Oldenburger Kindheit und Schulzeit in den 50er und 60er Jahren
Klaus Modick Reihenfolge der Bücher







- 2021
- 2021
Klaus Modicks Debüt mit Kultstatus – heute aktueller denn je. »Moos« ist ein faszinierendes Stück »Nature Writing« über unsere von Sehnsucht und Missverständnissen geprägte Verbindung zur Natur. Als Lukas Ohlburg begreift, dass er nicht mehr lange leben wird, zieht sich der emeritierte Biologieprofessor in das Landhaus seiner Familie zurück. Hier will er seine letzten Tage verbringen, sich Erinnerungen und Träumen hingeben und vor allem noch einmal die Nähe der Natur spüren. Denn schon lange hegt Ohlburg den Verdacht, dass ihn die wissenschaftliche Untersuchung der Bäume, Gräser und Moose nicht zu einem tieferen Verständnis der Natur und ihrer Geheimnisse geführt hat, sondern, im Gegenteil, zu einer Entfremdung. Als Körper und Geist inmitten der entlegenen Idylle zu ungewohnter Ruhe kommen, erwacht der Strom der Erinnerungen und entfaltet einen unheimlichen Sog. Auf einmal ist alles wieder da. Die Flucht der Familie vor den Nationalsozialisten, der alles kontrollierende Vater, die erste Liebe und, vor allem, der unfassbare sinnliche Zauber der Natur. So zart wie mitreißend erzählt Klaus Modick in »Moos« von der Wiederannäherung eines Menschen an die Natur, vom ewigen Kreislauf des Lebens und nicht zuletzt von einer wunderbaren Verwandlung.
- 2021
Fahrtwind
Roman
Die BRD in den Siebzigern. Während an den Universitäten die Revolution geprobt und bundesweit nach der RAF gefahndet wird, packt ein junger Mann seinen Rucksack, greift seine Gitarre, lässt das spießige Elternhaus hinter sich und bricht auf zu einem Roadtrip gen Süden. Ohne Geld und Plan schlägt sich der selbsternannte Taugenichts durch, trifft auf schräge Vögel, hoffnungslose Romantiker, zwielichtige Rocker, Hippies und die große Liebe, spielt als Troubadour im Batikshirt groß auf, entdeckt die magische Welt der Pilze, das unvergleichliche Licht Italiens und die unermessliche Freiheit der Straße. Unfreiwillig wird er dabei zum Protagonisten eines raffiniert eingefädelten Verwirrspiels, das die Grenze zwischen Tag und Traum auf märchenhafte Weise verschwimmen lässt. »Fahrtwind« ist ein schillernder Roman über das Loslassen und Ausreißen, über unstillbare Sehnsucht, die Wirren der Liebe, den Rausch und die Kraft der Musik.
- 2020
Klaus Modick über Leonard Cohen. Um 1968 tingeln Lukas und Harry als Zwei-Mann-Band durch die deutsche Provinz, covern Beatles, Kinks und Donovan, und denken: Besser geht’s nicht. Bis Lukas eines Nachts im Radio Leonard Cohens »Suzanne« hört, aber sich weder Titel noch Interpret merken kann. Die kokette Gitte und die erfahrene Julia werden ihm auf der Suche nach dieser einen lebensverändernden Platte behilflich sein. Zehn Jahre später macht Lukas sich auf nach Nirgendwo, nur mit Cohens Gedichten im Gepäck. Er landet auf einer griechischen Insel und trifft dort die mysteriöse Dänin Meret. Doch am Ende bleiben weder Gitte, Julia noch Meret, am Ende bleibt Leonard Cohen. Für immer.
- 2019
Klaus Modicks Geschichten und Glossen drehen sich um Besonderheiten und Merkwürdigkeiten der Oldenburger Realität und Mentalität. Es sind ironische, satirische Beobachtungen eines überzeugten Oldenburgers, der sich ein kritisches Verhältnis zu „seiner“ Stadt bewahrt hat. "Der eingeborene Oldenburger spricht Oldenburg immer noch als Ollnburch aus. Er sagt zu jeder Tages- und Nachtzeit, zum Willkommen so gut wie zum Abschied 'Moin', was also keineswegs 'Guten Morgen' heißt, sondern als Universalgruß eher dem französischen 'Salut' verwandt ist. Er geht auch 'umzu'. Das heißt, er geht um den Block oder allgemeiner: um etwas herum."
