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Hermann Broch

    1. November 1886 – 30. Mai 1951

    Hermann Broch widmete sich der Literatur erst mit vierzig Jahren, nach anfänglichen Erfahrungen im familiären Textilunternehmen. Sein Werk zeichnet sich durch ein tiefes Interesse an Psychologie, Philosophie und Mathematik aus, die sich in seinen modernistischen Schriften widerspiegeln. Er brilliert durch einen präzisen Stil und die Auseinandersetzung mit komplexen Themen der menschlichen Existenz. Broch gilt als einer der bedeutendsten Autoren seiner Zeit.

    Hermann Broch
    Briefwechsel
    Briefe an Erich von Kahler (1940 - 1951)
    Verlorener Sohn?
    Hofmannsthal und seine Zeit
    Das Teesdorfer Tagebuch für Ea von Allesch
    Der Tod des Vergil
    • Der antike römische Dichter Vergil, Schöpfer der »Äneis«, durchlebt seine letzten Stunden auf Erden und darin noch einmal in höchster Intensität sein geistiges Ringen mit den Sinnfragen künstlerischer Existenz, das ihn zu letztgültigen Gedanken zu Literatur und Leben führt. Dieser im US-amerikanischen Exil geschriebene und 1945 erschienene Roman ist ein filigran gearbeitetes Epos über die Möglichkeiten und Grenzen der Kunst. Mit ihm hat der Österreicher Hermann Broch ein Monument der literarischen Moderne geschaffen, das in seinem gestalterischen Erfindungsreichtum seinesgleichen sucht.

      Der Tod des Vergil
    • »›Mythisch ist alles Erdichtete, woran du als Lebender Anteil hast. Im Mythischen ist jedes Ding durch einen Doppelsinn, der sein Gegensinn ist, getragen: Tod = Leben, Schlangenkampf = Liebesumarmung. Darum ist im Mythischen alles im Gleichgewicht.‹ Diese Worte stehen in Hofmannsthals Buch der Freunde, und sie melden die Problemkonstanz, die dem Hofmannsthalschen Leben und seiner Arbeit eine unverbrüchlich eigensinnige Richtung gegeben hat; unverbrüchlich hat er sich um die Stellung des Menschen im Kosmos und um das ethische Gleichgewicht bemüht, das zwischen Ich und Sein etabliert werden soll, auf daß das Menschenleben zur Einheitlichkeit werde.« Indirekt vergegenwärtigte sich Hermann Broch mit seiner Hofmannsthal-Studie von 1947/48 aus dem amerikanischen Exil heraus die eigene Jugend in Wien. Hofmannsthal und seine Zeit ist ein autobiographisches Buch vor allem in dem Sinne, daß es die Summe seiner kulturkritischen Schriften darstellt.

      Hofmannsthal und seine Zeit
    • Verlorener Sohn?

      Hermann Brochs Briefwechsel mit Armand 1925-1928

      • 188 Seiten
      • 7 Lesestunden

      Hermann Broch, ein Schriftsteller mit pädagogischem Ehrgeiz, stellte ethische Wirkung in den Mittelpunkt seines Werkes. Um seinem Sohn Armand, geboren 1910, die beste Erziehung zu bieten, schickte er ihn im Alter von fünfzehn Jahren auf das Collège de Normandie, eine Elite-Schule in Clères bei Rouen. Broch begleitete die Einschulung mit philosophischen Briefen über Leben, Tod und Unsterblichkeit. Als Teil der expressionistischen Generation, die bedeutende Werke der Hochmoderne schuf, stand er im Kontrast zu Armand, der die Jugend der Neuen Sachlichkeit verkörperte. Während der Vater den Ernst des Lebens betonte, interessierte sich der Sohn für Autos, Sport, Reisen und Mode. Der Vater erinnerte an die Wirtschaftskrise, während der Sohn Rennwagenmodelle diskutieren wollte. Theaterereignisse aus Berlin fanden bei Armand kein Gehör; er dachte eher an Amusement in Paris. Letztlich wurde Armand vom Collège ausgeschlossen, nachdem er bei den Abschlussprüfungen versagt hatte, was zur Resignation des Vaters als Erzieher führte. Brochs philosophisch-literarische Exkursionen und Armands Schilderungen der jeunesse dorée und ihrer Vergnügungssucht machen den Briefwechsel zu einem spannenden Dokument der 1920er Jahre und zu einem zeitlosen Zeugnis des immerwährenden Gegensatzes zwischen Vater und Sohn.

