Andreas Helmedach untersucht den Strukturwandel des Verkehrssystems imHabsburgerreich und die damit verbundenen Veränderungen derWahrnehmungs- und Erfahrungswelten. Sein Untersuchungsraum reicht vonWien über die deutschen Erblande der Habsburger entlang derSüdflanke der Ostalpen über das Litorale Austriaco an derAdriaküste bis zur habsburgisch-osmanischen Grenze entlang von Una,Save und Donau.Die Modernisierung der Verkehrswege und -mittel, der Netze vonChausseen, Kanälen und Kutschendiensten im 18. Jahrhundert stand amAnfang der Epoche der Verkehrsrevolutionen und war ein Teil derbeginnenden Transformation von Herrschaft, Wirtschaft, Kultur undSozialstruktur. So bietet der Autor mit seiner Verkehrsgeschichtezugleich eine komplexe Gesellschaftsgeschichte.
Andreas Helmedach Bücher




Das osmanische Europa
Methoden und Perspektiven der Frühneuzeitforschung zu Südosteuropa
- 506 Seiten
- 18 Lesestunden
Die veränderten politischen Rahmenbedingungen der letzten zwei Jahrzehnte sowie neue und weiterentwickelte Methoden in den historischen Wissenschaften haben dazu beigetragen, daß osmanische Geschichte in anderen Kontexten gesehen wird als in denen religiöser Konflikte und militärischer Auseinandersetzungen. Zunehmend rücken kulturelle, wirtschaftliche, religiöse und politische Verwebungen in den Vordergrund – sowohl innerhalb des Kontinente überspannenden Osmanischen Reiches, als auch im Verhältnis desselben zu den christlichen Staaten im frühneuzeitlichen bzw. modernen Europa. Dieser Band schließt an diese Entwicklung an und führt mit Blick auf die Themenkomplexe Herrschaft und Wirtschaft, Religionskultur und Geschichtsbewußtsein zentrale Forschungsfelder der Frühneuzeitforschung, der Osmanistik und der historischen Südosteuropaforschung zusammen. In zahlreichen Einzelstudien wird der Frage nachgegangen, inwieweit die von den genannten Disziplinen verwendeten Konzepte und Problemstellungen einer Historiographie dienlich sein können, die in einem immer stärkeren Maße vergleichend arbeitet und auf klein- und großräumige kulturelle Verflechtungen ausgerichtet ist.
Zweierlei 1968?
Die Umbruchjahre 1968 und 1989 in deutschen und tschechischen Geschichtsschulbüchern
- 205 Seiten
- 8 Lesestunden
Während in Deutschland das Interpretationsspektrum für das Epochenjahr »1968« von einer »zweiten Gründung« der west-deutschen Demokratie bis zum Vorwurf des Linksfaschismus reicht, ist aus tschechischer Sicht die Zäsur eindeutig: Der Panzer-einmarsch des Warschauer Paktes scheidet die »goldenen 60er Jahre« und den »Prager Frühling« scharf von der Zeit der »Normalisierung«, die für etwa zwei Millionen Tschechen und Slowaken direkte Repression bedeutete. Die Autoren fragen, ob es darüber hinaus block- und länderüber-greifende Phänomene wie Protestkultur und neue Symbolsysteme gab; Gemeinsamkeiten, die einen Bogen zwischen den Epochen-jahren 1968 und 1989 schlagen. Im Zentrum steht die Frage nach der Repräsentation dieser Jahre in den Unterrichtsmedien beider Länder.