- 2019
September Song
Roman
Der Modick-Klassiker über eine Familie zwischen Alltag und Ferienidylle, zwischen Wirklichkeit und Einbildungskraft. Alles scheint gut und wohlgeordnet im Leben von Kurt – ein schönes Haus, eine liebe Frau, eine hübsche Tochter. Doch als die siebzehnjährige Marie sichtlich verliebt aus dem Ferienlager zurückkommt, trübt nicht nur väterliche Eifersucht die letzten Sommertage. Denn Kurt erkennt im Freund der Tochter den eigenen Sohn, den er eigentlich nie hätte treffen sollen. So jedenfalls hatte es die geheimnisvolle Vera einst nach einem Seitensprung vor langer Zeit arrangiert. Und schon hat Kurt alle Mühe, der aus den Fugen geratenen Wirklichkeit und seinem Gefühlsmix aus Inzest-Angst und lustvollen Erinnerungen, schlechtem Gewissen und Eifersucht wieder Herr zu werden. Klaus Modick erweist sich einmal mehr als der sensible Seismograf der kleinen und kleinsten Erschütterungen im familiären Beziehungskosmos. Er erzählt dabei mit viel Witz und Hintersinn, wie unsere Geschichten im Kopf in die Geschichten unseres wirklichen Lebens eindringen und die Verhältnisse zum Tanzen bringen.
- 2018
Eduard von Keyserling – Außenseiter, adeliger Dandy, Dichter von europäischem Rang. Klaus Modick erzählt in seinem neuen Roman von Liebe und Verrat und von einem Schriftsteller, den die Vergangenheit einholt. Im Jahr 1901 lädt der Dramatiker Max Halbe einige seiner Schwabinger Freunde ein, die Sommerfrische am Starnberger See zu verbringen. Keyserling, arriviert beim Publikum und unter den Kollegen beliebt, sitzt dort in jenen Tagen dem Maler Lovis Corinth Modell. Das legendäre Porträt wird den von der Syphilis gezeichneten Autor in geradezu faszinierender Hässlichkeit zeigen. Während ihrer Sitzungen erkundigt sich Corinth wiederholt nach der Vergangenheit des baltischen Grafen, nach seiner Jugend und Studentenzeit, um die sich Gerüchte ranken, bekommt jedoch nur ausweichende Antworten. Bei einem Konzertbesuch mit Frank Wedekind begegnet Keyserling einer Sängerin, die ihm trotz des unbekannten Namens merkwürdig vertraut erscheint. Handelt es sich womöglich um jene Frau, die ihn vor mehr als zwanzig Jahren in den Skandal verwickelte, der ihn zur Flucht nach Wien zwang und in Adelskreisen zur Persona non grata werden ließ? Nach seinem Bestseller »Konzert ohne Dichter« gelingt Klaus Modick erneut ein unvergesslicher Künstlerroman. Ironisch, atmosphärisch, klug und spannend.
- 2016
Ein Bild und tausend Worte
Die Entstehungsgeschichte von "Konzert ohne Dichter" und andere Essays
Von der Skizze zum Buch, vom Bild zum Roman Klaus Modick gewährt mit seinem neuen Buch einen Blick auf seinen Schreibtisch, erklärt dem Leser die Entstehungszusammenhänge seiner erfolgreichsten Werke und lässt ihn teilhaben an der Inspiration, die den Schreibprozess auslöst und vorantreibt. Beinahe dreißig Jahre liegen zwischen dem Schreibtagebuch zum Roman »Das Grau der Karolinen« (1986) und der ersten Idee zu »Konzert ohne Dichter« (2015), die dem Autor beim Ausfüllen der Steuererklärung kam. Dreißig Jahre, in denen sich Klaus Modick immer auch Gedanken über das eigene Schreiben macht. Er erinnert sich an den Zauber der ersten Karl-May-Lektüre in der Kindheit, seine Anfänge als Schriftsteller, definiert seine Position als postmoderner Autor und bestimmt das Verhältnis von Erfahrung und Literatur. Dabei erweist er sich als kenntnisreicher Leser angloamerikanischer Klassiker, als kluger Kommentator der jüngeren deutschen Literaturgeschichte und als versierter Übersetzer. Und immer auch als feiner Beobachter seiner selbst. Die vorliegenden Betrachtungen bieten spannende und erhellende Einblicke in die Arbeit an und mit Literatur. Und wecken die Lust am Lesen und Wiederlesen. Der im Rahmen einer Poetikvorlesung entworfene Entstehungsbericht zu seinem großen Bestseller »Konzert ohne Dichter« eröffnet neue Zugänge zu diesem Roman und bereichert die Lektüre.
