph. Zahlr. Beiträge. Mit Phot. 145 S.
- 1999
Du bist mein Moskau und mein Rom und mein kleiner David
Gesammelte Briefe 1907-1938
- 1996
Tristia
- 302 Seiten
- 11 Lesestunden
Wie kaum ein anderer hat sich der russische Schriftsteller Ossip Mandelstam (1891 - 1938) bemüht, das brüchige Kulturfundament des nachrevolutionären Rußland zu retten. In den Augen des Autors erscheint der staatlich dekretierte Geschichtsoptimismus als grausames und zugleich schwaches »Zeittier«, die Sowjetherrschaft als »Joch von Bosheit und Gewalt«. Mandelstam schreibt in seinen Gedichten aus den Jahren 1916 - 1925 gegen das Vergessen, seine Gedichte sind beseelt von einer allumfassenden »Sehnsucht nach Weltkultur«. Es sind Gedichte des Abschieds und der Schuld, auch des Exils. Tristia ist zugleich die am stärksten von Liebe durchdrungene Gedichtsammlung Mandelstams. Die Frauengestalten in Tristia - ein ganzer Reigen von Musen, sind den Mythen, der Literatur oder dem Leben entstiegen. Mandelstam verdichtet die Liebe zu einer von Eros und Tod gleichermaßen inspirierten, zärtlichen Litanei, und dieser (zweisprachige) Band enthält denn auch einige der schönsten Liebesgedichte der russischen Lyrik.
- 1994
Über den Gesprächspartner
Gesammelte Essays I 1913-1924
In diesem ersten Band der zweibändigen Essay-Ausgabe sind Ossip Mandelstams theoretische Arbeiten aus den Jahren 1915 bis 1924 versammelt. Der Autor erweist sich in diesen Schriften als markante Figur im Disput der literarischen Gruppen in Rußland in den ersten beiden Dekaden unseres Jahrhunderts. Den Vertretern des russischen Symbolismus und dem innovationsbesessenen Futurismus hält er seine Position entgegen, die Werte des sogenannten ›Akmeismus‹: Konkretheit, Präzision, Diesseitigkeit, Bejahung der Kultur als eines lebendigen Gedächtnisses. Es handelt sich um Texte ganz verschiedener Tonart: da ist das apokalyptische Pathos der Revolutionszeit spürbar, da finden sich Ironie, Lust an Polemik, am Spott. Und es finden sich höchst originelle Charakterisierungen von literarischen Zeitgenossen (zum Beispiel Pasternaks). Der Band hält auch Überraschungen bereit - etwa das einfühlsame Interview mit Ho Chi Minh aus dem Jahr 1923. In seinen Essays ist natürlich auch Mandelstams geistige Biographie eingeschrieben, hier eröffnen sich die gedanklichen Hintergründe seiner Weltsicht und seiner Poetik. Diese Texte sind, so die ›Süddeutsche 2eitung‹, »das geistige Vermächtnis eines großen Europäers«.



