Torunn Siegler verarbeitet in ihrem Roman Erfahrungen mit Macht und Ohnmacht aus ihrer Zeit in großen Konzernen, ebenso wie die Familiengeschichte, die von Vertreibung geprägt ist. Diese Einsichten verdichtet sie zu einem brandaktuellen dystopischen Gesellschaftsroman, der die komplexen Dynamiken von Macht und Kontrolle in der modernen Welt beleuchtet. Ihre Erzählweise bietet einen tiefgründigen Einblick in menschliche Abgründe und gesellschaftliche Strukturen.
Von Führern und Verführten
In Torunn Siegler's postfaktischem Gesellschaftsroman "Machtmenschen" wird der Zeitgeist von 2017 durch das Bild einer NS-Diktatur beleuchtet. Die Geschichte spielt in einem kolossalen Seebad auf Rügen und zeigt die Abgründe der Gesellschaft durch fünf Einzelschicksale. Macht wird als ambivalent dargestellt, die Menschen suchen nach einem sicheren Ort in einer von Gewalt geprägten Welt.