Sand gegen den Wind
- 589 Seiten
- 21 Lesestunden
Barbara Wertheim Tuchman war eine amerikanische Autodidaktin und Historikerin, die zweimal den Pulitzer-Preis gewann. Sie wurde vor allem durch 'The Guns of August' (1962) bekannt, eine Geschichte der Vorgeschichte und des ersten Monats des Ersten Weltkriegs. Tuchman konzentrierte sich auf die Produktion populärer Geschichte. Ihre klare, dramatische Erzählweise deckte vielfältige Themen vom 14. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg ab und verkaufte sich millionenfach. Ihr Stil ist bekannt für seine Lesbarkeit und fesselnde Darstellung.







August 1914 - mit diesen ersten vier Wochen des damals noch "groß" genannten Krieges begann unser Jahrhundert wirklich. Wie es zu diesem Wahnsinn kam, was in den Hirnen der Mächtigen und hinter den Kulissen vorging - all das entwirrt Barbara Tuchman minutiös in einer ebenso brillanten wie kritischen Gesamtdarstellung dessen, was wirklich geschah.
Palästina und der Westen. Vom Frühen Mittelalter bis zur Balfour-Declaration 1917
Nachdem Großbritannien Palästina besetzt hatte, erklärte es in einer einzigartigen Geste, die den Namen Balfour-Declaration trug, dass Palästina den Juden zur Wiederbesiedelung offenstehe. Als freiwillige Übernahme einer Verpflichtung eines Eroberers gegenüber einem staatenlosen Volk war die Deklaration etwas Neues in der Geschichte des Protektorats. Obgleich später von seinen Urhebern für unverbindlich erklärt, war sie grundlegend für die erstmalige Wiederherstellung eines Staates nach einer zweitausendjährigen Unterbrechung der Souveränität. Barbara Tuchmans Buch zeichnet die religiösen und politischen, die moralischen und materiellen Motive nach, die zu diesem einmaligen Akt führten. Das Motiv des Schwertes ist dabei leichter nachzuvollziehen als das der Bibel, Legenden und Ideen. Beginnend mit den Pilger- und Kreuzzügen, über Cromwell und Karl II. bis hin zur Balfour-Declaration stellt Barbara Tuchman die Geschichte der Verbindungen des Westens mit dem Heiligen Land dar. »Ich habe immer versucht, eine Epoche mit den Augen der Zeitgenossen zu sehen, niemals rückblickend. Das macht es spannend.« Barbara Tuchman
Das 14. Jahrhundert in Europa: Die Zeit des Hundertjährigen Krieges, des Großen Schisma, der Pest - ein dunkles Jahrhundert also? Doch war dieses Jahrhundert im "Herbst des Mittelalters" (Johan Huizinga) nicht nur eine "finstere" Zeit: Petrarca gab dem europäischen Geistesleben mit seinen Schriften eine Fülle von Anregungen, Giotto stand auf dem Höhepunkt seines Schaffens, Boccaccios "Decamerone", das unübertroffene Vorbild fast aller abendländischen Novellensammlungen entstand, Wycliff übersetzte die Bibel ins Englische, Chaucer arbeitete an den "Canterbury Tales", die erste deutsche Universität wurde gegründet. Barbara Tuchmans umfassende Schilderung dieses "dramatischen Jahrhunderts" rankt sich um die Lebensgeschichte eines französischen Adligen, des Enguerrand de Coucy VII., Ratgeber des französischen Königs, Heerführer, Mittelsmann und zeitweiliger Auftraggeber des Chronisten Jean Froissart. In ihrem Buch wird das Lebensbild Enguerrands zu einem lebensnahen Bild dieses Jahrhunderts europäischer Geschichte, das in jenem "fernen Spiegel" aufschlußreiche Parallelen zu unserer Zeit sichtbar macht.
Von Troja bis Vietnam
Barbara Tuchman untersucht die vielleicht faszinierendste Paradoxie der Geschichte: die Verwirklichung einer Politik, die dem Eigeninteresse der Regierenden entgegensteht. Sie führt den Leser an vier entscheidende Schauplätze. Der erste ist der Trojanische Krieg. Gegen göttliche Omen und Beschwörungen aus den eigenen Reihen handelnd, ziehen die Trojaner das Pferd in ihre Mauern und verurteilen sich selbst zum Untergang. Das hölzerne Pferd ist das Symbol eines Wahns, der heute existenzgefährdend geworden ist. Die sechs Jahrzehnte päpstlicher Torheiten stellt sie im zweiten Abschnitt vor: Korruption, Amoral und Machthunger, die hochmütige Nichtachtung aller Proteste und Klagen, die zum Protestantismus und zu den Religionskriegen führten. Im dritten Kapitel erzählt sie, wie Georg III. und seine Regierung die Beziehungen zu den Siedlern in den amerikanischen Kolonien zerstörten. Die Verblendung der britischen Krone und ihrer Berater machte aus Untertanen Rebellen und besiegelte den Verlust eines Kontinents. Und schließlich analysiert sie Amerikas Verwicklung in Vietnam - von Franklin D. Roosevelts zögernder Unterstützung des französischen Kolonialismus in Indochina über die unsinnige Domino-Theorie bis zu Lyndon B. Johnsons törichtem Bestehen auf einem militärischen Sieg und der kaum verhüllten Niederlage der USA.
Eine farbige Darstellung des Kampfes um die Vorherrschaft auf den Meeren im 18. Jahrhundert und eine spannende Schilderung des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und seiner Vorgeschichte.
Amerika und China 1911-1945