Günter Wallraff setzte mit der von ihm entwickelten Methode der Undercover-Ermittlung Maßstäbe im investigativen Journalismus und in der Dokumentarliteratur. Er versteht seine Aufklärungsarbeit als Gegenwehr, die die Benachteiligung von den Schwächsten der Gesellschaft – etwa Obdachlosen, Ausgebeuteten, Rassismusopfern oder politisch Verfolgten – öffentlich macht, um deren Verhältnisse zu verbessern. Mit zahlreichen seiner Reportagen und Bestseller ist ihm dies immer wieder gelungen. Dieser Band umfasst eine Auswahl aus dem Gesamtwerk von 1963 bis heute, darunter auch Auszüge aus seinen bekanntesten Büchern »Der Aufmacher« und »Ganz unten«. Mit Nachworten von Volker Weidermann und Cem Özdemir.
Günter Wallraff Reihenfolge der Bücher
Günter Wallraff ist ein deutscher Autor und Journalist, der für seine aufsehenerregenden investigativen Recherchemethoden bekannt ist. Seine Werke widmen sich oft den Arbeitsbedingungen der unteren Schichten und üben Kritik am Boulevardjournalismus. Wallraff nimmt für seine Recherchen eine fiktive Identität an, um die Lebenswelt der untersuchten Gruppen aus erster Hand zu erfahren. Auf diese Weise schafft er Bücher, die soziale Missstände anprangern und den Lesern neue Einblicke in die Funktionsweise der Gesellschaft vermitteln sollen.







- 2022
- 2022
Der Aufmacher
Erweiterte Neuausgabe mit einem aktuellen Nachwort von Georg Restle
Der Mann, der bei Bild Hans Esser war – Günter Wallraffs Bericht aus dem Inneren der Bildzeitung ist ein Meisterwerk des Investigativjournalismus, dessen Erkenntnisse bis heute Gültigkeit besitzen. »Der Aufmacher« wird sofort bei Erscheinen ein riesiger Bestseller. Wer das Buch heute liest, wird erschrecken, wie aktuell es ist: Alle Mechanismen des Populismus lassen sich hier besichtigen. »Mit seinen Enthüllungen hat Wallraff Mediengeschichte geschrieben – und Maßstäbe gesetzt in Sachen Investigation, Furchtlosigkeit, und Durchhaltevermögen.« Georg Restle, Monitor
- 2022
Ganz unten
Erweiterte Neuausgabe mit einem aktuellen Nachwort von Mely Kiyak
Mit einer deutschsprachigen Auflage von über fünf Millionen Exemplaren und Übersetzungen in fast 40 Ländern ist »Ganz unten« einer der sensationellsten Bucherfolge des Landes und entwickelte eine durchschlagende politische Wirkung. Die Erfahrungen, die Günter Wallraff in seiner Rolle als Ali Levent macht, bei McDonald’s, als Leiharbeiter auf einer Großbaustelle, als Versuchskaninchen bei Medikamentenversuchen, führten der deutschen Mehrheitsgesellschaft drastisch vor Augen, wie »Gastarbeiter« für dreckigste und gefährlichste Arbeiten ausgebeutet wurden. »Ganz unten« wurde zu einem der wichtigsten Bücher der Nachkriegsliteratur.
- 2017
Günter Grass hatte als Stifter klare Vorstellungen: »Ich stifte, was von den Honoraren übrig bleibt. So kann ich meinen Lesern, die auch meine Käufer sind, etwas zurückgeben.« Nach den Stiftungen, die an Alfred Döblin, Daniel Chodowiecki, Wolfgang Koeppen und Otto Pankok erinnern, entstand auf diese Weise 2010 die August-Bebel-Stiftung. Sie vergibt alle zwei Jahre den gleichnamigen Preis an Persönlichkeiten, die sich um soziale Gerechtigkeit in Deutschland verdient gemacht haben. Der erste Preis wurde 2011 an den Sozialwissenschaftler Oskar Negt verliehen. 2013 ging die Auszeichnung an den Journalisten und Schriftsteller Günter Wallraff, 2015 wurde der Grafiker und Kulturpolitiker Klaus Staeck geehrt, und 2017 fiel die Anerkennung der Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan zu. In der vorliegenden Publikation werden die Ansprachen der Laudatoren und die Dankesreden der letzten drei Preisträger veröffentlicht, die wichtige Befunde zum Zustand unserer Gesellschaft liefern.