      Verlorener Sohn?
    • Die Briefe vermitteln ein Bild von Brochs politischen Diskussionen mit Kahler im amerikanischen Exil. In ihnen geht es u. a. um den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg, die Gefahr der Atombombe für die Menschheit, um den Kalten Krieg mit den Folgen der McCarthy-Ära, die Einstellung zu Deutschland und Österreich in den Nachkriegsjahren und die Frage der Hilfe für diese beiden Länder, die Gründung Israels und die Rolle des Intellektuellen allgemein. Zudem schildert Broch die Intentionen seiner Romane „Der Tod des Vergil“ und „Die Schuldlosen“ sowie seiner Studien zu den internationalen Menschenrechten, seiner Überlegungen zur demokratischen Erziehung, zur „Massenwahntheorie“ und seines kulturhistorischen Werks „Hofmannsthal und seine Zeit“. Im Persönlichen werden jüdisch-altösterreichische Retrospektiven eingeschaltet, aktuelle Frauenfreundschaften, die ihn überfordern, geschildert und die Bemühungen seiner Gönner kommentiert, die ihm den Nobelpreis verschaffen wollen, Stellen an deutschen Universitäten vermitteln möchten und ihn zum Mitglied der Darmstädter Akademie gewählt haben, dies meistens mit ironischem Unterton und einer für den Autor typischen Selbstkritik.

      Briefe an Erich von Kahler (1940 - 1951)
    • Bei dieser Korrespondenz dürfte es sich um einen der umfassendsten und bedeutendsten Autor-Verleger-Briefwechsel unserer Zeit handeln. Präziser als vielleicht je zuvor kann man die Rolle des Verlegers als „des ersten Lesers“ erkennen. Brochs genialen Erstlingsroman „Die Schlafwandler“ kann man in allen einzelnen Phasen verfolgen: von der Entstehung des Manuskriptes über die schwierige Drucklegung bis zum Echo auf die literarische Kritik.

      Briefwechsel
    • Die kommentierte Werkausgabe von Hermann Broch im Suhrkamp Verlag, herausgegeben von Paul Michael Lützeler, umfasst zahlreiche Bände seines dichterischen und essayistischen Werks sowie Briefe. Neu veröffentlicht werden frühe Novellen und Fragmente, einschließlich der deutschen Fassung von "Hitlers Abschiedsrede".

      Kommentierte Werkausgabe. Romane und Erzählungen.
    • »Seit langer Zeit empfinde ich so etwas wie Glück, und da kommt das schlechte Gewissen – denn sobald ich an Dich denke und an die Umstände, unter denen Du existierst, habe ich das instinktive, anerzogene oder angeborene Pflichtgefühl, ich hab da zu sein, wo Du bist.« Der Wunsch, wieder bei ihrem Ehemann zu sein, erfüllte sich für Annemarie Meier-Graefe indes nicht. Im Juni 1950 hatte sie das Passagierschiff »Queen Mary« nach Europa genommen. Hermann Broch wollte bald folgen. Zwei Jahre lebte das Ehepaar durch den Atlantik voneinander getrennt, dann stirbt Broch im amerikanischen Exil. Der Tod im Exil ist der bewegende Briefwechsel des in den USA innerlich vereinsamenden Autors Broch mit seiner wesentlich jüngeren Frau, die in Europa ihre Heimat wiederfindet und sich mit viel Energie und Lebensmut eine neue Existenz aufbaut. Nur selten finden die zwei Stimmen zu einem Gleichklang. Ihre Lebenserwartungen und Zukunftspläne erweisen sich als unvereinbar. Mit seinen Sehnsüchten, Befürchtungen, Vorwürfen und Hoffnungen ist dieser Briefwechsel auch ein beeindruckendes Zeitdokument der Jahre 1950/51 – Annemarie Meier-Graefes Berichte aus Frankreich und Deutschland lesen sich wie zeitkritische Feuilletons –, als die Folgen von Krieg und Holocaust noch überall sichtbar waren und in Korea eine neue Weltkrise begann.

      Der Tod im Exil