»Nie habe ich von Pater G. erzählt, aus Angst, man könne mir anmerken, dass ich sein Kind geblieben bin.« »Meine Eltern hatten mich der Gemeinschaft der Patres anvertraut, weil mich dort das Beste, das selbst sie mir nicht geben konnten, erwarten würde. Ich habe sie heimlich oft verflucht, weil sie mich nicht darauf vorbereitet hatten, was dieses Beste sei …« Als Zehnjähriger wurde Josef Haslinger Schüler des Sängerknabenkonvikts Stift Zwettl. Er war religiös, sogar davon überzeugt, Priester werden zu wollen, er liebte die Kirche. Seine Liebe wurde von den Patres erwidert. Erst von einem, dann von anderen. Ende Februar 2019 tritt Haslinger vor die Ombudsstelle der Erzdiözese Wien für Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche. Dreimal muss er seine Geschichte vor unterschiedlich besetzten Gremien erzählen. Bis der Protokollant ihn schließlich auffordert, die Geschichte doch bitte selbst aufzuschreiben.
Josef Haslinger Reihenfolge der Bücher
Josef Haslinger ist ein österreichischer Prosaautor, dessen Werke komplexe menschliche Beziehungen und moralische Dilemmata erforschen. Sein Schreiben zeichnet sich durch psychologische Tiefe und tiefen Einblick in die menschliche Natur aus. Haslinger setzt sich häufig mit Themen wie Schuld, Verantwortung und der Suche nach Sinn auseinander. Sein Stil ist präzise und evokativ, er zieht den Leser in die Welten seiner Figuren und regt zum Nachdenken über die komplexen Fragen des Lebens an.







- 2020
- 2019
Wien ist berühmt für seine süßen kulinarischen Spezialitäten. Der Chef-Pâtissier des Gourmet-Treffpunkts „Meinl am Graben“, Josef Haslinger, besitzt die besten Rezepte für die süßesten Kreationen, die seine Stammkundschaft nur zu gut kennt: die eindrucksvollen Kuchen, Tartes und Torten, seine berühmten und heiß begehrten Strudel, sowie sein verführerisches Kleingebäck. Fotografisch perfekt in Szene gesetzt wurden Josef Haslingers süße Kunstwerke von der Fotokünstlerin Sabine Hauswirth, die ihn mit der Kamera bei der Ausführung der Rezepte begleitete.
- 2019
Child in time
- 113 Seiten
- 4 Lesestunden
»Das Erinnern gehört zu uns lebenden Menschen. Das, was wir mit Erinnerung meinen, gibt es nur hier auf dieser Welt.« (Josef Haslinger) In episodenartigen Kindheitserinnerungen versucht uns der Autor in eine Welt des Übergangs von der Kindheit zum frühen Erwachsenwerden zu entführen. Ausnahmslos autobiografisch und dennoch exemplarisch für mehrere Generationen: Der Drill und das Drangsal, der sich formende Charakter und die erwachende Lust auf ein Anderssein und auf die körperliche Liebe. Die Texte sind quasi in einem vor uns ablaufenden Film verwoben, den der vielfach preisgekrönte Bild-Architekt Maix Mayer gedreht und entworfen hat. So entsteht der Sound des Child in Time. In jeder Neugier lauert das Unheil, in jeglicher Domestikation aber auch die Rebellion.
- 2017
Zuflucht in Deutschland
Texte verfolgter Autoren
Schreiben im deutschen Exil Mit seinem Writers-in-Exile-Programm unterstützt der deutsche PEN Jahr für Jahr Autorinnen und Autoren, die in ihren Herkunftsländern verfolgt werden und Zuflucht in Deutschland gefunden haben. Mit Stipendien und Wohnungen, mit Öffentlichkeitsarbeit und Beratung soll den Geflüchteten dabei geholfen werden, als Schriftsteller im deutschen Exil überleben zu können. Die aktuelle Anthologie des Writers-in-Exile-Programms versammelt ausgewählte Texte von 20 Autorinnen und Autoren, die aus China und Georgien, aus Kuba und dem Iran, aus Syrien und vielen anderen Ländern nach Deutschland geflohen sind.
- 2011
Sie begegnen sich zufällig: der Verleger und die Tänzerin. Er sucht Heilung im alten Kurhotel von Jáchymov und stößt dabei auf das Grauen dieses Ortes. Die Tänzerin beginnt ihm eine Geschichte zu erzählen, die sie ihr Leben lang begleitet hat. Es ist die Tragödie ihres Vaters. Als Torwart der tschechoslowakischen Eishockey-Nationalmannschaft seit den 1930er Jahren ein Star, konnten ihn seine Erfolge nicht vor der Willkürherrschaft des kommunistischen Regimes schützen. Dann wurde er verhaftet. Man deportierte ihn in die Arbeitslager von Jáchymov, einem Uranbergwerk in einem Tal des Erzgebirges. Nach fünf Jahren wird er amnestiert und als Todkranker entlassen. Seiner Familie bleibt nichts, als ihm beim langsamen Sterben zuzusehen. Die Tochter wird zur Chronistin einer ungewissen Erinnerung, der sie nicht mehr entkommen kann. Josef Haslinger erzählt in seinem neuen Roman eine Familiengeschichte, verstrickt in die Tragödien des 20. Jahrhunderts.