- 2014
Die Lastenträger
- 298 Seiten
- 11 Lesestunden
Das Team Wallraff beleuchtet die anhaltende Ausbeutung in der modernen Arbeitswelt, die sich in neuen Formen wie Werkverträgen, Zeitarbeit und Franchising zeigt. Diese Arbeitsmodelle führen nicht nur am Rand der Gesellschaft zu Unsicherheit und Armut, sondern auch in etablierten Unternehmen wie Mercedes oder in der IT-Branche. Der Kampf um Menschenwürde in der Arbeitswelt scheint rückgängig gemacht zu werden, während prekäre Arbeitsverhältnisse, die an die Bedingungen der „Dritten Welt“ erinnern, zunehmen. Die Logistikbranche und der Internethandel tragen zur Verschärfung dieses Systems bei, indem sie Arbeitsverhältnisse ohne Halt und Perspektive fördern. Im Fokus stehen Geschichten aus der Altenpflege, dem Lebensmittelverkauf und der Scheinselbständigkeit in großen Konzernen. Zudem werden kritische Fragen an die Politik und das Rechtssystem aufgeworfen, die es ermöglichen, dass massenhafte Rechtsbrüche geduldet werden und die Würde im Arbeitsleben untergraben wird. Der Widerstand gegen diese moderne Form der Feudalherrschaft kommt oft von den Betroffenen selbst. Das Buch, herausgegeben von Günter Wallraff, dokumentiert diese Realität und die Interventionen des Projekts work-watch.de, das sich mit den neuen Arbeitsrealitäten auseinandersetzt.
- 2012
Der Brief
Eine deutsch-französische Zeitreise von Jugendlichen auf der Suche nach dem Briefverfasser Martin Kober
- 2011
Leben ohne Mindestlohn – arm wegen Arbeit
- 174 Seiten
- 7 Lesestunden
Im Januar 2007 sorgte das Zimmermädchen Antonia H. bundesweit für Schlagzeilen: 2,46 Euro brutto die Stunde hatte sie als Angestellte einer Reinigungsfi rma in einem Hamburger Luxushotel verdient. Weitere Recherchen aus allerjüngster Zeit förderten zutage, dass sich daran so gut wie nichts geändert hat: Dumpinglöhne in Hotels sind keine Seltenheit. Und das trifft auch für viele andere Bereiche zu. In den 'Dumpinglohnmeldern' der Gewerkschaften ver. di und NGG berichten immer mehr Menschen von ihren Erfahrungen. Ihre Geschichten zeigen ein authentisches Bild vom Alltag von 'Niedriglöhnern' und 'Aufstockern' und ihren prekären Arbeitsverhältnissen. Diese Geschichten aus den Bereichen Spedition, Handel, Pflege, Friseure, Sicherheit, Callcenter, Schlachthöfe, Bäckereien, Gastgewerbe u. a. wurden von dem Journalisten Ulrich Jonas aufbereitet und werden hier einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Sie zeigen, dass Dumpinglöhne kein abstraktes Thema, sondern Realität in Deutschland sind. Neben den Reportagen enthält das Buch Analysen und Argumente, die zusätzlich die Notwendigkeit unterstreichen, auch in diesem Land schnellstmöglich existenzsichernde Mindestlöhne einzuführen.
- 2009
Aus der schönen neuen Welt
- 325 Seiten
- 12 Lesestunden
Günter Wallraff ist wieder undercover unterwegs und deckt Missstände in Deutschland auf. Sein früherer Erfolg mit „Ganz unten“, über den menschenverachtenden Handel mit Leiharbeitern, bleibt unübertroffen. Wallraff, ein Vorbild für junge Journalisten, hat sich nicht zur Ruhe gesetzt. Unter dem Pseudonym „Michael G.“ recherchierte er in Callcentern und erntete großes Echo auf seine Reportage, die viele Callcenter-Mitarbeiter dazu brachte, ihre Erfahrungen zu teilen. Anschließend arbeitete er als Niedriglöhner in einer Fabrik, die für Lidl Brötchen backt, und erlitt dabei mehrere Brandverletzungen. In einer Fernsehsendung forderte er den Lidl-Aufsichtsratschef Klaus Gehrig heraus, zwei Tage unter denselben Bedingungen zu arbeiten, was dieser ablehnte. Zudem erlebte Wallraff 2008/2009 das Leben von Obdachlosen hautnah, indem er in Obdachlosenheimen lebte und die kältesten Wintertage auf der Straße verbrachte. In diesem Buch dokumentiert er umfassend die Ergebnisse seiner neuen Recherchen, die auch nach den Presseveröffentlichungen weitergehen. Sein Fazit: In einem reichen Land leben immer mehr Menschen „ganz unten“, was die Gesellschaft zu zerreißen droht.


