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Arno Schmidt

    18. Jänner 1914 – 3. Juni 1979

    Arno Schmidt etablierte sich mit seiner experimentellen Prosa als der herausragende Modernist der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Er strebte danach, moderne Formen zu entwickeln, die den Abläufen des bewussten und unterbewussten Geistes genauer entsprachen und eine von ihm als entweiht empfundene Literatursprache zu revitalisieren. Beeinflusst von James Joyce und Sigmund Freud, erforschen seine komplexen Werke die Sprachmorpheme, die unterbewusste Wünsche verraten. Reich an Rabelais-Humor und tiefem Engagement für die intellektuellen Errungenschaften der Menschheit, zeugt seine erfinderische Schrift von seinem enormen, autodidaktischen Wissen.

    Brand's Haide
    Stürenburg- und andere Geschichten
    Zettel's Traum
    Die Ritter vom Geist
    Zweite Bargfelder Kassette
    Leviathan und Schwarze Spiegel
    • Leviathan und Schwarze Spiegel

      • 141 Seiten
      • 5 Lesestunden
      5,0(4)Abgeben

      Zwei Endspiele, die das Grauen des Krieges vergegenwärtigen. In LEVIATHAN würfeln die letzten Kriegstage des Jahres 1945 eine Schar Verlorener zusammen. Der Schauplatz: ein Güterwaggon, der am Schluß der Katastrophe auf einer zerstörten Brücke hängenbleibt und die todgeweihten Insassen zwischen Himmel und Abgrund aussetzt. In SCHWARZE SPIEGEL durchstreift der letzte Überlebende des drit-ten Weltkriegs die von A-, B- und C-Waffen verwüstete Gegend zwischen Hamburg und Soltau. In beiden Texten - LEVIATHAN war die erste Publikation Arno Schmidts 1949, SCHWARZE SPIEGEL erschien zuerst 1951 - verarbeitet der Autor Kriegserfahrungen und räsoniert über die Chancen der menschlichen Gattung. Rückblickend im einen, mit unheilvoller Prophetie im anderen Fall. In der besten aller Welten bleibt der Mensch des Menschen schlimmster Feind.

      Leviathan und Schwarze Spiegel
    • Vor 40 Jahren veröffentlichte Arno Schmidt sein wichtigstes Werk, Zettel's Traum: 1334 DIN-A-3-Seiten stark, über zehn Kilogramm schwer und als Faksimile vervielfältigt. Schmidts eigene Befürchtung – »Es wird sich nicht mehr setzen lassen« – hatte sich bewahrheitet. Vor dem komplexen Layout des dreispaltigen Romans mit seinen zahlreichen Randglossen kapitulierten Setzerei und Verlag. Nun endlich erscheint Zettel's Traum, das Werk, das Arno Schmidt auf einen Schlag berühmt machte, als gesetztes Buch. Jahrelange Arbeit von Setzern, Editoren und Korrektoren war nötig, um einen lesefreundlichen Schriftsatz herzustellen, ohne den Charakter des »Überbuchs« (Arno Schmidt) zu verändern und seine Eigenheiten zu glätten. Mit dieser Ausgabe gilt es, einen Riesenroman neu zu entdecken: Er erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem alternden Schriftsteller Daniel Pagenstecher und der sechzehnjährigen Franziska Jacobi und von Leben und Werk Edgar Allan Poes. Er entwirft eine eigene Literaturtheorie in der Nachfolge Sigmund Freuds und entwickelt wie nebenbei eine neue Rechtschreibung, die zum Beispiel die wahren Eigenschaften eines »Pleas'-see=Rocks« enthüllt. In Zettels' Traum finden Arno Schmidts Bemühungen um eine moderne Prosaform und eine angemessene sprachliche Abbildung des menschlichen Bewusstseins ihren vorläufigen Höhepunkt.

      Zettel's Traum
    • 1946: Ein Kriegsheimkehrer, aus britischer Gefangenschaft entlassen, kommt in der Lüneburger Heide in einer Baracke unter. In eine der beiden Frauen, mit denen er sich seine Unterkunft teilt, verliebt er sich. Doch sie zieht es vor, einen reichen Mexikaner zu heiraten. Er bleibt zurück, allein mit der Erinnerung an ihr Gesicht. Das ist der ganze Inhalt dieser autobiographischen Erzählung Arno Schmidts, mit der er seiner Schwester für ihre Care-Pakete dankt, seine Lei-denschaft für Fouque begründet und den Anfang seiner Schriftstellerexistenz ohne Bett, Tisch und Stuhl dokumentiert.

      Brand's Haide
    • KAFF auch Mare Crisium

      • 368 Seiten
      • 13 Lesestunden
      3,9(64)Abgeben

      Ein 46-jähriger Lohnbuchhalter macht mit seiner Freundin, einer Designerin, einen Automobilausflug: mit der Isetta von Nordhorn nach Giffendorf in der Lüneburger Heide. Dort bewirtet sie Tante Heete, die lebensfrohe, aber etwas vereinsamte Witwe. Das ist die ganze Geschichte. Sie erzählt vom Wirtschaftswunder, das an den kleinen Angestellten vorbeigeht, und von den erotischen Obsessionen unseres Alltags. In ihrem Kern birgt sie ein Stück Science-fiction, eine Utopie, die auf den Ungeist des Kalten Krieges reagiert: ›KAFF‹ ist ein literarisches Prisma der westdeutschen fünfziger Jahre.

      KAFF auch Mare Crisium
    • Leviathan oder Die beste der Welten ist eine Erzählung des Schriftstellers Arno Schmidt. 1946 entstanden, erschien sie erstmals 1949 im Sammelband Leviathan, gemeinsam mit den Erzählungen Enthymesis oder W.I.E.H. und Gadir. Das Buch war die erste literarische Veröffentlichung Schmidts.

      Leviathan
    • Heinrich Düring, Gemeindebeamter in Fallingbostel, führt ein Doppelleben: Er verachtet das NS-Regime und den Alltag des deutschen Kleinbürgertums, nach außen aber gibt er sich angepasst. Seinen Ausgleich findet er in der Natur, durchstreift unermüdlich die geliebte Heidelandschaft, liest Wieland und Tieck. Im Wald entdeckt er eine Hütte und bezieht sie als Versteck für sich und seine jugendliche Geliebte. Im Spätsommer 1944 werden die beiden denunziert, doch ein Bombenangriff auf die benachbarte Munitionsfabrik kommt den polizeilichen Ermittlungen zuvor. Die Liebenden können fliehen, müssen aber ihre Hütte anzünden. Für ein paar Tage werden sie zusammen sein – ob sie den Krieg überleben, bleibt ungewiss.

      Aus dem Leben eines Fauns