- 2007
Am 26. Dezember 2004 löste ein Seebeben vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra eine Flutwelle aus. Der Tsunami tötete und verletzte Hunderttausende, machte unzählige heimatlos, zerstörte ganze Landstriche. Auch die wenige Kilometer vor der Westküste Thailands gelegene Insel Koh Phi Phi wurde von der verheerenden Naturkatastrophe schwer getroffen. Josef Haslinger und seine Familie verbrachten hier ihren Weihnachtsurlaub. Sie überlebten die Katastrophe. »Phi Phi Island« ist ein Augenzeugenbericht des Unglücks.
- 2006
Begegnungen mit Menschen, ihren Schicksalen und historischen Ereignissen. (DR) Es ist für die literarische Qualität der Texte nicht von Belang, aber es gehört wohl angemerkt: Die Kleinschreibung, deren sich der Autor bedient, ist natürlich verzichtbar, stört den Lesefluss aber nicht. Haslinger, Lehrer im Deutschen Literaturinstitut Leipzig, zeigt, dass er auch Erzählungen von knappem Umfang verfassen und sehr unterschiedlich schreiben kann. Was die Geschichten verbindet, ist das Motiv des Unterwegsseins. Immer verschlägt es den Protagonisten an einen bestimmten Ort, weil der dort irgendwie irgendwas "zu tun" hat, wie es in der ersten Erzählung mit dem Titel "ich hatte in frankfurt zu tun" heißt. Der Ich-Erzähler trifft sich mit einem ehemaligen WG-Kumpanen just in jenem Haus, das sie damals, als er 16 Jahre alt war, bewohnten, nun aber ein Hotel ist. Erinnerungen steigen auf und mit ihnen wird eine verflossene Liebe wieder lebendig. Im übertragenen Sinn lebendig werden die beiden Skelette in "fiona und ferdinand", die für Aufruhr in der Heimatgemeinde des Ich-Erzählers sorgen. Er soll nun schlichten, denn der eben verstorbene Vater seines Schulfreundes soll gemeinsam mit dessen Bruder die Soldaten erschossen haben, um an ihre Uniformen zu gelangen und den Mord an der von beiden begehrten Lehrerstochter zu vertuschen. Nun meldet sich eine Zeugin spät zu Wort. Ebenfalls um Vergangenheitsbewältigung geht es in "die schlacht um wien", einem kunstvoll verschachtelten Text, der mit wenig direkter Rede auskommt, was den poetischen Charakter herausstreicht. Der Text, der dem Erzählband den Titel gegeben hat, lenkt den Blick nach Kroatien und darauf, was der Krieg auf dem Balkan in den Seelen und Herzen der Menschen angerichtet hat. Auch hier - Vergangenheitsbewältigung, die brisante Frage nach Schuld in die Wiederbegegnung zweier Menschen verwoben. Jede Erzählung ein Kleinod - zu mehrmaligem Genuss empfohlen. *bn* Martina Lainer
- 2006
Schreiben lernen - Schreiben lehren
- 232 Seiten
- 9 Lesestunden
Kann man schreiben lernen? Wenn ja, wie muß man schreiben lehren? Dozenten für literarisches Schreiben und Autoren geben Auskunft über Schreibschulen, Methoden des Unterrichts und das Handwerk der Dichtung – erstmals aus internationaler Perspektive. Vertreter von Autorenschulen aus Amerika und ganz Europa berichten aus ihrer Praxis und von den Erfolgen und Grenzen kreativen Schreibens.
- 2005
Wie werde ich ein verdammt guter Schriftsteller?
Berichte aus der Werkstatt
In den angelsächsischen Ländern gibt es das Fach »creative writing« und in Deutschland zahllose Ratgeber, die den schnellen Weg zum Bestseller versprechen. Kann man jedoch literarisches Schreiben überhaupt lernen, kann man es lehren? Gibt es einfache Rezepte, die aus einem schlechten Text einen guten machen? In diesem Band kommen Autoren zu Wort, die alle am Deutschen Literaturinstitut Leipzig lehren oder gelehrt haben. Sie berichten aus der Praxis ihrer eigenen Schreibentwicklung sowie über ihre Erfahrungen, Schwierigkeiten und die Möglichkeiten, literarisches Schreiben beizubringen.
- 2003
Am Ende der Sprachkultur?
Über das Schicksal von Schreiben, Sprechen und Lesen