- 2015
Die Chronique scandaleuse Worpswedes: Rilke und Vogeler, ihr Werk und die Frauen – und ein epochales Gemälde In seinem neuen Roman erzählt Klaus Modick die Entstehungsgeschichte des berühmtesten Worpsweder Gemäldes, von einer schwierigen Künstlerfreundschaft – und von der Liebe. Heinrich Vogeler ist auf der Höhe seines Erfolgs. Im Juni 1905 wird ihm die Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen – für sein Gesamtwerk, besonders aber für das nach fünfjähriger Arbeit fertiggestellte Bild »Das Konzert oder Sommerabend auf dem Barkenhoff«. Während es in der Öffentlichkeit als Meisterwerk gefeiert wird, ist es für Vogeler das Resultat eines dreifachen Scheiterns: In seiner Ehe kriselt es, sein künstlerisches Selbstbewusstsein wankt, und eine fragile Freundschaft zerbricht. Rainer Maria Rilke, der literarische Stern am Himmel der Worpsweder Künstlerkolonie, und sein Seelenverwandter« Vogeler haben sich entfremdet – und das Bild bringt das zum Ausdruck: Rilkes Platz zwischen den Frauen, die er liebt, bleibt demonstrativ leer. Was die beiden zueinanderführte und später trennte, welchen Anteil die Frauen daran hatten, die Kunst, das Geld und die Politik, davon erzählt Klaus Modick auf kunstvolle Weise: Auf der Reise zur Preisverleihung erinnert Vogeler sich an die Gründung der Künstlerkolonie, die Magie der ersten Begegnung mit Rilke in Florenz, die Euphorie des gemeinsamen Aufbruchs – und an Paula Modersohn-Becker und Clara Rilke-Westhoff, die Frauen, denen Rilke in einer skandalösen Dreiecksbeziehung verbunden war. Ein großartiger Künstlerroman, einfühlsam, kenntnisreich, atmosphärisch und klug.
- 2014
Ein Zeitzeugnis sondergleichen: So sahen die Briten uns Deutsche 1944. Mit einer Vorbemerkung von Helge Malchow und Christian Kracht Als sich die britischen Soldaten 1944, noch vor Kriegsende also, auf den Weg nach Deutschland machten, steckte dieses Büchlein in ihren Hosentaschen. Eine Anleitung des britischen Außenministeriums, wie mit uns Deutschen umzugehen sei, ein Attest der britischen Zivilisiertheit und eine Warnung vor einem »merkwürdigen Volk«. Die Soldaten sollten psychologisch geschult werden, um nicht auf die Propagandamittel der Nazis hereinzufallen. Es sollte ihnen aber auch deutlich gemacht werden, dass sie sich allen Deutschen gegenüber immer fair zu verhalten hätten. Sehr konkret und teilweise auch ziemlich skurril wird beleuchtet, was wir gerne essen und trinken, welche Sportarten wir betreiben und wie wir feiern. 400.000 Soldaten haben 1944 diesen Leitfaden erhalten, der ihr Bild von uns Deutschen entscheidend geprägt hat. Uns kann er auch heute noch einen Spiegel vorhalten, und das Bild von uns, das wir in diesem Spiegel sehen, ist manchmal erschreckend, manchmal amüsant und oft unfassbar komisch.